Häufige Müdigkeit und Kopfschmerzen: So erkennst du eine obstruktive Schlafapnoe
Autor: Christina Revenko
Deutschland, Sonntag, 31. März 2024
Obstruktive Schlafapnoe, eine Schlafkrankheit, die durch wiederholte Atemaussetzer gekennzeichnet ist, kann Ursache für morgendliche Müdigkeit und Alltagseinschränkungen sein. Ausgelöst wird sie oft durch anatomische Gegebenheiten oder Übergewicht.
Schwere Augen, ein trockener Mund und Schmerzen im Kopf: Was zumeist auf einen schlechten Schlaf hindeutet und unbedenklich ist, kann bei vermehrten Auftreten und darauffolgende Einschränkungen im Alltag auch auf eine ernst zunehmende Schlafkrankheit hindeuten – die obstruktive Schlafapnoe. Worauf zu achten ist, welche Gefahren es gibt und wie eine Diagnose abläuft, erklärt Schlafmediziner Prof. Dr. med. Joachim T. Maurer und Hals-Nasen-Ohren-Arzt der Universitätsmedizin Mannheim.
Wenn der Atem aussetzt
Wer an obstruktiver Schlafapnoe leidet, der hat nachts mit wiederholten Atemaussetzern zu kämpfen. Diese entstehen, wenn erschlaffende Muskeln und eine zurückfallende Zunge den Rachenraum verengen.
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Dies kann an anatomischen Gegebenheiten, wie einem kleinen Kiefer oder an Übergewicht, welches zu kleinen Fettpolstern im Hals führt, liegen. Dadurch wachen Betroffene "(...) aufgrund des Sauerstoffmangels immer wieder für einen Moment auf und schnappen nach Luft. Obwohl sie sich am nächsten Tag in der Regel nicht daran erinnern können, leidet ihr Schlaf erheblich darunter", so Professor Maurer.
Wenn dies mindestens fünfzehnmal die Stunde auftritt und je 10 Sekunden oder gar länger anhält, wird in der Medizin von einer krankhaften Schlafapnoe gesprochen. Auch lautes Schnarchen und ruckartige Bewegungen der Beine sind Anzeichen. Die Symptome können schwerwiegend sein. Patienten klagen über Tagesschläfrigkeit, schlechte Konzentration während der Arbeit und zufallende Augen beim Autofahren. Auch Blutgefäße nehmen Schaden, was auf Dauer zu Erektionsstörungen oder gar Herzinfarkten und Schlaganfällen führen kann. "Bluthochdruck, Diabetes und Depressionen stellen weitere schwerwiegende Begleiterkrankungen dar.", so Prof. Maurer.
Feststellen einer Schlafapnoe
Weltweit betrifft obstruktive Schlafapnoe etwa eine Milliarde Menschen, 90 % von ihnen wissen nichts von ihrer Erkrankung. "Wer bei sich selbst Symptome feststellt oder vom Partner oder von der Partnerin Hinweise auf nächtliche Atemaussetzer erhält, sollte dies daher unbedingt ernst nehmen", so Maurer.
Der erste Ansprechpartner kann der Hausarzt, sein, der bei Bedarf an einen Spezialisten überweist. Patienten erhalten ein spezielles Gerät, mit dem sie Daten zur Diagnose im Schlaf sammeln können. Atmung, Puls und Sauerstoff werden gemessen.