Gefährlicher Krebs: Neues Molekül soll Zellen abtöten können - laut Studie
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Mittwoch, 24. August 2022
Krebs umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungsformen. Die Aussicht auf eine Heilung steigt, je früher man den Krebs erkennt. Ein neu entdecktes Molekül soll laut einer Studie gefährlichen Krebszellen abtöten können.
- Wissenswertes und Fakten rund um den Krebs
- Fokus der Studie
- Ergebnisse
- Fazit
In Deutschland zählt Krebs mit rund 230.000 Todesfällen jährlich zur zweithäufigsten Todesursache. Wie wahrscheinlich es ist, die Krankheit zu überleben, hängt maßgeblich von der Krebsart ab. Eine Studie hat nun ein Molekül gefunden, welches die Fähigkeit besitzt, Krebszellen abtöten zu können. Ein Durchbruch?
Fakten rund um Krebserkrankungen
Nach Schätzungen des Zentrums für Krebsregisterdaten (ZfKD) gab es allein im Jahr 2018 rund 497.700 Krebsneuerkrankungen. Die häufigste Krebserkrankung bei Männern ist dabei der Prostatakrebs, gefolgt vom Lungen- und Darmkrebs. Auf dem ersten Platz steht bei Frauen der Brustkrebs, ebenfalls gefolgt vom Darm- und Lungenkrebs. Je nach Krebsart sind die Überlebenschancen sehr unterschiedlich. Bekannt sind bisher mehr als 300 verschiedene Krebsarten. Nach Angaben des ZfKD können die Überlebenschancen bei bösartigen Tumoren der Lunge, Leber und Bauchspeicheldrüse zum Teil unter 20 Prozent liegen, bei schwarzem Hautkrebs, Hodenkrebs oder Prostatakrebs können die Überlebensaussichten hingegen Werte über 90 Prozent erreichen.
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Der Begriff Krebs bezeichnet nach dem Deutschen Krebsforschungszentrum grundsätzlich eine bösartige Gewebeneubildung. Diese wird auch eine Neoplasie oder ein Malignom genannt. Bösartige Neubildungen können von unterschiedlichen Zellarten hervorgehen und die verschiedensten Organe des Körpers betreffen. In den meisten Fällen ist der Ausgangspunkt der Krebserkrankung eine innere oder äußere Körperoberfläche; so sind beispielsweise ganze 70 Prozent der Tumore welche, die vom Drüsengewebe ausgehen. Darüber hinaus kann sich der Ursprung auch in blutbildendem Knochenmark, den lymphatischen Geweben, dem Binde- und Stützgewebe, den Stützzellen des Nervensystems oder den pigmentbildenden Zellen befinden.
Grundsätzlich gilt bei jeder Krebsart: Je früher sie entdeckt wird, umso größer ist die Aussicht auf einen Heilungserfolg. Der stetige Fortschritt der Medizin sorgt dafür, dass viele der Krebsarten sich heutzutage heilen lassen; doch noch immer sterben viele Menschen jährlich an der schweren Erkrankung, wie Angaben des Robert-Koch-Instituts zeigen. Weiterhin gehören sowohl bei Frauen als auch bei Männern Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen zu den häufigsten Todesursachen. Insgesamt starben allein in Deutschland 239.600 Menschen im Jahr 2020 an Krebs. Ein neues Molekül soll nun helfen, noch besser gegen die tödliche Krankheit vorgehen zu können.
Grundlagen der Studie
Ein Team aus Forscher*innen der University of Texas at Dallas hat im Zuge einer Studie ein neues Molekül synthetisieren können, welches dazu in der Lage war, ein breites Spektrum verschiedener Krebszellen abzutöten. Das Molekül zeichnet sich dadurch aus, dass es Schwachstellen in der Zelle angreift, die bisher kein Medikament erreichen konnte. Bezeichnet wird das neu identifizierte Molekül als ERX-41. Alles über den Aufbau und die Erkenntnisse der Untersuchung wurde in der Fachzeitschrift "Nature Cancer" veröffentlicht.
Im Fokus der Untersuchung standen zunächst isolierte Zellen in menschlichem Krebsgewebe. Im Anschluss wurden die Auswirkungen auf menschlichen Krebs, der in Mäusen gezüchtet wurde, getestet. Die Auswirkung des synthetisierten Moleküls ERX-41 wurde zuerst bei Brustkrebszellen untersucht. Beim Brustkrebs unterscheidet man in der Tumorbiologie unter anderem zwischen Zellen, die Östrogenrezeptoren (ERs) enthalten und jenen, die keine aufweisen. Beide dieser Zellarten wurden von dem Forschungsteam untersucht.