Lebensbedrohliches Bauchfett: Das sind die Gefahren für deine Gesundheit
Autor: Agentur dpa
Hamburg, Dienstag, 19. Oktober 2021
Ein kleiner Bierbauch macht ja nichts - oder doch? Mediziner warnen vor den starken Auswirkungen von Übergewicht auf unsere Gesundheit. Gerade Bauchspeck kann gefährlich werden, da er das Risiko für lebensbedrohliche Erkrankungen erhöht.
- Schadet Bauchfett der Gesundheit?
- Zu viel Bauchspeck kann gefährlich werden
- Schwere Erkrankungen können die Folge sein
- Mediziner warnen vor einem erhöhten Herzinfarkt-Risiko
Ein bisschen Wampe lag unter dem Hashtag "Dad Bod" ("Papa-Körper") plötzlich wieder im Trend, und es sah zeitweise so aus, als würde der Bierbauch rehabilitiert. Bei ein bisschen Bauch sollte es aber auch bleiben, wenn man nicht Gefahr laufen will, krank zu werden. Denn Bauchspeck ist riskant. Eine füllige Leibesmitte macht nicht nur Probleme beim Hemdenkauf - sie zeigt im Zweifelsfall auch, dass Organe wie Herz, Leber und Darm von Fettzellen umgeben sind. Das Problem: Bauchfett hat einen sehr umtriebigen Stoffwechsel, der Hunderte schädlicher Botenstoffe produziert und freisetzt, erklärt der Hamburger Internist und Ernährungsmediziner Matthias Riedl.
Lebensgefahr durch Bauchfett: Erhöhtes Risiko für Herzinfarkt
Die Botenstoffe setzen Entzündungsprozesse in Gang. "Es kann zu toxischen Ansammlungen in der Leber und schlimmstenfalls zu Leberversagen kommen", sagt Matthias Blüher, Endokrinologe am Universitätsklinikum Leipzig. Wenn zum Bauchfett auch noch ein zu hoher Blutdruck, veränderte Fettstoffwechselwerte und ein erhöhter Blutzucker kommen, sprechen Ärzte vom metabolischen Syndrom.
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Schon drei der vier Faktoren erhöhen das Risiko für einen lebensbedrohlichen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Das metabolische Syndrom wird deshalb auch als "tödliches Quartett" bezeichnet. Darüber hinaus begünstigt zu viel Bauchfett die Entstehung von Diabetes. Und auch das Risiko für einen Tumor ist höher.
Mediziner unterscheiden inneres und äußeres Bauchfett
Allerdings: Bauchfett ist nicht gleich Bauchfett. Mediziner unterscheiden inneres und äußeres Bauchfett. Das äußere lässt sich gut mit den Fingern greifen. Es handelt sich um Unterhautfettgewebe - die berühmten Speckröllchen. "Das innere Bauchfett ist das eigentlich Gefährliche, weil es sich zunächst überhaupt nicht bemerkbar macht", sagt Blüher.
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Ob der Anteil an Bauchfett zu hoch ist oder nicht, kann jeder selbst messen. Dafür wird ein Maßband an der Taille zwischen Rippen und Beckenknochen angelegt. Liegt der Bauchumfang beim Mann unter 94 Zentimeter und bei der Frau unter 80 Zentimeter, ist alles im grünen Bereich. "Kritisch wird es, wenn der Taillenumfang beim Mann über 102 und bei der Frau über 88 Zentimeter liegt", erklärt Riedl. Dann gilt es unbedingt, das eigene Gewicht zu reduzieren.