Fingerknacken: Macht es die Gelenke kaputt? 50-Jahre-Studie gibt Aufschluss
Autor: Redaktion
Berlin, Dienstag, 05. Oktober 2021
Das Rätsel ums Fingerknacken scheint gelöst: Schadet es wirklich den gelenken? Ein Wissenschaftler machte 50 Jahre lang einen Selbstversuch zu diesem Mythos und gibt Auskunft über die Folgen. Beendet ist die Diskussion damit aber noch nicht.
Fingerknacken: Woher kommt das Geräusch, was passiert dabei im Körper und wie schädlich ist es? Fest steht: Gasbläschen verursachen das Geräusch beim Fingerknacken. Vielen läuft bereits bei dem Gedanken ein Schauer über den Rücken. Doch ist das Knacken mit den Fingern wirklich schädlich? Ein Forscher hat den Selbstversuch gemacht - 50 Jahre lang.
Bei den Wissenschaftlern ist man sich uneins und argumentiert in beide Richtungen.
Ist Fingerknacken schädlich? Bekommt man davon Arthrose oder Arthritis?
In der Wissenschaft gibt es zum Thema Schädlichkeit unterschiedliche Meinungen. Bei einem Punkt ist man sich aber sicher: Fingerknacken löst weder Verschleiß (Arthrose) noch Entzündungen (Arthritis) aus.
"Es gibt dafür keinen Beweis", sagt Jacqueline Detert von der Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie an der Charité-Universitätsmedizin Berlin. "Knackende Finger können ein Begleitsymptom der Arthrose sein", erklärt sie. "Ausgelöst wird die Arthrose dadurch nicht."
Schädlich: Gelenke leiern dadurch aus
Aber es gibt ein anderes Risiko: Um die Finger knacken zu lassen, muss man das Gelenk und die Bänder überdehnen. "Wer das mehrmals täglich macht, kann damit die Gelenke lockern." Lockern meint in diesem Fall nicht etwa Verspannungen lösen - sondern eher ausleiern. Gegensteuern lässt sich, indem man die Muskulatur kräftigt.
Nicht schädlich: 50 Jahre langer Selbstversuch