Erste Hilfe bei Verbrennungen: So reagierst du richtig
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Donnerstag, 12. Januar 2023
Eine Verbrennung geschieht meist schnell und unerwartet. Wie du als Ersthelfer richtig reagierst und was du lieber vermeiden solltest.
- Verbrennungsregister 2021: Zahlen zur Einordnung
- Welcher Grad der Verbrennung bedeutet was?
- Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen geeignet sind und was du unbedingt vermeiden solltest
- Vorbeugende Maßnahmen
- Fazit
Allein im Jahr 2021 wurden 2698 brandverletzte Patient*innen im Verbrennungsregister dokumentiert. Eine Verbrennung geschieht oft unerwartet und geht mit starken Schmerzen sowie einem Schock einher. Doch wie handelt man am besten, wenn es zu einer Verbrennung kommt?
Verbrennungsregister der DGV: Zahlen und Einteilung
Im sogenannten Verbrennungsregister der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin e. V. (DGV) werden Fälle von Verbrennungen dokumentiert. Dabei gibt es unterschiedliche Fragebögen für Kinder und Erwachsene. Für Kliniken ist es nicht verpflichtend, am Register teilzunehmen. Im Jahr 2021 waren insgesamt 38 Verbrennungskliniken Teil des Programms und ihre Fälle dokumentiert. Bei 75 % der 2698 dokumentierten Fälle waren Kinder betroffen. Insgesamt kommen Verletzungen durch Hitze bei Kindern häufiger vor als bei Erwachsenen.
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Sowohl bei Kindern, als auch bei Erwachsenen ist die häufigste Ursache für eine Verbrennung ein Haus- beziehungsweise Freizeitunfall. Bei Kindern war dies zu 98 % die Ursache, bei Erwachsenen zu 72 %. Verbrennungen passieren also schnell im Haushalt oder der Freizeit. Kommt es zu einer Verbrennung oder Verbrühung, solltest du wissen, wie man Erste Hilfe leistet.
Unterschieden wird grundsätzlich zwischen Verbrennungen und Verbrühungen. Eine Verbrennung ist eine Verletzung durch trockene Hitze, wie beispielsweise Feuer, Kohle oder einen Stromschlag. Von einer Verbrühung spricht man dann, wenn heißer Dampf oder heiße Flüssigkeit auf die Haut trifft. In der Medizin wird zwischen vier verschiedenen Verbrennungsgraden unterschieden. Jeder der Grade hat andere Symptome; zudem sind andere Hautschichten betroffen.
Verbrennungsgrade und entsprechende Erste-Hilfe-Maßnahmen
Bei einer Verbrennung ersten Grades wird die Haut rot, jedoch ist die Verletzung in der Regel nur oberflächlich. Demzufolge hat die Haut die Möglichkeit, sich vollständig zu erholen. Bei einer Verbrennung zweiten Grades ist auch die zweite Hautschicht betroffen. Es kommt zu Blasenbildung. Je nachdem, in welcher Verfassung sich die Haut unter der Blase befindet, kann sie heilen oder es bildet sich eine Narbe an dieser Stelle. Hast du eine Verbrennung mit dem Grad 3, sind die beiden oberen Hautschichten zerstört und die dritte geschädigt. Häufig wird es hier notwendig, die verbrannte Haut operativ zu entfernen und Haut von einer anderen Stelle zu transplantieren. Am gravierendsten sind Verbrennungen des vierten Grades, bei denen die Haut verkohlt und schwarz ist. Neben der Haut könnten teils auch Muskeln, Sehnen, Knochen oder Gelenke geschädigt sein.
Ab dem Verbrennungsgrad 2 solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen, um die Verletzung untersuchen zu lassen. Handelt es sich um eine schwere und großflächige Verbrennung, solltest du nicht zögern, einen Notarzt zu rufen. Eine solche Verbrennung zieht nicht nur weitere Behandlungen nach sich, sondern könnte schlimmstenfalls zu einem Schock, Kreislaufproblemen, Entzündungsreaktionen und/oder Organversagen führen.