Vitaminfusionen: Warum der Social-Media-Trend gefährlich ist
Autor: Thomas Grotenclos
Deutschland, Sonntag, 01. Dezember 2024
Vitamininfusionen sind einer der Trends, die man gerade auf Social Media häufig sieht. Doch das Ganze stellt sich zunehmend als Unsinn heraus. Wir erklären dir, warum das so ist.
- Brauchen gesunde Menschen eine Vitamininfusion?
- Bergen Vitamininfusionen Risiken?
- Welche Alternativen gibt es?
Vitamininfusionen erleben gerade einen echten Hype. Spezielle Drip Bars, Heilpraktiker und sogar Arztpraxen bieten sie an. Doch was steckt hinter dem Trend? Ist eine Vitamininfusion ein reines Lifestyleprodukt ohne Mehrwert oder verbirgt sich doch ein gesundheitlicher Nutzen dahinter?
Brauchen gesunde Menschen eine Vitamininfusion?
Vitamininfusionen versprechen schnelle Ergebnisse: mehr Energie, ein starkes Immunsystem und je nach Anbieter sogar einen Beauty-Boost. Gerade im Winter greifen viele zu diesem Trend, der ursprünglich aus den USA kommt. Ernährungsmediziner und Experten warnen jedoch davor: Die Versprechen sind übertrieben, die Kosten zu hoch und teilweise birgt das Ganze sogar Risiken.
Verlockend klingt die Infusion natürlich für Menschen, die ihren Nährstoffspeicher schnell und effizient mit Vitaminen und Mineralstoffen auffüllen möchten. Die Wissenschaft zeigt jedoch, dass der Körper Mineralstoffe und Vitamine deutlich besser regulieren kann, wenn sie über eine ausgewogene Ernährung eingenommen werden.
Werden Vitamine über eine Infusion zugeführt, kann der Körper nicht selbst entscheiden, wie viel wirklich benötigt wird. Ein Überschuss kann auch schädlich sein: Vitamin B6, das sehr oft Bestandteil dieser Infusionen ist, soll bei wiederholter Verabreichung zu Nervenschäden führen. Gleichzeitig liegen die Behandlungskosten bei 100 bis 400 Euro und werden nicht von der Krankenkasse übernommen. Für dieses Geld könntest du über viele Wochen hinweg frische und nährstoffreiche Lebensmittel kaufen.
Bergen Vitamininfusionen Risiken?
Neben der fragwürdigen Wirkung der Vitamininfusion gibt es auch einige Risiken: Bereits das Legen einer Infusion birgt eine Gefahr, vor allem, wenn es nicht von medizinischem Fachpersonal durchgeführt wird. Es können Keime in den Körper eindringen, die im allerschlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung führen.
Finanzielle Hilfe im Krankheitsfall: Krebsversicherung ansehenFür Menschen mit Vorerkrankungen können die Infusionen sogar lebensbedrohlich sein. Vor allem Personen mit Herz- oder Niereninsuffizienz sollten darauf in Gänze verzichten. Die zusätzliche Flüssigkeit kann den Kreislauf stark belasten oder zu Ödemen führen.