Druckartikel: Kokosblütenzucker: Ist der natürliche Zuckerersatz wirklich gesund?

Kokosblütenzucker: Ist der natürliche Zuckerersatz wirklich gesund?


Autor: Aurelia Hennes

Deutschland, Mittwoch, 25. Sept. 2024

Immer öfter liest man in Rezepten die Zutat Kokosblütenzucker. Angeblich soll das natürliche Süßungsmittel gesünder als der gewöhnliche Haushaltszucker sein. Aber stimmt das überhaupt?
Hinter dem Begriff Saccharose versteckt sich der handelsübliche Haushaltszucker, von dem man laut Experten nicht mehr als circa 6 Teelöffel am Tag zu sich nehmen sollte. Aber wie verhält sich das bei der natürlichen Alternative Kokosblütenzucker – ist er wirklich gesünder?  Bild: Pixabay/ HansMartinPaul


Die Lebensmittelindustrie ist stets auf der Suche nach Alternativen zu dem üblichen Haushaltszucker, den man auch unter dem Begriff Saccharose kennt. Beliebt ist dabei unter anderem der sogenannte Kokosblütenzucker, der als gesündere Ersatz zu herkömmlichen Zucker angepriesen wird.

Denn: Angeblich soll er den Blutzuckerspiegel deutlich langsamer ansteigen lassen. Wir haben uns das Süßungsmittel einmal genauer angeschaut, ob der Hype um den Kokosblütenzucker berechtigt ist. 

Kokosblütenzucker gegen Haushaltszucker: Das sind die Unterschiede

Man kennt ihn unter anderem unter dem Begriff Palmzucker: Auch damit ist Kokosblütenzucker gemeint. Der wohl offensichtlichste Unterschied zwischen Kokosblütenzucker ist die Farbe: Während der raffinierte Haushaltszucker bekanntermaßen eine weiße Farbe hat, ist der Zuckeralternative bräunlich, vergleichbar mit Rohrzucker.

Video:




Auch geschmacklich unterscheidet sich das natürliche Süßungsmittel deutlich von dem raffinierten Haushaltszucker. Er schmeckt nicht etwa, wie man es erwarten würde, nach Kokos, sondern lässt sich vielmehr mit einem kräftig-karamelligen Geschmack beschreiben.

Zwar kann der Kokosblütenzucker ähnlich vielseitig wie normaler Zucker eingesetzt werden, allerdings ist er für das Backen nicht die beste Wahl: Im Gegensatz zu raffinierten Zucker löst er sich nur langsam auf und bildet unter Umständen Klumpen – gerade das will man in einem Teig vermeiden. Zu erwähnen ist schließlich, dass Kokosblütenzucker bis zu 44-fach teurer als raffinierter Haushaltszucker ist, das fand Öko-Test heraus.

Ganz natürlich und nachhaltig: die Herstellung von Kokosblütenzucker

Hergestellt wird die spezielle Zuckerart, wie der Name es bereits vermuten lässt, aus der Blütenknospe der Kokospalme: Aus der Kokosblüte wird nämlich der sogenannte Kokosnektar gewonnen, der durch ein spezielles Verfahren so lange eingekocht wird, bis die begehrten Zuckerkristalle entstehen.

Hier einfach shoppen: Nachhaltiger und natürlicher Kokosblütenzucker

Ein Vorteil dieser Gewinnungsmethode ist, dass die Kokospalme hierfür nicht gefällt werden muss – theoretisch könnte man also ein Leben lang Zucker von einer einzigen Palme herstellen.

Wer außerdem Wert auf eine nachhaltige Produktion legt, sollte beim Kauf des Naturprodukts darauf achten, dass der Zucker von einer nachhaltig geführten Kokosplantage stammt, die die Abholung des Regenwaldes schützen.

So gesund ist Kokosblütenzucker wirklich

Besonders viel Aufmerksamkeit hat der Kokosblütenzucker aufgrund seines sehr niedrigen glykämischen Indexes erhalten. Das heißt, dass er im Gegensatz zu normalen Zucker den Blutzuckerspiegel nur sehr langsam ansteigen lässt. Das trägt zu einer längeren Sättigung bei und beugt außerdem Zuckerhochs und -tiefs vor. Auch aus diesem Grund soll diese Zuckerart besonders gut für Diabetiker geeignet sein. Im direkten Vergleich zu braunen oder weißen Zucker sind im Kokosblütenzucker zudem mehr Mikrostoffe enthalten – allerdings auch hier in so geringen Dosen, dass man eine große Menge von Kokosblütenzucker verzehren müsste, um einen Effekt zu merken.

Genauso wie Haushaltszucker ist auch das Alternativprodukt nicht besonders kalorienarm und sollte aus diesem Grund nur in geringen Mengen konsumiert werden. Wieso Kokosblütenzucker außerdem nicht gesünder als Haushaltszucker ist, sehen Sie im Video anbei:

Das sind die Nährwerte pro 100 Gramm Kokosblütenzucker:

Kalorien: 384 (zum Vergleich: 100 Gramm üblicher Zucker – 400)

Eiweiß: 1 g

Fett: 0,5 g

Kohlenhydrate: 94 g

davon Zucker: 94 g

Außerdem die Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine auf 100 Gramm:

Kalium: 103 mg

Magnesium: 2,9 mg

Natrium: 4,5 mg

Vitamin C: 2,3 mg

Phosphor: 7,9 mg

Schwefel: 2,6 mg

Fazit: Kokosblütenzucker nur in geringen Mengen

Ist denn Kokosblütenzucker nun wirklich gesünder als der gewöhnliche Haushaltszucker? Mit Blick auf den hohen Kalorien- und Kohlenhydratgehalt muss man diese Frage verneinen. Für Diabetiker kann das Süßungsmittel dank seines niedrigen glykämischen Indexes dennoch eine echte Alternative zu raffinierten Zucker darstellen, hier ist vor dem Konsum allerdings eine Absprache mit dem behandelnden Arzt zu empfehlen.

Interessant ist das Naturprodukt außerdem für diejenigen, die sich an einem neuen Geschmack ausprobieren wollen, gerade im Kaffee oder Tee macht sich der Kokosblütenzucker gut. Werden aber größere Mengen an Süßungsmitteln benötigt, wie beispielsweise beim Backen, sollte man doch eher auf den herkömmlichen weißen Zucker zurückzugreifen, nachdem der Kokosblütenzucker erheblich teurer ist. Abgesehen davon sollte man aber so und so jegliche Art von Zucker in geringen Mengen konsumieren.

Dieser Artikel enthält Angebote