Kaffee gegen Krebs? Wachmacher kann Risiko für Darm- und Prostatakrebs senken
Autor: Elias Max Josef Gruber, Jessica Kaiser
Phoenix, Donnerstag, 14. Januar 2021
Kaffee ist nicht nur das beliebteste Getränk der Deutschen. Die Befunde zweier Studien aus den USA und China konnten nun zeigen, dass das Heißgetränk noch deutlich mehr kann, als einfach nur wach machen.
- Studien des Dana-Farber Cancer Instituts in Arizona und der Medizinischen Universität Shenyang: Zusammenhang von Kaffeekonsum und Krebsrisiko
- Kaffeekonsum als Darmkrebsvorbeugung
- Prostatakrebsrisiko kann womöglich durch Kaffeekonsum gesenkt werden
Laut einer aktuellen Studie aus den USA kann Kaffeekonsum das Risiko senken, an Darmkrebs zu erkranken. Das stellten die Forscher des Dana-Farber Cancer Instituts in Phoenix (Arizona) kürzlich fest. Es wurde beobachtet, dass Therapieanschläge im Hinblick auf eine Darmkrebserkrankung erfolgreicher waren, als gewöhnlich. Die Ergebnisse wurden in dem Wissenschaftsmagazin "JAMA Oncology" veröffentlicht. Und auch eine Metastudie eines Forscherteams der Medizinischen Universität Shenyang in China konnte eine ähnliche Wirkung des Wachmachers feststellen - allerdings in Bezug auf Prostatakrebs.
Täglicher Kaffeekonsum beugt Darmkrebs vor
Der Grund, weshalb Kaffee eine derartige Wirkung hat, ist bisher nicht genau geklärt. Da die Forscher aus Phoenix die Studie rund um eine Beobachtung aufbauten, konnten diese auch nicht feststellen, wie Kaffee auf Darmkrebs einwirkt. Sie stellen allerdings gleich zu Beginn fest, dass die Wirkung nicht vom Koffein ausging. Denn unabhängig, ob es sich um entkoffeinierten oder normalen Kaffee handelte, kam man zu den gleichen Ergebnissen.
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Insgesamt wurden 1.172 Patienten und Patientinnen für die Studie herangezogen. Diese litten alle an metastasierendem Dickdarmkrebs. Einheitlich erkannte man, dass sich abhängig von der konsumierten Kaffeemenge, die Lebenserwartungsdauer deutlich verbesserte. Ebenso stellte das Forscherteam fest, dass Menschen, die mehr als drei Tassen Kaffee pro Tag tranken, deutlich mehr Zeit hatten, ehe sich ihre Krankheit verschlechterte.
Diese Befunde bedeuten jedoch nicht, dass man mit der Kaffeemenge experimentieren sollte. Ab einer gewissen Menge kann das koffeinhaltige Getränk nämlich auch gefährlich für den Körper werden. Welche Menge des Muntermachers noch ratsam ist und aber welcher es bedenklich wird, erfahren Sie hier.
Senkung des Prostatakrebsrisikos durch Kaffee?
Und auch das Forscherteam um Xiaonan Chen von der Medizinischen Universität Shenyang in China konnte nun eine ähnliche Erkenntnis in Bezug auf Prostatakrebs machen. Die Forscher fassten dabei die Daten aus 16 Studien mit insgesamt über einer Million Teilnehmer zusammen und werteten sie aus. Darunter befanden sich ungefähr 58.000 Prostatakrebskranke.
Um herauszufinden, welcher Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Prostatakrebs besteht, verglichen sie das Prostatakrebsrisiko von den Teilnehmern mit dem höchsten und dem niedrigsten Kaffeekonsum. Die Auswertung ergab ähnliche Befunde wie die Darmkrebsstudie aus den USA: