Ist Bio immer besser? Vor allem bestimmte Lebensmittel sind mit Pestiziden belastet
Autor: Paula Rölling
Deutschland, Montag, 28. November 2022
Werden Bio-Lebensmittel wirklich mit weniger Pestiziden behandelt oder gibt es vielleicht Produkte, bei denen die konventionelle Version genauso gut ist?
- Bei diesen Lebensmitteln besser Bio kaufen
- Welche Pestizide werden verwendet?
- Sind sie schädlich?
- Kannst du trotzdem zu "nicht-Bio" greifen?
Viele Menschen verbinden Bio-Siegel mit einer geringeren Pestizidbelastung des Lebensmittels und greifen deshalb immer wieder zu den etwas kostspieligeren Produkten. Dennoch scheint es keine Einigkeit darüber zu geben, ob Bio-Lebensmittel wirklich besser und gesünder sind als konventionell hergestellte Produkte. Da es viele unterschiedliche Studienergebnisse zu dem Thema gibt, kann es sinnvoll sein auf die einzelnen Produkte zu schauen. Manchmal lohnt sich nämlich der Griff zum Bio-Produkt und manchmal kann auch ohne Probleme zum konventionell hergestellten Produkt gegriffen werden.
Bei diesen Lebensmitteln besser zu Bio greifen
Es gibt Lebensmittel, bei denen es durchaus sinnvoll sein kann, die Bio-Version zu kaufen. Zu ihnen zählen:
- Obst und Gemüse - hier gibt es eine geringe Belastung an Pestiziden
- Fleisch - die Qualität ist bei Bioprodukten höher
- Native Öle - sie enthalten wertvolle Inhaltsstoffe
- Fertiggerichte
- Vollkornprodukte
Bei Obst und Gemüse kann man sich an der Empfindlichkeit der Produkte orientieren: Bei eher empfindlicheren Lebensmittel lohnt sich oftmals ein Griff zu den Bio-Produkten. Diese sind oft weniger mit Schadstoffen belastet. Das gilt beispielsweise für Birnen, Beeren, Paprika und Blattsalat.
Welche Pestizide kommen zum Einsatz? Sind sie schädlich?
Pestizide werden oftmals von der Landwirtschaft eingesetzt, um ihre Ernte zum einen vor Insekten und Unkraut zu schützten, zum anderen aber auch um Pilzbefall vorzubeugen. Es gibt sowohl chemische als auch biologische Pflanzenschutzmittel, die von den Landwirten eingesetzt werden können. In der konventionellen Landwirtschaft gibt es um die 270 Wirkstoffe, die zugelassen sind. Ihr Einsatz hat auf verschiedene Bereiche einen eher negativen Einfluss. Durch Luft oder Regen können die Pestizide in andere Biotope und Gewässer gelangen und dort eine Gefahr für die Natur darstellen. Eine Folge kann die Verarmung der Pflanzenwelt sein, auch den dort lebenden Insekten und Vögeln wird die Lebensgrundlage entzogen.
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In der biologischen Landwirtschaft sind diese chemischen-synthetischen Pestizide verboten. Es werden natürliche Pflanzenschutzmittel verwendet, welche zudem biologisch abbaubar sind. Beispiele wären Kupfer, Schwefel oder auch Bienenwachs. Das bedeutet allerdings nicht, dass diese Pestizide weniger Schaden anrichten. Im Gegensatz zu chemischen Pestiziden wirken die natürlichen Pflanzenschutzmittel nicht nur an gezielten Stellen, sondern auf einer breiteren Fläche, wodurch wiederum andere Lebewesen zu Schaden kommen können.