Gesundes Obst? So viel Fruchtzucker solltest du am Tag zu dir nehmen
Autor: Annabelle Heilig
Deutschland, Freitag, 06. August 2021
Fruchtzucker: Freund oder Feind? Das natürliche Süßungsmittel galt lange als besonders gesund. Doch wo steckt Fructose wirklich drin und was macht sie so schädlich?
- Was ist Fruchtzucker und worin steckt er?
- Wie viel Fruchtzucker ist gesund?
- Symptome bei Fructose-Überverzehr
- Macht Fructose Lebensmittel gesünder?
Äpfel, Müsli, Süßigkeiten oder Fruchtsaft haben eines gemeinsam: den Fruchtzucker. Doch auch wenn dieser auf natürliche Weise entsteht, gilt für Fruchtzucker das Gleiche wie für Industriezucker: Übermäßiger Verzehr macht krank und dick. Doch was steckt wirklich hinter dem natürlicher Süßungsmittel und wie viel davon ist noch gesund? Wir erklären dir, welche Fruchtzucker-Portionen gesund sind und worauf du beim Einkauf achten solltest.
Was ist Fruchtzucker und worin steckt er?
Fruchtzucker (Fructose) ist eine natürliche vorkommende chemische Verbindung und gehört zu den Kohlenhydraten. Dazu gehört auch Glucose (Traubenzucker). Fructose kommt in Früchten und Gemüse vor und wird in vielen Lebensmitteln als Süßungsmittel eingesetzt. Inzwischen ist es ein gängiger Zusatz in Lebensmitteln oder Getränken, weil es billig ist und süßer als Haushaltszucker schmeckt. Deshalb wird Fruchtzucker gerne mal im Übermaß genossen, was gleich mehrere ungesunde Nebenwirkungen hervorruft.
Video:
Einige Getränke beispielsweise enthalten bis zu 40 Gramm Fruchtzucker pro Liter. Selbst ein Joghurt mit geringem Zuckeranteil kann 15 Gramm Fructose enthalten. Das sind Lebensmittel, die viel Fructose enthalten:
- Obst: Äpfel, Birnen, Mangos, Trauben, alle Trockenfrüchte, Kirschen, Obstkonserven, Obstkompott
- Getränke: Obstsäfte, Limonaden, Fertig-Eistee, weitere Softdrinks
- Süßwaren/Süßungsmittel: Honig, Birnendicksaft, Apfelkraut, Agavendicksaft, Marmelade, Gelee, Speiseeis, Haushaltszucker
- Sonstige: Müsli, Müsli-/Energieriegel, Fruchtjoghurt
Wie viel Fruchtzucker ist gesund?
Fruchtzucker hat an sich ein positives Image. Aber unsere Verdauung ist für die Verarbeitung von zu viel Fructose nicht geschaffen. Etwa jeder Dritte verträgt nicht mehr als 25 Gramm Fruchtzucker pro Tag oder leidet an einer Fructoseunverträglichkeit mit Magen- und Darmbeschwerden. Wer Fruchtzucker schlecht verträgt, sollte nicht komplett auf Obst verzichten. In Früchten sind viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe enthalten. Außerdem lässt bei einem kompletten Fruchtzuckerverzicht die Funktionsfähigkeit der Transporteiweiße nach, das heißt, die ohnehin schon reduzierte Aufnahme von Fruktose verschlechtert sich noch weiter.
Fünf mal am Tag Gemüse und Obst sind gesund, eine Portion davon in Form von Saft. Eine Studie von 2020 zeigte, dass insbesondere ein verstärkter Obstverzehr die Diversität der Darmflora fördert. Also schaden Früchte trotz Fructosegehalt dem Darm nicht. Die weitere Aufnahme von zugesetztem Fruchtzucker sollte möglichst beschränkt werden. Eine Aufnahme von mehr als 35 Gramm pro Mahlzeit gilt als bedenklich.