Gemeine Falle für Veganer und Vegetarier: So erkennt man tierische Inhaltsstoffe in Lebensmitteln
Autor: Niklas Schmitt
Franken, Sonntag, 12. Januar 2020
Immer mehr Menschen wollen sich bewusst, gesund und zudem fleischlos ernähren. Wichtig dabei ist auch, auf die Inhaltsstoffe der Produkte zu achten. Denn oft ist es nicht leicht, wirklich tierfreie Nahrung zu erkennen. inFranken.de hilft beim genauen Hinschauen.
Wer sich gesund und vor allem tierfrei ernähren will, muss gut informiert sein. Oft genügt es aber nicht, sich die angegebenen Inhaltsstoffe auf den Produkten anzuschauen. Wer sichergehen will, dass er sich tatsächlich vegetarisch oder vegan ernährt, muss wissen, was sich hinter dem Buchstaben- und Zahlensalat in der Zutatenliste verbirgt.
Kristina Gerlitz, Trendscout und Kommunikationsexpertin vom Nürnberger Portal speisekarte.de erklärt, wo es zu bösen Überraschungen kommen kann und worauf man achten muss.
Schildläuse in Süßigkeiten
Wie kommt eigentlich die Farbe in Fruchtgummi, Marmelade oder Bonbons? Rote Farbe wird oft mit Hilfe von weiblichen Schildläusen erzeugt. Die werden - meist in Lateinamerika - eigens zur Verwendung als Farbmittel gezüchtet, gekocht, getrocknet und dann zerrieben beigemischt. Dieser sogenannte echte Karmin verbirgt sich hinter dem Kürzel E120.
Handelt es sich um synthetischen Karmin, der ohne Schildläuse hergestellt wird, ist das an der Auszeichnung durch E124 zu erkennen. Weiter weist Gerlitz darauf hin, dass es dabei nicht alleine um eine vegetarische Ernährung geht, denn nicht selten werde durch den roten Farbstoff eine allergische Reaktion ausgelöst.
Können Wein und Saft nicht vegan sein?
Morgens einen gesunden Saft und abends einen guten Wein? Aber Vorsicht - denn auch wenn man davon ausgeht, dass viele Getränke doch vegan sein müssten, heißt das nicht in jedem Fall, dass für die Produktion ganz auf tierische Produkte verzichtet wurde. So kann es durchaus der Fall sein, dass zwar im fertigen Produkt keine tierischen Inhaltsstoffe vorhanden sind, diese jedoch zur Herstellung benutzt wurden.
Bei der Klärung von Flüssigkeiten kommen häufig Fischblasen und Gelatine zum Einsatz. Für den Verbraucher ist das aber oft nicht nachvollziehbar, weil eine entsprechende Kennzeichnungspflicht fehlt. Wer daher ganz sichergehen will, rät Gerliltz, sollte auf das V-Label achten oder sich direkt beim Produzenten informieren.