Fruktoseintoleranz: So erkennst du erste Symptome - und was du tun kannst
Autor: Claudia Lindenlaub-Sauer
Deutschland, Montag, 23. Mai 2022
Fruktose ist in Obst und Gemüse enthalten, aber nicht immer gesund für dich. Eine Fruktoseintoleranz kann zu unangenehmen Symptomen führen. Wie kannst du diese behandeln?
- Was ist Fructose überhaupt
- Was ist eine Fructoseintoleranz
- Symptome einer Fructoseintoleranz
- Was du gegen eine Fructoseintoleranz unternehmen kannst
- Fazit
Du isst gerne Obst und Gemüse und trinkst Fruchtsäfte? Leidest aber häufig danach an Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit oder Durchfall? Dann könnte eine sogenannte Fruchtzuckerunverträglichkeit oder Fruchtzuckerintoleranz der Grund dafür sein. Auch wenn man es den Produkten oft nicht auf den ersten Blick ansieht, enthalten die meisten Nahrungsmittel mehr Zucker als uns lieb ist. Fruchtzucker befindet sich in zahlreichen Lebensmitteln und auf den ersten Blick ist eine Unverträglichkeit gar nicht so einfach festzustellen. Eine Fructoseintoleranz betrifft inzwischen immer mehr Menschen, inzwischen leiden fast 40 Prozent der westlichen Bevölkerung darunter.
Was ist Fructose überhaupt?
Fruchtzucker, auch Fruktose/Fructose genannt, kommt in zahlreichen Lebensmitteln vor. Er verleiht ihnen in der Regel die Süße und steckt hauptsächlich in Obst, Fruchtsäften, Marmelade, Honig, einigen Sirupen sowie in zahlreichen Fertigprodukten, Fructose ist aber auch in Haushaltszucker, Limonade und Süßigkeiten enthalten. Sie wird im Dünndarm über Transportproteine aufgenommen und gelangt dann über die Blutbahn in die Leber. Fructose liefert keine direkt verfügbare Energie und hat keine Auswirkung auf den Insulinspiegel. Allerdings ist unser Körper ernährungstechnisch auch gar nicht auf Fructose angewiesen, weshalb der menschliche Stoffwechsel von großen Mengen überfordert ist, lediglich 25 bis 50 Gramm können problemlos verwertet werden. Die überschüssige Menge wird stets in den Dickdarm geleitet und kann dort, auch bei gesunden Menschen, Blähungen und Bauchschmerzen verursachen. Fructose kommt in verschiedenen Formen vor. Einmal in freier Form als Einfachzucker (Monosaccharid) in der Nahrung, also in Obst, Gemüse, Obstsäften und Honig. Hier besteht sie aus einem einzigen Zuckermolekül. Zu den Einfachzuckern gehören auch Traubenzucker, Fruchtzucker und Schleimzucker, aber Monosaccharide finden sich auch in industriell gefertigten Getränken, Süßigkeiten oder Fertigprodukten.
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Weiter gibt es Fructose als Zweifachzucker (Disaccarid), wobei hier Fructose zusammen mit Glucose den üblichen Haushaltszucker bildet, der sehr häufig verwendet wird und in zahlreichen Speisen und Getränken enthalten ist. Disaccaride bestehen aus zwei Einfachzuckermolekülen, hierzu zählen unter anderem Milchzucker, Rohr- und Rübenzucker oder Malzzucker (Maltose). Dieser entsteht beim Keimen von Getreide und ist unter anderem in Nudeln, Kartoffeln oder auch Bier enthalten.
Fructose kommt zusätzlich auch als Mehrfachzucker (Polysaccharide) vor. Dieser besteht aus vielen, fest miteinander verbundenen Fructosemolekülen, mindestens aus zehn Einfachzuckermolekülen, wie zum Beispiel Inulin oder der Levan Typ, der in geringen Mengen auch in heimischen Gemüsesorten wie Spargel, Lauch, Knoblauch oder Zwiebeln enthalten ist. Zu Mehrfachzuckern zählen weiter Stärke, Dextrine, Glykogen oder Ballaststoffe.
Was ist eine Fructoseintoleranz?
Von einer Nahrungsmittel-Unverträglichkeit ist die Rede, wenn zum Beispiel Fruchtzucker einfach nicht so gut vertragen wird. Man spricht dagegen von einer Intoleranz, wenn der Körper einen bestimmten Stoff nicht richtig abbauen kann, weil ihm dazu das nötige Enzym fehlt. Die Fruchtzuckerunverträglichkeit ist im Vergleich zu einer Intoleranz weiter verbreitet, hier kann der Darm nur begrenzte Mengen an Fructose aufnehmen, jedoch normal verstoffwechseln, wobei auch hier ein Enzymmangel eine Rolle spielen kann. Eine Erkrankung liegt dann vor, wenn der Körper ungewöhnlich geringe Mengen (unter 25 Gramm) an Fruchtzucker im Dünndarm nicht verwerten kann oder wenn gar kein Fruchtzucker verstoffwechselt werden kann. Hier sprechen Ärzte auch von einer "hereditären Fructoseintoleranz".
Buchtipp: Der Ernährungskompass - Bestseller jetzt bei Amazon anschauenIn der Schleimhaut des Dünndarms befinden sich kleine Transporteiweiße (sogenannte GLUT), über welche die Nährstoffe aus dem Darminneren ins Blut gelangen. Auch Fruktose wird so transportiert, jedoch können die Transporteiweiße nur eine begrenzte Menge an Fruktose aufnehmen. Wie viel der Körper letztendlich transportieren kann, ist sehr individuell. Ist die Transportobergrenze erreicht, gelangt Fruktose unverdaut in den Dickdarm. Dort ansässige Bakterien nutzen diese als Energielieferanten und spalten den Zucker auf. Dabei entstehen Gase und kurzkettige Fettsäuren, welche die typischen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall auslösen können. Auch werden die Gase zum Teil in das Blut aufgenommen und über die Lunge abgeatmet, hier kann ein sogenannter Atemtest den Konzentrationsanstieg des Gases in der Atemluft messen und so eine mögliche Diagnose bezüglich einer Fruktoseintoleranz gestellt werden.