Stark mutierte Omikron-Variante BA.2.86 "Pirola" in Deutschland - was wir bisher wissen
Autor: Melina Mark, Agentur dpa
Deutschland, Freitag, 15. Dezember 2023
Eine neue Corona-Variante beschäftigt die Welt: Nun wurde die relativ stark mutierte Variante "Pirola" auch in Deutschland nachgewiesen. Was bedeutet das nun?
Update vom 13.09.2023, 19.30 Uhr: "Pirola" erstmals in Deutschland entdeckt
Die relativ stark mutierte Corona-Variante BA.2.86 ist erstmals in Deutschland nachgewiesen worden. Das berichtet die Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Institut (RKI) in ihrem Wochenbericht von Mittwochnachmittag. Datiert wird der Treffer auf die Woche bis 27. August. Diese Variante steht seit Mitte August unter besonderer Beobachtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie war schon in einer Reihe anderer Länder gefunden worden.
Das RKI berichtet von steigenden Zahlen akuter Atemwegsinfektionen in Deutschland seit der Woche bis 9. Juli, einhergehend mit einem Anstieg der im Labor bestätigten Fälle von Sars-CoV-2. Vergangene Woche wurden laut RKI bisher rund 6780 Covid-Fälle übermittelt, das sind mehr als dreimal so viele wie in der ersten Augustwoche. Eine hohe Dunkelziffer nicht im Labor bestätigter Fälle ist anzunehmen. Mittlerweile wird vielerorts weniger getestet als zu Hochzeiten der Pandemie, auch Untersuchungen auf Virusvarianten sind viel seltener.
Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek hatte vergangene Woche gesagt, zu BA.2.86, auch Pirola genannt, seien noch viele Fragen offen. Einen Nachweis hierzulande wertete sie als Frage der Zeit. Solange Omikron zirkuliere, sei sie relativ entspannt, sagte Ciesek. Sie sehe dann keine Gefahr, dass sich die Situation stark verändere oder dass noch einmal staatliche Maßnahmen verhängt würden.
Update vom 07.09.2023, 11.25 Uhr: Corona und der Winter - WHO ist alarmiert
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beobachtet einen Anstieg von Toten und Klinikaufenthalten im Zusammenhang mit Corona in mehreren Regionen. "Im Vorfeld der Wintersaison auf der nördlichen Erdhalbkugel beobachten wir weiterhin besorgniserregende Covid-19-Trends", sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch (6. September 2023) in Genf.
Israel hat kürzlich wieder eine Maßnahme gegen Corona eingeführt. Auch Forschende in Deutschland beschäftigten sich mit derartigen Fragen: Sollte man im Herbst und Winter 2023 wieder Maske tragen?
In den kälteren Monaten seien Menschen höheren Infektionsrisiken ausgesetzt, unter anderem, weil sie sich öfter in Innenräumen aufhielten, erklärte Maria Van Kerkhove, die oberste Corona-Expertin der WHO. Laut der UN-Organisation nehmen Sterbefälle in Teilen des Mittleren Ostens und Asiens zu. Auf dem amerikanischen Kontinent, in Europa und in Asien kommt es zu mehr Krankenhausaufenthalten. "Wir schätzen, dass derzeit Hunderttausende Menschen wegen Corona in Krankenhäusern behandelt werden", sagte Van Kerkhove.
Corona-Schnelltests - die besten Angebote auf AmazonTedros und Van Kerkhove riefen ältere Menschen und andere Risikogruppen dazu auf, bei Bedarf Auffrischungsimpfungen in Anspruch zu nehmen. Laut Van Kerkhove schützen die aktuellen Impfstoffe auch bei Infektionen mit neueren Virus-Varianten vor schwerer Erkrankung und Tod. Von der Variante BA.2.86 - auch "Pirola" genannt, die seit Mitte August unter besonderer Beobachtung der WHO steht, seien weltweit erst 42 Fälle aus 11 Ländern erfasst, sagte die WHO-Expertin. Aber auch die Virus-Variante EG.5 - auch "Eris" - wurde zu einer Mutation von gesteigertem Interesse hochgestuft.