Husten und Atemnot nach einer Corona-Infektion: Leidest du an Long Covid?
Autor: Andreas Hofbauer
Deutschland, Mittwoch, 22. März 2023
Nach einer Corona-Infektion leiden einige Betroffene unter Long Covid oder Post Covid. Es gibt Symptome, die treten noch Wochen oder Monate nach der überstandenen Erkrankung auf. Viele leiden unter Husten und Atemnot.
Kurzatmigkeit, Husten und Atemnot sind nur einige der Folgen, an denen rund zehn Prozent aller mit dem Coronavirus infizierten Menschen noch Wochen und Monate nach der Erkrankung zu kämpfen haben. Dieses Phänomen heißt "Long Covid" oder "Post Covid". Gemeint ist damit, dass die Erkrankung ursächlich für weitere Beschwerden ist, auch wenn die Corona-Infektion selbst längst überstanden ist.
Lungenärztinnen und Lungenärzte berichten zudem von Patientinnen und Patienten, die erst Wochen nach einem milden Krankheitsverlauf Beschwerden entwickelten. Dass die Beschwerden bisweilen erst Wochen nach der Erkrankung auftauchen, zeigt, wie unterschiedlich die Immunreaktion der Menschen auf die Infektion ausfällt. Das Immunsystem setzt, um den Erreger bekämpfen zu können, Abwehrzellen ein. So soll das Virus daran gehindert werden, sich auszubreiten.
Immunreaktion kann zu hartnäckigen Corona-Langzeitfolgen führen
Normalerweise sollte die Immunreaktion nach der Erkrankung wieder abklingen. Bleibt sie jedoch bestehen, könne das zu Atemwegsbeeinträchtigungen wie Atemnot, Husten und Asthma führen, fand eine britische Studie, die sich mit den Folgen der Delta-Variante beschäftigte, heraus. Ein hartnäckiger Husten muss jedoch nicht immer eine Long-Covid-Erkrankung bedeuten. Ob es sich um Long-Covid oder möglicherweise Lungenkrebs handelt, klären wir in diesem Artikel.
Im Rahmen der Studie konnten bei Long-Covid-Patientinnen und -Patienten Narbenbildungen im Gewebe nachgewiesen werden. Laut Studienergebnissen der Berliner Charité stehen die Symptome bei Patientinnen und Patienten nach einer leichten COVID-Infektion in keinem Zusammenhang mit Organschäden.
Post-Covid-Expertin Carmen Scheibenbogen erklärt das Phänomen gegenüber der NDR-Sendung "Visite": "Insbesondere dann, wenn bei der Untersuchung der Lunge selbst alles in Ordnung ist, wird es unwahrscheinlicher, dass die Lunge selbst das Problem ist. Wir gehen in so einem Fall davon aus, dass möglicherweise die Lunge das Signal bekommt ‚Atme schneller weiter‘. Häufig sehen wir bei solchen Fällen, dass die Muskulatur mit Sauerstoff unterversorgt ist. Das erklärt dieses subjektive Gefühl der Atemnot." Laut Forschungsdaten der Queen Mary Universität von London birgt die Omikron-Variante jedoch ein niedrigeres Risiko für Long Covid.
Auch Omikron-Infektionen können Long-Covid auslösen, meint eine Expertin
Die leitende Forscherin der Studie, Claire Steves, erklärte: "Die Omikron-Variante scheint eine wesentlich geringere Wahrscheinlichkeit zu haben, Long Covid auszulösen als frühere Varianten - aber dennoch leidet eine von 23 Personen, die sich mit Covid-19 infiziert, länger als vier Wochen an Symptomen.
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Leidet man nach einer Corona-Infektion etwa an einem trockenen, hartnäckigen Husten, kann auch dieser den Alltag beeinträchtigen. Der kann sich von ein paar Wochen bis viele Monate nach der Erkrankung halten. Betroffene klagen im Zusammenhang mit den Langzeitnebenwirkungen über verminderte Leistungsfähigkeit.