- Brustkrebs – nur bei Frauen möglich?
- Osteoporose bei Männern
- Essstörungen und Muskelsucht
Krankheiten wie Brustkrebs, Osteoporose oder Essstörungen werden eher mit Frauen in Verbindung gebracht. Dabei wird oft vergessen, dass auch Männer an ihnen erkranken können. Das kann im schlimmsten Fall negative Auswirkungen auf die Behandlung und Heilungschancen haben, da die Krankheiten unter Umständen später erkannt werden.
Brustkrebs - nur bei Frauen möglich?
Tatsächlich ist Brustkrebs die Krebserkrankung, die bei Frauen am häufigsten auftritt. Eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens daran. Besonders ältere Frauen sind davon betroffen. Auch Männer können daran erkranken. Das kommt allerdings deutlich seltener vor. Ungefähr 700 Männer jährlich bekommen in Deutschland die Diagnose Brustkrebs.
Dadurch, dass die betroffenen Männer nur etwa 1 Prozent der Erkrankungen ausmachen, ist die Forschung in dem Gebiet eher vernachlässigt worden. Das hat unter anderem zur Folge, dass der Krebs häufig erst spät erkannt wird. Das kann negative Auswirkungen auf die Heilungschancen haben.
Symptome, die bei Männern auftreten, sind beispielsweise einseitige, schmerzlose Verhärtungen in der Brust; häufig zwischen Brustwarze und Achselhöhle. Zusätzlich können Veränderungen der Brustwarze auf den Krebs hinweisen. Dabei kann es zu Flüssigkeitsabsonderungen kommen. Zudem können Einziehungen und nicht abheilende kleine Entzündungen oder Wunden darauf hinweisen.
Osteoporose bei Männern
Unter Osteoporose oder Knochenschwund leiden ältere Menschen, vor allem Frauen. Es erkrankt etwa jede dritte Frau ab 50 Jahren daran. Bei den Männern ist es jeder fünfte Mann, was ebenfalls eine hohe Anzahl ist. Die Krankheit zeichnet sich dadurch aus, dass die Knochen leicht brechen und porös werden.
Es wird zwischen primärer und sekundärer Osteoporose unterschieden. Bei der primären Osteoporose kann man keine Krankheiten feststellen, die die Krankheit ausgelöst haben könnten. Die sekundäre tritt als Folge einer anderen Erkrankung auf. Etwa 60 Prozent der betroffenen Männer leiden unter einer sekundären Osteoporose.
Auch bei dieser Krankheit kann es bei Männern länger dauern bis sie diagnostiziert werden als bei Frauen, da auch Osteoporose immer noch als Frauenkrankheit bekannt ist. Weil Männer oft unter der sekundären Osteoporose leiden, ist es besonders wichtig nach den krankhaften Ursachen zu suchen und dabei die spezifischen Risikofaktoren zu beachten.
Essstörungen
Essstörungen sind Erkrankungen, die das Essverhalten und das Verhältnis zum eigenen Körper betreffen. Beides ist dabei oft gestört und sehr ungesund. Es gibt verschiedene Formen, die häufig auch gemischt auftreten: Magersucht, Bulimie und Binge-Eating-Störung.
Essstörungen können bei Jungen und Männern genauso auftreten, wie bei Frauen und Mädchen. Auch die Symptome sind ähnlich. Trotzdem werden sie häufig später erkannt. Zudem holen sich Männer oft erst später Hilfe, da zur allgemeinen Stigmatisierung einer psychischen Erkrankung zusätzlich die Belastung kommt, an einer vermeintlichen "Frauenkrankheit" zu leiden.
Männer und Jungs leiden häufiger an einer "Muskelsucht". Der Begriff ist eher umgangssprachlich und die Erkrankung gehört zu den Verhaltensstörungen. Sie ähnelt einer Essstörung jedoch stark in ihren Krankheitszeichen und ihrer Entwicklung. Betroffene beschäftigen sich dabei obsessiv mit ihrer Muskelmasse und Möglichkeiten diese zu wachsen zu lassen.
Fazit
Von den sogenannten Frauenleiden sind zwar häufiger Frauen betroffen, aber auch Männer können an Krankheiten wie Essstörungen, Brustkrebs und Osteoporose erkranken. Oft kommt es vor, dass Ärzt*innen diese Erkrankungen bei der Untersuchung von Männern kaum bedenken, wodurch es länger dauern kann, bis sie diagnostiziert werden. Das kann sich negativ auf die Heilungschancen auswirken. Dazu kommt, dass die Forschung bei Männern in diesen Bereichen teilweise lange vernachlässigt wurde, da sehr viel mehr Frauen betroffen sind.