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Blutdruckmessgeräte bei Stiftung Warentest: Wenige Modelle überzeugen


Autor: Alessa Waltz

Deutschland, Dienstag, 29. März 2022

Viele Menschen in Deutschland leiden unter Bluthochdruck, ohne es überhaupt zu merken. Das kann gefährlich werden, denn als "stiller Killer" kann Bluthochdruck zu einem Schlaganfall oder Herzinfarkt führen. Im Vorteil ist darum, wer seinen Blutdruck kennt und frühzeitig handelt. Aus diesem Grund hat Stiftung Warentest 17 Blutdruckmessgeräte unter die Lupe genommen - mit einem durchmischten Ergebnis.
Blutdruckmessgeräte bei Stiftung Warentest: Wenige können überzeugen.


  • Blutdruckmessgeräte bei Stiftung Warentest: wenige Modelle überzeugen
  • im Test: 17 Blutdruckmessgeräte - sowohl für das Handgelenk als auch für den Oberarm
  • sieben Geräte sind "gut"
  • wichtig für die Vorbeugung von Schlaganfällen und Herzinfarkten
  • Ist mein Blutdruck zu hoch?

Stiftung Warentest nimmt Blutdruckmessgeräte unter die Lupe, denn ein zu hoher Blutdruck ist für schwerwiegende Erkrankungen wie Schlaganfälle und Herzinfarkte verantwortlich. Die 17 Messgeräte im Test sind sowohl für den Oberarm als auch für das Handgelenk. Preislich bewegen sie sich zwischen 15 und 70 Euro. Zwei der Geräte lassen sich mit dem Smartphone verbinden. Die Ergebnisse: Sieben der Blutdruckmessgeräte werden mit "gut" bewertet. Darunter befinden sich sechs Oberarm-Messgeräte und eines für das Handgelenk. Fünf von sieben Geräte fürs Handgelenk patzen mit einer Messungenauigkeit. 

Stiftung Warentest: wenige Blutdruckmessgeräte überzeugen

Stiftung Warentest nimmt im Blutdruckmessgeräte-Test 17 Modelle unter die Lupe. Dafür werden zehn am Oberarm angebracht, sieben am Handgelenk. Die Geräte funktionieren vollautomatisch und zeigen auf einer digitalen Anzeige die Blutdruck-Werte an. Teilweise sind die Geräte mit dem Smartphone koppelbar, so wie etwa der Testsieger der Handgelenks-Modelle, das Omron RS7 Intelli IT*. Zusammenfassend schneiden die Geräte für den Oberarm besser ab als die für das Handgelenk, da sie genauer messen. 

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Stiftung Warentest: Deshalb lohnt sich ein Blutdruckmessgerät

Das Problem mit dem Bluthochdruck ist, dass er oftmals unentdeckt bleibt - bis es dann beinahe zu spät ist. Deshalb spricht die Stiftung Warentest auch von einem "stillen Killer": Man spürt ihn nicht, allerdings greift er auf Dauer die Blutgefäße an, was Herzinfarkte und Schlaganfälle zur Folge haben kann. Diese sind mitunter tödlich.

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Deshalb rät Stiftung Warentest grundsätzlich zur Anschaffung eines Blutdruckmessgerätes, vor allem wenn man ohnehin schon unter Bluthochdruck leidet. Denn so kann man jederzeit kritische Werte erkennen und sich an einen Arzt wenden. 

Lese-Tipp: Wie sich Bluthochdruck ganz einfach und nachhaltig senken lässt, erfährst du in unserem Artikel.

Blutdruckmessgeräte bei Stiftung Warentest: Minuspunkte bei der Messgenauigkeit

Wo viele der getesteten Messgeräte patzten, ist die so wichtige Messgenauigkeit. Die meisten der Test-Geräte wurden hier nur befriedigend bewertet, sechs der Modelle erhielten sogar nur ein "ausreichend".

Bei den Oberarmgeräten fällt das Modell Beurer BM 51 easyClip durch, bei den Handgelenks-Geräten schaffen einige keine korrekte Messung. Unter anderem die Geräte von Braun, Sanitas und Medisana

Sehr positiv bewertet wird allerdings die einfache Handhabung: Im Test versuchten sich unter anderem fünf Laien an den Geräten. Das Ergebnis: Die Messgeräte sind allesamt einfach in der Bedienung. Außerdem gibt auch die Gebrauchsanleitung schnell Aufschluss über die Funktionsweise der Geräte. Diese sollten Sie ohnehin immer lesen, denn bei falscher Anwendung kann es zu Messfehlern kommen, die unbedingt vermieden werden sollten. 

Oberarm-Modelle: Sechs von zehn sind zu empfehlen

Die Messgeräte für den Oberarm werden zum Großteil gut bewertet: Sechs von zehn Modellen sind zu empfehlen. Drei weitere Modelle erhalten ein "befriedigend", von einem raten die Tester ab - er erhält lediglich ein "ausreichend" (das Modell Beurer BM 51 easyClip).

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Im Gegenzug empfehlen die Tester das Gerät Boso Medicus X*, welches vergleichsweise günstig angeboten wird. Weitere empfehlenswerte Blutdruckmessgeräte sind die Modelle von Medisana*, Sanitas* und Veroval**. 

Woran einige der Modelle jedoch scheitern, ist der Falltest. Dabei ließen die Tester die Geräte 24 Mal aus Tischhöhe fallen. Fünf der Messgeräte gaben dabei den Geist auf - man sollte also grundsätzlich aufpassen, das Messgerät nicht fallen zu lassen. 

Handgelenks-Modelle: Fünf von sieben messen ungenau

Die Messgeräte fürs Handgelenk schneiden nicht so gut ab, wie die für den Oberarm. Stiftung Warentest empfiehlt lediglich das Omron RS7 Intelli IT*. Mit rund 70 Euro ist es aber auch vergleichsweise teuer. Der Vorteil an diesem Gerät: es misst den Blutdruck beinahe lautlos und lässt sich unkompliziert mit dem Smartphone verbinden. Außerdem zeigt es an, ob es auch wirklich auf Ebene des Herzens misst. 

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Das große Problem der Handgelenks-Modelle: Fünf von sieben Geräten messen nicht genau. Das iCheck 7 von Braun* bietet ebenso viele zusätzliche Funktionen wie das Sieger-Gerät von Omron*, allerdings misst es sehr viel ungenauer, weshalb es mit einem "ausreichend" abgestraft wird. Zudem ist es vergleichsweise teuer. Ebenso schlecht schneiden die Modelle SBC 22 von Sanitas und BW 320 von Medisana ab. 

Lese-Empfehlung: Es gibt bestimmte Lebensmittel, wie etwa die Grapefruit, die dich vor Bluthochdruck schützen können - mehr dazu erfährst du in unserem Artikel.

Neuheit: Smarte Blutdruckmessgeräte

Zwei der im Test befindlichen Modelle sind smarte Blutdruckmessgeräte. Das bedeutet, dass sie per Bluetooth mit einer App auf dem Smartphone verbunden werden können. Diese App ist optional und steht gratis online zum Download zur Verfügung. Im Test waren es die Modelle Omron RS7 Intelli IT ("gut" bewertet) und Braun iCheck 7 ("ausreichend" bewertet). Die Handhabung von Messgeräten und App wird von Stiftung Warentest als unkompliziert eingestuft. 

Der Vorteil dieser smarten Blutdruckmessgeräte: Da die erhobenen Daten an die App auf dem Smartphone gesendet werden, hat man dort eine ausführliche Übersicht über alle Blutdruck-Werte. Oft werden diese dort auch in einem Kurvendiagramm veranschaulicht. Das händische Eintragen in ein sogenanntes "Blutdrucktagebuch" entfällt also - was als sehr praktisch und zeitsparend anzusehen ist.

Fragwürdig ist lediglich die Sicherheit der eigenen Daten. Bei den beiden smarten Blutdruckmessgeräten, die Stiftung Warentest überprüft hat, konnte allerdings nur ein unkritisches Sendeverhalten der Daten festgestellt werden - also kein Grund zur Sorge. 

Welche Messgeräte sind besser: Handgelenk oder Oberarm?

Für Blutdruckmessgeräte für den Oberarm gilt meist: Sie sind teurer als die Handgelenk-Variante, zudem klobiger und es ist oft schwieriger, sie am Arm anzubringen. Aber: Dafür sitzen sie auch an der korrekten Stelle, nämlich auf Höhe des Herzens.

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Geräte für das Handgelenk funktionieren nur richtig, wenn man den Arm anwinkelt, sodass sich das Gerät ebenfalls auf Herzhöhe befindet. Andernfalls entstehen Fehler in der Blutdruck-Messung - und die gilt es zu vermeiden. Einige der getesteten Modelle zeigen auch an, ob sich das Gerät auf Ebene des Herzens befindet.

Zum Weiterlesen: Wie sich dein Blutdruck durch die richtige Ernährung senken lässt, erfährst du in unserem Artikel.

Ist mein Blutdruck bereits gefährlich hoch?

Relevant für die Messung des Blutdrucks ist die Einheit mmHg. Ein mmHg steht für "eine Millimeter Quecksilbersäule" und meint den Druck, den eine einen Millimeter hohe Quecksilbersäule ausübt. Diese Messeinheit wird generell verwendet, wenn der Druck von Flüssigkeiten im Körper bestimmt werden soll. Unter deutschen Ärzten gilt: Wenn der Blutdruck gleich oder höher 140/90 mmHg ist, sollte behandelt werden. Hat man selbst bei sich zu Hause gemessen, sollte man bereits bei einem Wert von 135/85 mmHg zum Arzt gehen. 

So wird Bluthochdruck behandelt: Herrscht Bluthochdruck, muss das therapiert werden, da er so auf Dauer zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall führen kann. In der Regel werden dafür blutdrucksenkende Medikamente verschrieben, wie etwa ACE-Hemmer, Sartane oder Beta-Blocker. 

Lese-Empfehlung: Zimt, Kurkuma & Co. können den Blutdruck ebenfalls senken - was es damit auf sich hat, erfährst du in unserem Artikel.

Diese Hausmittel helfen beim Senken des Blutdrucks

Neben der medikamentösen Behandlung des Bluthochdrucks haben sich auch einige Hausmittel als Abhilfe bewährt. So bieten sich etwa Rote Bete oder Kamille an, um den Blutdruck effektiv zu senken.

Der Konsum von Kamille bei Bluthochdruck empfiehlt sich aufgrund drei wichtiger Eigenschaften der Pflanze: Zum einen hat Kamille eine entzündungshemmende, sowie krampflösende Wirkung. Zum Anderen hilft die Kamille, überschüssiges Salz aus dem Körper zu schleusen. Drittens wird der Kamille schon seit ewigen Zeiten eine entspannende Wirkung nachgesagt. 

Ein weiteres Lebensmittel, das bei Bluthochdruck helfen soll, ist Zartbitterschokolade. Die Ursache dafür ist in den enthaltenen Flavanolen zu finden. Diese sind in besonders hohen Mengen in dunkler Schokolade zu finden, da sie im Kakao vorkommen. Solltest du unter einem kritisch hohen Blutdruck leiden, solltest du dich selbstverständlich an deinen Arzt oder deine Ärztin wenden. 

Fazit: Wenige Blutdruckmessgeräte können im Test überzeugen

Nur wenige der Blutdruckmessgeräte im Test von Stiftung Warentest können überzeugen. Generell rät Stiftung Warentest eher zu einem Gerät für den Oberarm, da es für Laien zum einen einfacher ist, Messfehler zu vermeiden. Zum Anderen patzen einige der Handgelenks-Messgeräte durch eine Messungenauigkeit. Lediglich eines der Geräte für das Handgelenk wird gut bewertet - unter denen für den Oberarm sind es ganze sechs. 

Den kompletten Test-Artikel findest du kostenpflichtig auf der offiziellen Website von Stiftung Warentest.

Lese-Tipp: Bluthochdruck tritt auch bei jungen Menschen auf - mehr zu den Symptomen und Folgen erfährst du in unserem Artikel.

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