Bierhefe-Tabletten: Was passiert im Körper, wenn du sie regelmäßig nimmst?
Autor: Bianca Bonacci
Deutschland, Mittwoch, 04. Mai 2022
Bierhefe-Tabletten sind ein natürliches Nahrungsergänzungsmittel, das unseren Körper auf vielfältige Weise unterstützen kann. Neben Haut und Haar wird auch das Immunsystem gestärkt.
- Was ist Bierhefe?
- Welche Wirkung haben Bierhefe-Tabletten auf die Gesundheit?
- Darauf musst du bei der Einnahme von Bierhefe-Tabletten achten
Bierhefe wird eine positive Wirkung auf die Gesundheit von Menschen zugeschrieben. Unter anderem wird sie in Drogeriemärkten und Reformhäusern als Bierhefe-Tabletten, aber auch als Flocken oder Pulver angeboten. Aber was ist Bierhefe eigentlich und auf welche Weise wirken Bierhefe-Tabletten in unserem Körper?
Was ist Bierhefe?
Wie alle anderen Hefearten besteht auch Bierhefe (Saccharomyces cerevisiae) aus vielen einzelnen Hefepilzen. Übersetzt bedeutet der lateinische Name "Zuckerpilz des Bieres" und kommt auch als "Bäckerhefe" in Kuchen- und Brotteigen zum Einsatz. Die Hefepilze sind so winzig, dass sie mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind. In der Regel wird Bierhefe industriell oder von den Brauereien selbst hergestellt. Die sogenannte Reinzuchthefe, also die Nachkommenschaft einer einzelnen Hefezelle, wird dazu weitergezüchtet und entwickelt sich zu einer Hefepilzkultur. Dann wird Bierhefe - wie der Name vermuten lässt - bei der Bierproduktion eingesetzt. Die enthaltenen Hefepilze unterstützen die alkoholische Gärung von Hopfen und Gerste und lassen aus Malzzucker Alkohol und Kohlensäure entstehen. Früher beließen die Bierbrauer die Bierhefe im fertigen Getränk. Heute wird sie am Ende des Gärprozesses aus dem Bier gefiltert und ist somit streng genommen ein Abfallprodukt aus der Bierherstellung. Besonders positive Effekte auf die Gesundheit wird der untergärigen Bierhefe (Saccharomyces carlsbergensis) zugeschrieben, die beim Brauvorgang auf den Boden absinkt und kühle Temperaturen benötigt.
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Bierhefe ist schon seit dem Altertum im Einsatz, denn bereits in Mesopotamien, im alten Ägypten und in mittelalterlichen Klöstern nutzten die Menschen die Wirkung von Bierhefe beim Bierbrauen. Allerdings wusste zu dieser Zeit niemand, wie Bierhefe beim Brauprozess wirkt. Bis Louis Pasteur 1859 die Hefe als Auslöser der Gärungen erkannte. Und hier kommt die Verknüpfung zum Namensgeber der untergärigen Hefe "Saccharomyces carlsbergensis". Denn der Hefepilz wurde nach der dänischen Brauerei Carlsberg benannt und wird bis heute verwendet. In einem Labor der Brauerei isolierte Emil Christian Hansen 1883 die erste Hefezelle. Bis heute werden Hefe-Reinzuchten in den sogenannten "Carlsberg-Kolben" gezüchtet.
Neben der unterstützenden Funktion beim Bierbrauen und Backen dient der Hefepilz aber auch als Modellorganismus in der Molekularforschung. Da er zu den Eukaryoten zählt und damit einen Zellkern besitzt, ist er menschlichen Zellen sehr ähnlich. Sie wird Bierhefe zum Beispiel bei der Herstellung von Medikamenten eingesetzt. Forschende setzen zum Beispiel das menschliche Insulin-Gen in das Hefegenom ein, das daraufhin große Mengen an Insulin für die Therapie von Diabetespatienten produziert, da Hefezellen sich sehr schnell teilen. Aus diesem Grund, aber auch wegen weiterer wichtiger Forschungs- und Einsatzmöglichkeiten, ernannte die Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie die Bierhefe zur "Mikrobe des Jahres 2022".
Welche Wirkung haben Bierhefe-Tabletten auf die Gesundheit?
Bierhefe enthält eine Vielzahl an gesundheitsförderlichen Stoffen. Insbesondere die Vitamine der B-Gruppe sind bei vielen Körperfunktionen enorm wichtig, denn sie spielen im Stoffwechsel von Fetten, Kohlenhydraten und Eiweißen eine entscheidende Rolle und sind für die Energiegewinnung und den Zellaufbau im Körper unverzichtbar. Zudem sind B-Vitamine essenziell, das heißt unser Körper kann sie nicht selbst produzieren und wir müssen sie mit der Nahrung zuführen. Dank der enthaltenen B-Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe werden der Bierhefe zahlreiche positive Wirkungen zugeschrieben.
Das steckt in Bierhefe: