"Bier auf Wein, das lass sein" - "Wein auf Bier, das rat ich dir": Stimmt das eigentlich?
Autor: Redaktion
Franken, Freitag, 05. Juli 2019
Beim Trinken von Alkohol legen sich Menschen allerlei Strategien zurecht. Aber stimmt beispielsweise das Sprichwort "Wein auf Bier, das rat ich dir?" oder "Bier auf Wein, das lass sein?". Eine Studie hat es getestet.
"Wein auf Bier, das rat ich dir" und "Bier auf Wein, das lass sein" - was hat es mit solchen Aussagen über Alkohol auf sich? Kai Hensel hat sich diese Frage gestellt. Er und weitere Wissenschaftler haben hierzu die Ergebnisse einer Studie im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht.
Hinter ihrem Forschungsinteresse verbargen sich Fragen, wie...
- Wie lässt sich ein Kater am besten messen?
- Wie stark müssen sich die Teilnehmer betrinken, damit die Studie aussagekräftige Ergebnisse liefert?
- Welche Faktoren beeinflussen den Kater und müssen berücksichtigt werden?
Zusätzlich sollte sichergestellt werden, dass bei der Studie niemand zu Schaden kommt. "Einmal im Leben wollte ich eine Studie durchführen, die einfach nur Spaß macht - und gleichzeitig wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, absolut wasserdicht", so Hensel gegenüber dem Spiegel. Allein die Planung der Studie habe zwei Jahre gedauert. Die größte Hürde der Studie sei allerdings die Ethikkomission der Universität Witten/Herdecke (Nordrhein-Westfalen).
Hensel überzeugte die Komission mit plausiblen Argumenten: "Fast alle Studien beschäftigen sich nur mit den langfristigen Auswirkungen von Alkoholkonsum", sagte Hensel im Spiegel-Interview. Das Phänomen, dass verkaterte Menschen durch Unfälle und Arbeitsunfälle hohe gesellschaftliche Kosten verursachen, sei allerdings noch kaum erforscht.
Die Studie: Ähnliches Trinkverhalten bei Probanden
Rund 100 Probanden wurden rekrutiert. Die Freiwilligen waren alle gesund, zwischen 19 und 40 Jahre alt und tranken gerne Bier oder Wein. Sie wurden in drei Gruppen unterteilt: