Bei Retinoblastomen liegt die Ursache meist in der genetischen Veranlagung. Daneben kann eine Mutation der Netzhaut während der Entwicklung des Embryos auftreten. Dieser Augentumor tritt am häufigsten bei Kindern auf. Auf 10.000 bis 20.000 Geburten tritt ungefähr einmal ein Retinoblastom auf. In der Regel tritt er bei einer veränderten Netzhaut vor dem 3. Lebensjahr eines Kindes auf. Bei etwa einem Drittel der betroffenen Kinder tritt das Retinoblastom beidseitig, also an beiden Augen, auf.
Melanome gehen von den Melanozyten aus. Dies ist der medizinische Fachbegriff für pigmenthaltige Zellen. Solche Zellen findest du in verschiedenen Schichten des Auges. Der häufigste bösartige Tumor dieser Art nennt sich Aderhautmelanom. Er kommt bei etwa einem von 2.500 Menschen vor. Wie der Name verrät, liegt er auf der Aderhaut. Dies ist eine Blutgefäßschicht, die zwischen der Netzhaut und der Lederhaut liegt. Aderhautmelanome treten häufig zwischen dem 60. und 80. Lebensjahr auf. Das Alter gilt dementsprechend als Risikofaktor. Darüber hinaus können Melanome in der Iris oder an der Bindehaut auftreten. Als Risikofaktoren gelten hier ebenso UV-Licht und ein heller Hauttyp.
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Erkennen von Tumoren: Diese Merkmale und Symptome können auftreten
Basaliome des Augenlides: Typische Merkmale
Handelt es sich bei dem Basaliom des Augenlides um einen bösartigen Tumor, ist er am besten behandelbar, wenn er noch nicht groß ist. Erkennen kannst du den Augentumor oft an seiner Form. Er sieht aus wie ein hervorstehender Knoten. In der Mitte des Knotens kannst du häufig eine kraterförmige Einsenkung sehen. Diese kann manchmal bluten oder verkrustet sein. In 40 Prozent der Fälle tritt das Basaliom am Unterlid auf.
Ein Karzinom an der Bindehaut beginnt teilweise als eine weiße Erhebung auf der Bindehaut. Zu dieser Erhebung können sich auffällige Blutgefäße ziehen. Im Anfangsstadium sieht das Basaliom in der Regel sehr harmlos aus. Gerade deshalb ist es häufig schwer zu erkennen.
Die Entstehung von Retinoblastomen
Retinoblastome entstehen aus krankhaft veränderten, unreifen Netzhautzellen. Sie treten häufig bei Kindern auf. Je nachdem, wie alt das Kind ist, kann es Beschwerden noch nicht äußern. Allerdings können den Eltern Ungewöhnlichkeiten auffallen. So ist in der Regel der Pupillenreflex, den man beispielsweise auf Fotos mit Blitz erkennen kann, nicht rot, sondern weiß. Das Retinoblastom ist sehr hell und kann sich zudem durch Schielen bemerkbar machen. Unbehandelt enden Retinoblastome tödlich. Bis zu 95 Prozent der erkrankten Kinder können bei rechtzeitiger Erkennung und Behandlung allerdings geheilt werden.
Typische Merkmale bei Melanomen
Bei einem Aderhautmelanom verspürst du in der Regel keine bis kaum subjektive Beschwerden. Oft bemerkst du erst eine Beeinträchtigung deines Sehens, wenn der Augentumor schon etwas größer ist. Hast du allerdings ein Melanom in der Iris, kannst du den Tumor in der Regel schnell und gut erkennen. Ein Blick in den Spiegel kann schon ausreichen, um eine Auffälligkeit zu bemerken. In der Regel handelt es sich um eine Farbveränderung. Auch Bindehautmelanome kannst du in der Regel problemlos und früh erkennen. Sie machen sich als dunkle Knoten vor dem weißen Untergrund der Sklera bemerkbar. Die Sklera ist die äußere Umhüllung des Augapfels.
Die ärztliche Diagnose
Grundsätzlich gilt: Bemerkst du auch nur kleinste Sehveränderungen oder Veränderungen an deinem Auge, solltest du einen Augenarzt oder eine Augenärztin aufsuchen. Denn nicht immer sind Sehprobleme mit dem Alter verbunden. Handelt es sich tatsächlich um Augenkrebs, kann das ärztliche Personal diesen in der Regel ohne großen Aufwand diagnostizieren. Typischerweise wird eine Augenspiegelung zur Diagnose durchgeführt. Der Arzt oder die Ärztin kann darüber hinaus eine Ultraschalluntersuchung durchführen, die das Tumorgewebe genau darstellt. Eine sogenannte Fluoreszenzangiographie steht zusätzlich das Blutgefäßsystem des Tumors dar. In Einzelfällen können zusätzliche Untersuchungen notwendig werden, um eine genaue Diagnose zu stellen.
Vorsorge bei Retinoblastomen
Die Ursache eines Retinoblastoms liegt in der Regel in einer genetischen Veranlagung. Gab es also in der Familie bereits Fälle von Retinoblastomen, sollte dies bereits beim Kinderwunsch bedacht werden. Eine genetische Beratung kann hier sinnvoll sein. Zentren für eine genetische Beratung kannst du beispielsweise über die Webseite der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik e.V. finden. Zudem sollten die Augen des Babys zeitnah nach der Geburt von einem Augenarzt oder einer Augenärztin untersucht werden.
Diagnose von Aderhautmelanomen
Um ein Aderhautmelanom zu diagnostizieren, wird in der Regel eine sogenannte Ophthalmoskopie durchgeführt. Dies ist eine Untersuchung des Augenhintergrundes. Hierbei kann der Arzt oder die Ärztin eine tiefdunkle Verwölbung erkennen. Die Verwölbung löst die Netzhaut ab. Zudem wächst sie in den Glaskörper, also die gelartige Substanz, die den größten Teil deines Auges ausmacht. Das Innere des Augapfels kann außerdem beispielsweise mithilfe von Weitwinkel-Fotoapparaten genau untersucht werden.
Diese Behandlungsmöglichkeiten gibt es
Therapieform bei Basaliomen und Karzinomen
Je nach Art des Augentumors muss eine andere Therapieform angewandt werden. Bei Basaliomen wählt man meist die chirurgische Exzision. Unter einer Exzision versteht man das Herausschneiden von bösartigem Gewebe, in dem Fall das Tumorgewebe. In der Regel werden die herausgeschnittenen Gewebeproben genau untersucht. Findet man an den Grenzen der Schnitte weitere Tumorzellen, muss der Eingriff erweitert werden.
Ziel ist, alle Tumorzellen zu entfernen. Bei dem Basaliom ist die Prognose allgemein gut. Lässt sich der Tumor nicht gut operieren oder lässt dein gesundheitlicher Zustand es nicht zu, können alternative Verfahren eingesetzt werden. Hierüber wird dich dein Arzt oder deine Ärztin im Individualfall informieren. Das Karzinom an der Bindehaut wird im Normalfall chirurgisch entfernt. Hat der Tumor sich bereits weit ausgedehnt, kann zusätzlich eine Bestrahlung notwendig werden. Daneben gibt es weitere Alternativverfahren wie beispielsweise die lokale Behandlung mit Mitomycin C. Dies ist ein Arzneistoff, der zu der Gruppe der sogenannten "Zytostatika" sowie der Antibiotika gehört.
Retinoblastome und ihre Behandlung
Bei dem Retinoblastom bestand die Behandlung lange Zeit darin, den Augapfel zu entfernen. Heutzutage sind die Chemotherapie und die Strahlentherapie allerdings so weit vorangeschritten, dass das Auge meistens erhalten werden kann. Das erhaltene Auge ist häufig sehr sehschwach oder blind. Ist der Tumor noch sehr klein, kann ein sogenannter Strahlenträger auf die Lederhaut des Auges angenäht werden. Der meist radioaktive Strahlenträger gibt in Richtung des Tumors Strahlen ab. Das Retinoblastom ist strahlenempfindlich und wird dadurch nach und nach kleiner. Der Strahlenträger bleibt in der Regel einige Monate auf dem Auge. Daneben gibt es weitere Therapieverfahren, die im Individualfall von dem Arzt oder der Ärztin mit dir abgesprochen werden. War die Therapie erfolgreich, muss das Kind in den nächsten Jahren regelmäßig untersucht werden. Auf diese Weise kann ein sogenannten Rezidiv, also ein wiederauftretender Tumor an derselben Stelle, früh entdeckt werden.
Behandlungsmethoden bei Melanomen
Ähnlich wie bei dem Retinoblastom wird bei dem Aderhautmelanom häufig auf eine Strahlentherapie gesetzt. So kann oft verhindert werden, dass der Augapfel entfernt werden muss. Je nach Größe des Tumors kann es dem ärztlichen Personal auch möglich sein, den Tumor operativ zu entfernen. Irismelanome können von Augenchirurg*innen in der Regel gut entfernt werden. Dies gelingt durch einen entsprechenden Eingriff. Ebenso ist es bei Bindehautmelanomen: Sie können durch die meist frühzeitige Entdeckung in der Regel gut bei einer Operation entfernt werden. Allerdings bilden Bindehautmelanome relativ schnell Metastasen. Dein Arzt oder deine Ärztin wird dich in dem Fall über eventuelle weitere notwendige Maßnahmen informieren.
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