Arthrose ist leider nicht heilbar. Man kann aber viel tun, um möglichst gut damit zu leben.
Bei der einen Person durchzieht beim Treppensteigen ein heftiger Schmerz das Knie. Eine andere Person hat jedes Mal Probleme, wenn ein Gurkenglas geöffnet werden soll, da die Finger schlicht steif sind. Menschen, die an Arthrose leiden, denken oft: Meine Gelenke machen einfach nicht, was ich will. Starkoch Johann Lafer hat sogar ein ganzes Buch über die 10 Top-Lebensmittel bei chronischen Entzündungen geschrieben.
Diese Erkrankung tritt zumeist im höheren Alter auf, besonders betroffen sind das Knie- und Hüftgelenk. Viele assoziieren mit Arthrose in erster Linie den Gelenkverschleiß. "Das berücksichtigt aber nicht einen anderen wichtigen biologischen Aspekt von Arthrose: die Entzündung", erklärt Prof. Hanno Steckel, ein Orthopäde aus Berlin. Die Gelenke schmerzen nicht nur und sind in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, sie sind zudem oft geschwollen und voller Gelenkerguss. Das bedeutet: Im Inneren des Gelenks sammelt sich Flüssigkeit an.
Arthrose: So entsteht die Erkrankung
Von Arthrose kann man nicht geheilt werden. Wenn einmal Knorpelmasse abgebaut ist, gibt es weder ein Medikament noch eine Übung oder ein Nahrungsergänzungsmittel, das sie wieder zurückbringt. "Aber man kann diese Entzündungsreaktion zurückfahren und mit vielen kleinen Maßnahmen die Arthrose behandeln und damit eine gute Lebensqualität erreichen", erläutert Steckel. Dies gilt besonders dann, wenn die Krankheit noch nicht weit fortgeschritten ist.
Was verursacht Arthrose? Eine häufige Ursache ist die Überbeanspruchung des Knorpels durch Verletzungen. "Wenn zum Beispiel die Kniescheibe herausspringt, verletzt das den Knorpel richtig", erklärt Sven Ostermeier. Überbeanspruchung muss jedoch nicht durch ein einzelnes Ereignis entstehen. Sie kann auch langfristig zu einem Problem werden, beispielsweise bei Friseurinnen, die täglich das Daumensattelgelenk stark belasten, oder bei Menschen mit unbehandelten Beinfehlstellungen.
"Bei O- oder X-Beinen haben wir eine punktuelle Mehrbelastung eines Knorpelbereichs im Kniegelenk, der dann eben auch zum Untergang von Knorpel führt", sagt Ostermeier. Übergewicht ist ebenfalls ein Faktor, der zu einer dauerhaften Überlastung der Gelenke führt und "einer der größten Risikofaktoren für Arthrose" ist, wie Hanno Steckel betont. Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle: Einige Menschen sind anfälliger für Arthrose als andere.
Was kann ich selbst bei Arthrose tun?
In Bezug auf Veränderungen im Lebensstil gilt laut Sven Ostermeier: Je früher der Knorpelverlust erkannt wird, desto mehr kann man erreichen. Die Experten sind sich einig: Sollte das Gewicht zu hoch sein, macht Abnehmen einen erheblichen Unterschied. "Beim Gehen betragen die Kräfte, die auf Hüfte und Knie einwirken, ungefähr das 2,5-fache des Körpergewichtes", erklärt Hanno Steckel. "Nimmt man also zum Beispiel 15 Kilo ab, hat das einen wahnsinnigen Effekt." Das sorgt für Entlastung der Gelenke und kann weiteren Verschleiß und Entzündungen vorbeugen. Und was ist der größte Einflussfaktor bei Normalgewicht?
Bei einer Arthrose in den Hüftgelenken, zum Beispiel, betont Steckel: "Da bringt Mobilität unglaublich viel. Wenn sie das Gelenk beweglich halten, nicht einsteifen lassen, kommen viele Patienten über eine sehr lange Zeit gut mit ihren Arthrosen zurecht." Sportarten wie Yoga oder Pilates, die speziell auf Beweglichkeit abzielen, können dabei hilfreich sein. Eine Lebensstiländerung hin zu mehr Bewegung und ausgewogener Ernährung birgt also viel Potenzial.
Auch im Hinblick auf Arthrose gilt: Es lohnt sich, mit dem Rauchen aufzuhören. Wer regelmäßig Schmerzmittel einnimmt, sollte zudem Alkohol vermeiden, um eventuelle Wechselwirkungen zu verhindern.
Ernährung bei Arthrose: Darauf solltest du achten
Grundsätzlich sei eine antientzündliche Ernährung bei Arthrose entscheidend. Dazu gehöre es, Produkte wegzulassen, die entzündliche Prozesse im Körper befeuern könnten. Das seien zum Beispiel Weißmehlprodukte, Zucker und stark verarbeitete Fleischprodukte, wie Hanno Steckel aufzählt. Auch auf Frittiertes sollte man verzichten, weil darin Transfettsäuren steckten. Stattdessen gelte dem Mediziner zufolge: "Wenig Fleisch, viel Gemüse, komplexe Kohlenhydrate wie in Vollkornprodukten."
Wer zudem ungesättigte Fettsäuren, insbesondere Omega-3-Fettsäuren, in die Ernährung einbaue, könne ebenfalls entzündliche Prozesse ausbremsen. Letztere steckten etwa in fettreichem Fisch wie Lachs oder Makrele, aber auch in Walnüssen und Leinsamen. Und wer wärmend-würzige Currys oder Tees liebe, mache damit für die Gelenke schon einiges richtig: Gewürze wie Kurkuma oder Ingwer gelten als antientzündlich, so Sven Ostermeier. Wundermittel seien sie allerdings nicht.
Übrigens: Das treffe auch auf Nahrungsergänzungsmittel zu, die speziell auf Arthrose-Betroffene zugeschnitten sein sollen. "Präparate mit Kollagen, Hyaluron und Glucosaminen haben eine sehr dünne wissenschaftliche Grundlage bezüglich ihrer Wirkung. Ich würde das als Arzt nicht empfehlen", sagt Hanno Steckel.
Sollte man Sport treiben bei Arthrose?
Experten sind sich einig, dass Bewegung wichtig ist - jedoch sollte darauf geachtet werden, die Gelenke nicht zu stark zu beanspruchen. Gelenkbelastende Sportarten wie Volleyball, Joggen oder Tennis empfiehlt Hanno Steckel zu meiden. Diese Sportarten beinhalten oft stauchende Bewegungen und schnelle Richtungswechsel, was den Gelenken schaden kann.
"Joggen ist Gift für geschädigte Knie- und Hüftgelenke", warnt der Orthopäde. Stattdessen wird zu schonenderen Aktivitäten wie Fahrradfahren, Schwimmen, Nordic Walking, Yoga oder Pilates geraten. Begleitend dazu ist es sinnvoll, die Muskulatur zu stärken und gezielt Kraftübungen zu machen. "Denn die Muskulatur umgibt das Gelenk und kann es somit stabil halten", erklärt Sven Ostermeier. "Je besser die Muskulatur trainiert ist, desto besser kann man so ein Gelenk bewegen."
Zudem kann eine gestärkte Muskulatur helfen, Entzündungen zu reduzieren. Übertriebener Ehrgeiz im Fitnessstudio sollte jedoch vermieden werden. "Man muss aufgrund der Arthrose die Belastung auf das Gelenk herunterfahren. Das heißt: lieber weniger Gewicht und dafür mehr Wiederholungen machen", empfiehlt Ostermeier. Optimal ist es, nicht nur auf Kraft, sondern auch auf Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination zu achten, rät Steckel. Eine gute Koordination kann helfen, Stürze zu vermeiden und somit weiteren Gelenkschäden vorzubeugen. Balanceübungen sind hierfür besonders geeignet.
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