Ahornsirupkrankheit: Das steckt hinter der seltenen Stoffwechselerkrankung
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Mittwoch, 29. März 2023
Die Ahornsirupkrankheit ist eine extrem seltene Stoffwechselerkrankung. Was genau steckt hinter der Krankheit und welche Symptome können darauf hindeuten?
- Was ist die Ahornsirupkrankheit?
- Welche Symptome können auftauchen?
- Wie kann man die Krankheit behandeln?
Fachleute schätzen, dass die Ahornsirupkrankheit eine Häufigkeit von etwa 1:150.000 hat. Damit gehört sie zu den seltenen Krankheiten. Was es genau ist diese Krankheit, welche Symptome können sich zeigen und was bedeutet die Erkrankung für Betroffene?
Was ist die Ahornsirupkrankheit?
Der englische Begriff für die Ahornsirupkrankheit lautet "maple syrup urine disease", weshalb sie kurz auch MSUD genannt wird. Es handelt sich bei der Ahornsirupkrankheit um eine Stoffwechselkrankheit, die vererbt wird. Sie folgt dabei dem autosomal-rezessiven Erbgang. Damit gemeint ist, dass sowohl Mutter als auch Vater ein mutiertes Gen besitzen. Die Erkrankung tritt nur auf, wenn der betroffene Mensch jeweils eine Veränderung von seinem biologischen Vater und eine von seiner biologischen Mutter erbt. Autosomal-rezessive Erbkrankheiten sind geschlechtsunabhängig.
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Bedingt wird die Stoffwechselerkrankung durch einen Defekt des sogenannten Alpha-Ketosäuren-Dehydrogenase-Komplexes (BCKAD-Komplex). Dieser Komplex ist für die Vermittlung des Abbaus der verzweigtkettigen Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin zuständig. Diese Aminosäuren werden kurz auch BCAAs genannt und gehören zur Gruppe der essenziellen Aminosäuren. Der Defekt führt dazu, dass die verzweigtkettigen Aminosäuren sich anhäufen.
Doch nicht nur Leucin, Isoleucin und Vakin vermehren sich, sondern auch ihre korrespondierenden Alpha-Ketosäuren sammeln sich in allen Organen und Körperflüssigkeiten an. Eines dieser Abbauprodukte, die 2-Keto-3-Methylvaleriansäure, riecht so ähnlich wie Ahornsirup. Betroffene haben demzufolge meist einen süßlichen Körper- und Uringeruch, welcher leicht an Ahornsirup erinnert. Diesem Aspekt hat die Krankheit auch ihren ungewöhnlichen Namen zu verdanken.
Formen und Anzeichen der Stoffwechselerkrankung
Die häufigste Form der Ahornsirupkrankheit ist die Neugeborenenform. Typisch für die Erkrankung sind schnell eintretende und stark ausgeprägte Symptome bereits in den ersten Lebenstagen. Dazu gehören:
- Trinkschwäche
- Erbrechen
- Gestörte Muskeltätigkeit
- Atemstörungen
- Krampfanfälle
- Koma
- Süßlicher Uringeruch