Japanische Wissenschaftler*innen entdecken mögliche Risikofaktoren, an Diabetes oder Übergewicht zu leiden: Wer unter einer Störung der metabolischen Flexibilität leidet, verbrennt auch im Schlaf kaum Fett. Die Studienergebnisse könnten jedoch helfen, diesen Krankheiten vorzubeugen.
- Studie: Störung der "metabolischen Flexibilität" begünstigt Übergewicht
- Energiequelle während des Schlafs ist entscheidend
- Wertvolle Erkenntnisse: Vorbeugung von Übergewicht und Diabetes
Japanische Wissenschaftler*innen der Universität Tsukuba entdeckten Risikofaktoren, an Übergewicht oder Diabetes zu erkranken. Demnach haben Menschen mit einer Störung der metabolischen Flexibilität ein erhöhtes Risiko, in Zukunft unter Übergewicht oder Diabetes zu leiden. Hierbei handelt es sich um eine Stoffwechsel-Störung, bei der im Schlaf kaum Fett verbrannt wird. Die Studien-Ergebnisse sollen bei der Vorbeugung helfen. Veröffentlicht wurde die Studie in der Fachzeitschrift Nature.
Japanische Studie: Störung des Stoffwechsels begünstigt Übergewicht
Weshalb wir im Schlaf überhaupt Kalorien verbrennen, erklärt sich mit der Flexibilität unseres Stoffwechsels: Da wir meist mehrere Stunden schlafen, befinden wir uns in einem Zustand des Fastens - unser Körper verbrennt Fett. Im Gegensatz dazu verbrennen wir nach Mahlzeiten vor allem Kohlenhydrate. Die Energiequelle ist also jeweils eine andere. Die Eigenschaft des Körpers, zwischen diesen beiden Stoffwechsel-Prozessen zu wechseln, nennt sich metabolische Flexibilität, was auch als Flexibilität des Stoffwechsels bezeichnet werden kann.
Eine Störung der metabolische Flexibilität soll laut den Wissenschaftler*innen dafür verantwortlich sein, dass manche Menschen im Schlaf Fett verbrennen und manche kaum. Der Körper befindet sich somit im Zustand wie nach einer Mahlzeit statt in einem Zustand des Fastens.
Um die Unterschiede zwischen den Menschen mit funktionierender und gestörter metabolische Flexibilität zu messen, verwendeten die Wissenschaftler*innen als Maßstab den respiratorischen Quotienten, der als RQ bezeichnet wird. Dieser misst, wie viel Sauerstoff die Proband*innen im Schlaf einatmeten und wie viel Kohlenstoffdioxid sie ausatmeten. Als Proband*innen dienten 127 Menschen, deren Sauerstoff-/Kohlenstoffdioxid-Verhältnis während eines Zeitraums von 24 Stunden alle fünf Minuten gemessen wurde. Wenn diese beiden Werte gleichwertig sind (1 RQ = 1), ist davon auszugehen, dass als Energiequelle Kohlenhydrate anzusehen sind. Sind die Werte jedoch unausgeglichen (1 RQ = 0,8), werden als Energiequelle Fett oder auch Proteine angezapft.
Überraschende Studienergebnisse: Gestörte metabolische Flexibilität führt zu Übergewicht
Die erste Erkenntnis kam für die Wissenschaftler*innen unerwartet: Eigentlich ist davon auszugehen, dass das Sauerstoff-/Kohlenstoffdioxid-Verhältnis während des Schlafs gering ist (1 RQ = 0,8), da der Schlaf als eine Zeit des Fastens angesehen wird, in der der Körper Fettzellen als Energiequellen nutzt. Bei einigen Proband*innen stieg das RQ-Level jedoch im Laufe des Schlafs wieder an, was die Forscher*innen sehr verwunderte.
Im nächsten Schritt wurden die Versuchsteilnehmenden deshalb in zwei Gruppen aufgeteilt, je nachdem, wie stark ihre RQ-Werte schwankten. So entstand eine Gruppe, deren metabolische Flexibilität funktionierte und eine, in der diese gestört war und während des Schlafs anstieg.