Zwetschge oder Pflaume: Was ist der Unterschied?
Autor: Andrea Blatzky
Deutschland, Sonntag, 21. Sept. 2025
Zwetschge und Pflaume schmecken fast gleich und sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Doch es gibt einen großen Unterschied.
- Woran erkennst du Pflaumen und Zwetschgen?
- Gibt es Besonderheiten bei der Lagerung?
- Wie verwendest du die beiden Sorten?
- Welche Nährstoffe stecken in den Früchten?
Zwetschgen oder Pflaumen gehören zum Herbst wie buntes Laub. Durch ihre handliche Form sind sie im Nu geerntet. Sie sind schnell zubereitet, denn du musst lediglich den Kern entfernen. Ob kalt oder warm – ihr süßsaurer Geschmack macht sie zu einer vielseitig verwendbaren Frucht. Auch aus ernährungsphysiologischer Sicht solltest du das aromatische Obst bevorzugen, denn es steckt voller wertvoller Inhaltsstoffe.
Zwetschge oder Pflaume – worauf kommt es an?
Zwetschgen sind eine Unterart von Pflaumen, von denen es etwa 2000 bekannte Sorten gibt. Ihr botanischer Name lautet Prunus und sie gehören zu den Steinfrüchten. Charakteristisch für diese Art ist der harte Kern mit dem Samen, der sich in der Mitte des Fruchtfleischs befindet. Pflaumen benötigen ein gemäßigtes Klima und fühlen sich in Europa, Nordamerika oder Westasien sehr wohl. Geerntet werden sie zwischen Juli und Oktober. In Deutschland gibt es mehrere Anbaugebiete, die in Baden-Württemberg, Hessen oder Rheinland-Pfalz liegen. In der Region Franken wird die Fränkische Hauszwetschge angebaut, die als Delikatesse gilt.
Pflaumen fallen durch ihre variantenreiche Färbung auf, welche nicht unbedingt lila oder violett sein muss. Mirabellen und Renekloden sind bekannte Vertreter mit einer gelben bis rötlichen Schale. Diese Sorten sind häufig rund und etwas kleiner. Zwetschgen und Pflaumen sehen fast gleich aus und werden deshalb häufig verwechselt. Doch es gibt markante Unterschiede zwischen den Früchten:
- Pflaumen haben eine runde Form mit einer deutlich sichtbaren Spalte. Sie sind oft größer als Zwetschgen. Den Stein kannst du nur schwer herauslösen. Das Fruchtfleisch ist saftig und schmeckt angenehm süß.
- Zwetschgen sind etwas kleiner und haben eine auffällig längliche Form. Auf der Oberfläche befindet sich eine schwer erkennbare oder überhaupt keine Kerbe. Ihr Geschmack ist eher herb mit einer leichten Säure. Der Stein lässt sich besser lösen, weil das Fruchtfleisch fester und trockener ist.
Was musst du bei der Lagerung beachten?
Wenn du die Früchte genauer betrachtest, erkennst du einen weißlichen Belag. Hierbei handelt es sich nicht um Schimmel. Dieser sogenannte "Duftfilm" oder "Reif" schützt die Früchte vor dem Austrocknen. Gleichzeitig hält die wachsartige Schicht Erreger ab und bildet eine Barriere gegen Umweltbelastungen. Reif entsteht durch Kondenswasser, das sich durch Tau oder Regen auf den Früchten ablagert. Verdunstet es, bleibt der Film zurück.
Ein gleichmäßiger Überzug gilt als Qualitätsmerkmal und ist ein Zeichen dafür, dass das Obst reif ist. Der Film ist keinesfalls gesundheitsschädlich und hat keinen Eigengeschmack. Dennoch solltest du ihn vor dem Verzehr gründlich mit lauwarmem Wasser abspülen, da sich der Duftfilm mit Schadstoffen aus der Luft anreichern kann. Möchtest du die Ernte einige Tage lagern, solltest du den Belag nicht abwaschen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Pflaumen schneller verderben. Unreife Früchte können bei Zimmertemperatur nachreifen. Vollreife Früchte sind in einer kühlen Umgebung am besten aufgehoben.
Musst du eine große Menge verarbeiten, kannst du Pflaumen problemlos einfrieren. Wasche die Früchte ab und tupfe sie vorsichtig trocken. Entferne die Kerne und halbiere die Pflaumen oder schneide sie in Stücke. Lege die Früchte in einer Lage auf ein Tablett und friere sie vor. Damit verhinderst du die Bildung von Klumpen. Packe die Hälften anschließend portionsweise in Beutel oder geeignete Behälter und friere sie wieder ein. Diesen Schritt musst du rasch erledigen, damit die Kühlkette nicht unterbrochen wird.