Kann Wein schlecht werden? So lange kannst du ihn aufbewahren
Autor: Pascal Guegan, Jessica Helbig
Deutschland, Samstag, 20. August 2022
Im Gegensatz zu vielen anderen Getränken tragen Weinflaschen kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Doch bedeutet das automatisch, dass Wein nicht schlecht werden kann? Leider nein. Wovon seine Haltbarkeit abhängig ist und worauf du bei der Lagerung achten solltest, erfährst du hier.
- Wein ist nicht unbegrenzt haltbar
- Haltbarkeit von Wein hängt u.a. von Inhaltsstoffen und Lagerung ab
- So erkennst du, ob Wein noch gut ist
Anders als beispielsweise auf Bier steht auf Wein kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Das hat den Grund, dass auf alkoholischen Getränken mit mehr als zehn Prozent Alkohol keine Angabe zur Haltbarkeit gemacht werden muss. Dennoch ist das alkoholhaltige Getränk nicht ewig haltbar. Doch wie erkannt man, wann er schlecht ist? Und worauf sollte man bei der Lagerung achten?
Haltbarkeit von Wein: Diese Faktoren spielen eine Rolle
Bei der Frage, wie lange Wein hält, muss grundsätzlich zwischen geschlossenen und geöffneten Weinen unterschieden werden. Geschlossene Weine sind offensichtlich länger haltbar - wie lange genau hängt unter anderem von dem Alkoholgehalt sowie dem Säure- und Zuckergehalt ab, wie das Deutsche Weininstitut schreibt. Aber auch die Menge der Sulfite und die Qualität des Korkens spielen eine große Rolle. Weiter unten findest du eine Übersicht über die Haltbarkeit von geöffnetem Rotwein, Weißwein, Schaumwein und Rosé.
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Geschlossene Weine - was ihre Haltbarkeit beeinflusst
- Säure im Wein: Je mehr Säure ein Wein enthält, desto länger ist er auch haltbar. Die Säure im Wein sorgt dafür, dass die Bakterien nicht so schnell wachsen können, so der Blog "Edle Tröpfchen". Ideal ist ein Wert zwischen 7 und 9 Promille.
- Alkoholgehalt: Alkohol fungiert als Konservierungsmittel, das heißt Weine mit einem hohen Alkoholgehalt halten sich dementsprechend länger. Wenn ein Wein länger gelagert werden muss, sollte er einen Alkoholgehalt zwischen 12 und 13 % aufweisen.
- Zuckergehalt: Auch der Zuckergehalt spielt eine Rolle bei der Haltbarkeit. Wenn ein Wein einen höheren Zuckergehalt hat, verlängert sich die Haltbarkeit. Auslesen und Trockenbeerenauslesen sind deshalb verhältnismäßig lange haltbar.
- Sulfite: Sie sind in fast jedem Wein enthalten. Der Stoff verhindert die Oxidation und das Nachgären des Weines.
- Korken: Hat der Korken in der Weinflasche eine glatte Oberfläche, ist er von guter Qualität. Wenn der er porös ist, hat er eine schlechte Qualität, was zum unangenehmen "Korkengeschmack" führen kann.
Rotwein, Weißwein, Schaumwein, Rosé: So lange sind die verschiedenen Weinarten haltbar
Wie lange ein Wein haltbar ist, lässt sich also aufgrund der vielfältigen Einflussfaktoren nicht pauschal beantworten. Dennoch gibt es einige grundlegende Unterschiede zwischen den einzelnen Weintypen. So ist etwa Rotwein in der Regel länger haltbar als Weißwein oder Schaumwein, weil er im Schnitt einen höheren Alkoholgehalt aufweist.
Geschenkkarton: Fränkische Weine von PrädikatsweingüternHelle und fruchtige Rotweine haben oft einen geringeren Alkoholgehalt und weniger Farbstoffe als dunklere, schwere Weine. Nach dem Öffnen sollten sie höchstens noch drei Tage aufbewahrt werden. Mittelkräftige Rotweine halten sich auch mal vier Tage. Kräftige, tanninhaltige Rotweine dagegen sind sogar nach einer Woche noch genießbar, wenn sie im Kühlschrank gelagert werden.