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Vegane Wurstalternativen im Test: Etliche rasseln wegen Mängeln durch


Autor: Lena Büttner

Deutschland, Sonntag, 09. April 2023

Immer mehr Menschen greifen zu veganen Wurstalternativen statt zu "echter" Salami oder Mortadella. Doch sind diese wirklich so gesund? Öko-Test hat 18 fleischlose Aufschnitte getestet - die Ergebnisse waren mehr als enttäuschend.
Ökotest hat sich vegane Wurstalternativen angesehen - und ein vernichtendes Fazit gezogen.


  • Öko-Test: 18 vegane Wurstalternativen - 12 schneiden schlecht ab 
  • "Liste der Mängel ist leider lang": Verbrauchermagazin äußert sich 
  • Das sind die Gewinner und Verlierer des Verbrauchermagazins

Öko-Test hat im vergangenen Jahr (Ausgabe 4/2022) vegane Wurstalternativen getestet: "Im Vergleich mit 'echter' Salami oder Mortadella können vegane Wurstersatzprodukte fast nur gewinnen", so das Verbrauchermagazin. Kein Tier hat leiden oder Antibiotika fressen müssen, die Produktion ist weniger klimaschädlich und die Menschen senken mit dem Verzicht auf rotes Fleisch und Nitritpökelsalz ihr Krebsrisiko. Dies sind nur einige der Vorteile, die man hier aufzählen kann. Doch trotz allem seien die Testergebnisse sehr enttäuschend gewesen: Von 18 Aufschnitten seien 12 durchgefallen. 

Öko-Test: Zwei Drittel der veganen Wurst wird mit "mangelhaft" oder "ungenügend" bewertet

"Schade: Gern hätten wir vegane Aufschnitte empfohlen, doch die Liste der Mängel ist leider lang.", lautet das vernichtende Urteil von Ökotest. Die getesteten Wurstalternativen ahmen unter anderem Salami, Lyoner, Schinkenwurst oder Mortadella nach. Zwar hätten alle Produkte die Sensorikprüfung - Aussehen, Geruch, Geschmack, Mundgefühl - bestanden, doch bis hin zu einer gesunden Ernährung sei noch "deutlich Luft nach oben". 

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Die meisten der Aufschnitte seien mit Mineralölbestandteilen verunreinigt. "Mineralölbestandteile können unter anderem von Verpackungen auf Lebensmittel übergehen oder aus Gleitmitteln für Kunststoffdärme in veganen Aufschnitt gelangen", erklärt Öko-Test. Dies sei ein Problem, das allerdings auch bei "echter" Wurst bekannt sei. Zudem enthalten die getesteten Produkte "relativ viele und teils umstrittene Zusatzstoffe, und der Salzgehalt ist aus unserer Sicht oft übertrieben hoch", so das Verbrauchermagazin. Salz erhöhe das Risiko für Bluthochdruck und Folgeerkrankungen.

Zwei Drittel der veganen Wurstalternativen haben im Test mit "mangelhaft" oder "ungenügend" abgeschnitten. Einmal habe das Labor sogar aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen. Zur Gruppe der MOAH können auch krebserregende Verbindungen gehören. Außerdem hätten sich in den meisten Produkten Verunreinigungen mit gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH/MOSH-Analoge). MOSH sammele sich im menschlichen Körper an. Ob dies schädlich oder unbedenklich ist, sei nicht erwiesen. Zwölf der getesteten Wurstalternativen enthalten laut Öko-Test außerdem das Verdickungsmittel Carrageen. Der aus Rotalgen gewonnene Stoff sei umstritten, da er in Verdacht stehe, Entzündungen im Darm auszulösen. 

Das sind die Gewinner und Verlierer 

Der vegane Aufschnitt nach Schinkenwurst-Art von "Vemondo" ist der Testsieger: "Komplett empfehlen können wir nur den veganen Aufschnitt der Lidl-Eigenmarke", zieht das Verbrauchermagazin ein Fazit. Der vegane Tofu-Aufschnitt Kräuter von "Alnatura" schneidet beim Thema Inhaltsstoffe allerdings auch "gut" ab, im Gesamten bekommt er ein "befriedigend". Der vegane Aufschnitt nach Art Lyoner von "Edeka My Veggie", der vegane Aufschnitt Pfeffer von "Hobelz" und der vegane Aufschnitt Typ Salami von "Rewe Beste Wahl" schneiden mit "ungenügend" am schlechtesten im Test ab. 

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