Neue Forschungsergebnisse legen nahe, dass bestimmte Lebensmittel das Traumerleben negativ beeinflussen können.
Die Vorstellung, dass der abendliche Genuss von Käse oder anderen Milchprodukten zu wilden Träumen oder gar Albträumen führt, ist kein neues Phänomen. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts griff der US-Cartoonist Winsor McCay in seiner berühmten Serie "Dream of the Rarebit Fiend" dieses Motiv auf und ließ seine Figuren nach einem üppigen Käsegericht von bizarren Traumabenteuern berichten.
Doch jetzt gibt es wissenschaftliche Belege für diesen Volksglauben: Eine aktuelle Studie der Montreal University im Fachjournal "Frontiers in Psychology" hat erstmals in großem Stil untersucht, wie sich bestimmte Lebensmittel – insbesondere Käse und andere Milchprodukte – auf das nächtliche Traumleben auswirken. Käse ist sehr beliebt - doch viele wissen nicht, wie stark sich der Fettgehalt der Sorten unterscheidet.
Umfrage bei Studie: Schlechter Schlaf und Albträume nach Milchprodukten verbreitet
Im Rahmen der Studie wurden über 1000 Studenten zu ihren Essgewohnheiten, Schlafqualitäten und Traumerfahrungen befragt. Das Ergebnis: Rund 40 Prozent der Teilnehmenden gaben an, dass bestimmte Lebensmittel ihren Schlaf verbessern oder verschlechtern. Besonders auffällig: 22 Prozent derjenigen, die einen negativen Einfluss bemerkten, machten dafür explizit Milchprodukte wie Käse verantwortlich.
Insgesamt berichteten 5,5 Prozent der Befragten, dass Essen oder spätes Essen ihre Träume beeinflusse – bei den meisten waren dies verstärkt bizarre oder unangenehme Trauminhalte. Neben Milchprodukten wurden vor allem süße Speisen und Desserts als Auslöser genannt.
Die Forschenden fanden zudem einen Zusammenhang zwischen Lebensmittelunverträglichkeiten und der Häufigkeit von Albträumen. Besonders Menschen mit Laktoseintoleranz berichteten häufiger von schlechtem Schlaf und negativen Traumerlebnissen.
Wo liegt das abendliche Käse-Problem? Forscher haben einen Verdacht
Die Studie legt nahe, dass nicht der Käse selbst, sondern die durch Unverträglichkeiten ausgelösten Magen-Darm-Beschwerden den Schlaf stören und so Albträume begünstigen könnten. Wer also weiß, dass er Milchprodukte nicht gut verträgt, sollte abends besser darauf verzichten. Dafür muss nicht unbedingt eine diagnostizierte Intoleranz vorliegen, denn viele Menschen haben Probleme mit Milchprodukten.
Auch das Essverhalten am Abend spielt eine Rolle: Unregelmäßiges oder spätes Essen – unabhängig vom Lebensmittel – hing mit einer erhöhten Häufigkeit von Albträumen und negativen Trauminhalten zusammen. Die Forschenden empfehlen daher, auf schwere Mahlzeiten und insbesondere auf Käse am späten Abend zu verzichten, um die Schlafqualität zu verbessern und unangenehme Träume zu vermeiden.