Öko-Test Mineralwasser: Krebserregender Stoff in zwei Eigenmarken
Autor: Daniel Krüger
Deutschland, Mittwoch, 09. Juli 2025
Öko-Test analysiert 53 stille Mineralwässer. Zwei Eigenmarken enthalten bedenkliche Stoffe.
Stilles Wasser gilt als gesunde Erfrischung – doch wie rein ist es wirklich? Öko-Test hat 53 stille Mineralwässer aus ganz Deutschland geprüft, darunter bekannte Marken wie Black Forest und Gerolsteiner sowie zahlreiche Eigenmarken von Supermärkten und Discountern. Das sind die kompletten Ergebnisse (kostenpflichtig).
Positiv ist, dass mehr als die Hälfte der getesteten Wässer die Note „sehr gut“ erhielten. Doch nicht alle Produkte überzeugen, insbesondere der Gehalt an Schwermetallen wie Chrom(VI) gibt Anlass zur Sorge. Zwei Eigenmarken aus dem Supermarkt sind besonders betroffen. Besonders bei Hitze ist es wichtig, viel zu trinken. Allerdings sind dabei nicht alle Getränke empfehlenswert.
Netto und Edeka: Eigenmarken-Wasser fliegt durch Test - wegen Chrom-Belastung
Chrom(VI), das im Boden sowohl natürlich vorkommen als auch durch menschliche Einflüsse wie Pestizide eingetragen werden kann, wurde in elf Proben in Mengen nachgewiesen, die zur Abwertung führten. "Chrom(VI) ist unter anderem nach der EU-Chemikalienverordnung (CLP) als krebserregend eingestuft. Die in diesem Test gemessenen Gehalte sind zwar nicht akut giftig, bei andauernder Aufnahme über viele Jahre hinweg lässt sich ein Risiko aber nicht ausschließen", wie Öko-Test erklärt.
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Damit steht fest: Nicht jedes stille Wasser ist so sauber, wie es das Etikett verspricht. Neben zwei Markenwassern enthalten auch die Eigenmarken von Netto und Edeka die Note "ungenügend" und rasseln somit komplett durch den Test. Konkret waren laut Öko-Test das "Gut & Günstig Natürliches Mineralwasser Still" bei Edeka sowie das "Naturalis Natürliches Mineralwasser Still" bei Netto von erhöhten Chromwerten betroffen. Ein weiteres zentrales Problem im Test sind sogenannte "Ewigkeitschemikalien" wie Trifluoressigsäure (TFA) und andere per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS).
Diese Stoffe wurden in nahezu allen getesteten Produkten zumindest in Spuren gefunden. In sieben Mineralwässern überschritten die TFA-Gehalte sogar die maximal zulässige Menge an PFAS gesamt, die ab 2026 für Trinkwasser in der EU gelten soll. TFA und PFAS gelten als besonders langlebig, schwer abbaubar und können sich in der Umwelt und im menschlichen Körper anreichern. Erfreulich: Einer von beiden Testsiegern, das "Carolinen Naturelle" aus Bielefeld. Hier wurden keinerlei bedenkliche Inhaltsstoffe gefunden - und das Mineralwasser wird in der Glasflasche verkauft. Angesichts dieser Ergebnisse rät Öko-Test, beim Mineralwasserkauf genau hinzuschauen – oder gleich zur günstigeren und streng kontrollierten Alternative aus dem Wasserhahn zu greifen.