Lange war die Butter ein Symbol für die Inflation der vergangenen Jahre - kaum ein Lebensmittel ist so rapide teurer geworden. Nun stabilisiert sich der Preis wieder. Dafür explodiert er jedoch bei einem anderen beliebten Lebensmittel.
Gute Nachricht für Verbraucher: Butter wird erneut günstiger. Supermarktketten und Discounter senken den Preis für ein 250-Gramm-Päckchen Deutscher Markenbutter ihrer Eigenmarken um 30 Cent auf 1,49 Euro, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Auch andere Butterprodukte sollen billiger werden.
Der Discounter Lidl reduzierte die Preise wie schon zuletzt als Erstes. Rewe, Edeka, Aldi Nord und Aldi Süd, Kaufland, Penny und Netto zogen anschließend wie gewohnt nach. Die Handelsketten hatten die Preise in der vergangenen Woche bereits gesenkt. Die Nachfrage nach abgepackter Butter stieg daraufhin deutlich, wie die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft in Bonn berichtet. Ein großes Milchaufkommen und ein hoher Fettgehalt führen demnach zu fallenden Preisen.
Butterpreis fällt weiter - nach großen Schwankungen in den vergangenen Jahren
Bei Butter gab es in den vergangenen Jahren große Preisschwankungen. Im Sommer 2023 zahlten Kunden für das billigste Päckchen Eigenmarken-Butter in den meisten Geschäften zwischenzeitlich 1,39 Euro. Im Oktober 2024 war der Preis auf 2,39 Euro gestiegen. Butter war damit so teuer wie noch nie. Seit Februar sinken die Preise wieder.
Dafür klettern die Rindfleischpreise in Deutschland dafür von Rekordhoch zu Rekordhoch. Die Schlachtpreise für Jungbullenfleisch haben mittlerweile die Schwelle von 7 Euro je Kilogramm überschritten, nachzulesen in amtlichen bayerischen Daten ebenso wie bei der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) in Oldenburg. Im Vergleich zum Sommer 2023 ist das ein Preisanstieg von gut 50 Prozent, weit über der allgemeinen Inflationsrate. Die Verbraucherpreise beim Metzger und im Supermarkt sind noch um ein Vielfaches höher, Kilopreise von vierzig bis über fünfzig Euro für Rindersteak von guter Qualität sind keine Ausnahme.
Woran liegt's? "Die Entwicklung lässt sich mit dem Rückgang der Rinderbestände erklären", sagt Tim Koch, Bereichsleiter Fleischwirtschaft bei der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) in Bonn. "Die gehen jedes Jahr um zwei, drei, vier Prozent zurück. Viele Höfe machen zu, es gibt oft keine Betriebsnachfolger."
Rindfleisch derzeit extrem teuer - zahlreiche Gründe
In Zahlen: Im Mai 2015 hielten die deutschen Bauern nach Daten des Statistischen Bundesamts noch 12,6 Millionen Rinder, im Mai dieses Jahres waren es nur noch 10,3 Millionen. Zwangsläufig werden daher auch weniger Rinder zur Schlachtbank geführt. In der Bundesrepublik wird zwar keineswegs nur heimisches Fleisch verzehrt, doch sinken die Rinderzahlen auch in anderen europäischen Ländern. "Die Nachfrage nach Rindfleisch ist in den vergangenen Jahren ebenfalls zurückgegangen, aber das Angebot an Schlachttieren ist knapper geworden", sagt Koch.
Verschärft wurde die Teuerung bei Rindfleisch und Milchprodukten zeitweise durch eine - für Menschen ungefährliche - Tierseuche, die seit Herbst 2023 ihren Weg durch die Ställe nahm: die Blauzungenkrankheit. Der Erreger befällt neben Rindern auch Schafe und Ziegen. Von Mai 2024 bis Ende April 2025 zählte das bundeseigene Friedrich-Löffler-Institut 17.854 Blauzungeninfektionen, mittlerweile ist der Höhepunkt überschritten. "Insgesamt verzeichnen wir dieses Jahr deutlich weniger Fälle, da bereits im letzten Jahr viele Tiere betroffen waren", sagt eine Sprecherin. "Die natürliche Durchseuchung und starke Impfbereitschaft in allen Bundesländern haben die potenziell empfänglichen Tiere stark reduziert".