Druckartikel: Nie wieder Fruchtfliegen - dieser Haushaltsgegenstand hält sie fern

Nie wieder Fruchtfliegen - dieser Haushaltsgegenstand hält sie fern


Autor: Andrea Blatzky

Deutschland, Sonntag, 16. November 2025

Fruchtfliegen werden hauptsächlich von Obst angelockt. Mit nur einem Gegenstand hältst du sie fern.
Fruchtfliegen werden hauptsächlich von Obst angelockt. Mit nur einem Gegenstand hältst du sie fern. (Archivbild)


  • Wodurch werden Fruchtfliegen angelockt?
  • Welches Hausmittel wirkt effektiv gegen die Insekten?
  • Wie kannst du einem Befall vorbeugen?
  • Mit welchen nachhaltigen Alternativen kannst du Fruchtfliegen bekämpfen?

Kaum liegt frisches Obst in der Küche, sitzen einige Fruchtfliegen auf den Lebensmitteln. Gleichzeitig kannst du einen rasanten Anstieg der Population beobachten. Finden sie keine Nahrung, verschwinden sie wie von Geisterhand. Damit du die Früchte unbeschwert genießen kannst, genügt bereits ein Haushaltsgegenstand. Hier erfährst du, wie du Fruchtfliegen umweltgerecht bekämpfst.

Warum sind Fruchtfliegen so hartnäckig?

Obstfliegen haben eine Größe von lediglich 2 bis 4 Millimetern, wobei einige Arten bis zu 6 Millimeter lang werden können. Typisch für ihr Aussehen ist der rundliche gelb- bis rotbraune Körper. Eine einzige Fruchtfliege legt etwa 400 Eier auf organischem Material ab, das den Larven Schutz und Nahrung bietet. Die kleinen Insekten haben eine Lebenserwartung von etwa 40 bis 50 Tagen. Männchen leben etwa nur 10 Tage, weibliche Obstfliegen können bis zu 2 Monate alt werden. Sinken die Temperaturen unter 10 Grad oder übersteigen sie die 30-Grad-Grenze, stockt die Entwicklung. Verwechsle Fruchtfliegen nicht mit Trauermücken, denn beide Insekten ähneln sich in der Größe. Du erkennst am Körperbau, um welche Art es sich handelt. Die Trauermücke ist schlanker und hat einen schwarzen Körper. Während Fruchtfliegen Lebensmittel bevorzugen, halten sich Trauermücken hauptsächlich in Blumenerde oder in Pflanzen auf. Sie vermehren sich ebenfalls sehr schnell und sind ungefährlich.

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Zuckerhaltiges Obst ist das Hauptfutter von Fruchtfliegen, wobei sie sich eigentlich von den Hefepilzen ernähren, die sich auf der Oberfläche befinden. Besonders gern mögen sie reife bis überreife Früchte wie Bananen, Äpfel oder Tomaten. Verbrauchst du die frischen Lebensmittel nicht rechtzeitig, beginnen sie zu verderben und werden durch die fauligen Stellen zur Brutstätte. Aber auch Gemüse, fermentierte oder eingelegte Produkte und Speisereste ziehen die Insekten an. Offene Flaschen mit Saftresten, Bier, Wein oder Essig sind beliebte Nahrungsquellen. Pflanzenreste oder Kompost stehen ebenfalls auf deren Speiseplan. Im Garten lockt der süße Nektar von Blütenpflanzen die unscheinbaren Fruchtfliegen an. Deshalb tummeln sie sich häufig in Gewächshäusern. Selbst in Mülltonnen oder in Abflüssen finden die Tiere ideale Lebensbedingungen. 

Fruchtfliegen sind zwar harmlos, denn sie stechen nicht und übertragen in der Regel keine Krankheiten. Allerdings können sie Fäulnis- und Hefebakterien auf andere Lebensmittel übertragen, die dann ebenfalls schnell verderben. Obstfliegen legen auf den Früchten ihre Eier ab, aus denen dann der Nachwuchs schlüpft. Verschluckst du versehentlich Eier, musst du dir keine Sorgen machen. Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass dadurch deine Gesundheit nicht gefährdet ist. Doch wie gelangen die Fruchtfliegen in deine Wohnung? Oft stecken sie mitsamt den Eiern in der Ware, die du im Supermarkt kaufst. Hier fallen die winzigen Insekten nicht auf, weil in den Geschäften die Temperatur heruntergekühlt wird. In deiner Wohnung können sie sich in der warmen Raumluft sehr gut vermehren. Ferner dringen die Fruchtfliegen durch ein offen stehendes Fenster in deine Küche ein.

Welche Hausmittel helfen gegen Fruchtfliegen?

Der Sommelier Ryan Watts verrät einen effektiven Tipp, der einfach umzusetzen ist. Um die kleinen Tierchen zu vertreiben, genügt ein Haushaltsgegenstand – und zwar ein Weinkorken. Dieser darf nicht aus synthetischem Material bestehen, denn nur natürlicher Kork enthält pflanzliche Gerbstoffe. Bei Kork handelt es sich um die Rinde der Korkeiche (Quercus suber L.). Das Ablösen der Schicht schadet dem Baum nicht, denn die Rinde erneuert sich wieder. Somit ist dieses Material äußerst nachhaltig und überzeugt durch seine Vielseitigkeit. Deshalb wird das Naturprodukt in vielen Branchen eingesetzt. Kork ist leicht und elastisch. Er wird zum Dämmen verwendet und hat wasserdichte und gasundurchlässige Eigenschaften. 

Schneide einige Korken klein und lege sie neben die Obstschale. Sie nehmen die Feuchtigkeit aus den Früchten auf und entwickeln einen Duft, den Fruchtfliegen nicht mögen. Der Trick mit dem Naturkorken ist nicht nur effektiv, sondern tierschonend, weil die Insekten nicht getötet oder verletzt werden. Außerdem wird der Pfropfen nicht nach einmaligem Gebrauch weggeschmissen, sondern wiederverwertet. Neben dem Korkentrick gibt es weitere Hausmittel, die Fruchtfliegen ohne die Chemiekeule vertreiben. Um den gewünschten Erfolg zu erzielen, solltest du vorsichtshalber mehrere Methoden anwenden:

  • Verdünne Apfelessig mit Wasser und einem Spritzer Spülmittel. Hast du keinen Apfelessig griffbereit, ersetze ihn durch einen anderen Essig, Wein oder Fruchtsaft. Der Geruch lockt die Fruchtfliegen an und sie lassen sich auf der Oberfläche nieder. Die Tenside im Spülmittel beeinträchtigen die Oberflächenspannung und die Insekten versinken. Diese Methode ist allerdings nicht tierfreundlich, weil die Insekten in der Flüssigkeit ertrinken.
  • Schonender ist folgende Methode: Verrühre 2 Esslöffel Essig (Apfelessig oder eine andere Sorte) mit Fruchtsaft und gib die Mischung in ein Glas. Spanne Frischhaltefolie darüber und stich mit einer Nadel kleine Löcher in die Abdeckung, sodass die Obstfliegen durchschlüpfen können. Geraten die Insekten in die Falle, ertrinken sie nicht, sondern können lediglich das Gefängnis nicht verlassen. Haben sich mehrere Tiere angesammelt, kannst du sie im Garten freilassen. Den gleichen Effekt hat ein selbst gebastelter Trichter aus Papier, den du in den Behälter steckst, in dem sich das Lockmittel befindet. 
  • Leg mit Nelken gespickte Zitronenscheiben neben die Obstschale. Fruchtfliegen hassen den Geruch der ätherischen Öle und verschwinden
  • Lavendelöl wirkt ebenfalls sehr gut gegen die Plagegeister. Träufle einige Tropfen auf einen Wattebausch oder einen Lappen und leg das Pad in eine Glasschale. Möchtest du den für Menschen angenehmen Lavendelgeruch in der ganzen Wohnung verteilen, stelle einfach eine Duftlampe auf. Getrocknete Zweige oder Duftsäckchen sehen in der Küche nicht nur dekorativ aus, sondern schlagen auch Insekten in die Flucht. Gleichzeitig vertreibt das mediterrane Kraut lästige Motten

Was kannst du zusätzlich gegen Fruchtfliegen tun?

Am besten ergreifst du schon vorbeugende Maßnahmen, damit die Tiere erst gar nicht angelockt werden. Überdenke deine Einkaufsroutine und vermeide Plastikbeutel, denn darin bildet sich häufig Feuchtigkeit, die die Insekten anzieht. Kaufe stattdessen Netze mit feinen Maschen, die im Supermarkt als Alternative zu Einwegbeuteln erhältlich sind. Die luftdurchlässigen Verpackungen sind ideal zur Aufbewahrung von Obst und Gemüse, denn sie verhindern, dass die Fruchtfliegen auf den Nahrungsmitteln landen können. Kaufe nur kleine Mengen, die du rasch verzehren oder verarbeiten kannst. Damit entziehst du den Tieren die Lebensbedingungen und sie lassen sich an einem anderen Ort nieder. Ansonsten kannst du folgende Maßnahmen in den Alltag integrieren:

  • Bewahre Lebensmittel verschlossen auf oder lagere sie im Kühlschrank. Aber Achtung: Nicht alle Obst- und Gemüsesorten fühlen sich im Kühlschrank wohl. Dazu zählen Südfrüchte, Tomaten, Avocados und Kartoffeln. Die niedrigen Temperaturen können das Aroma und die Konsistenz verändern. Oftmals verderben diese Früchte in der Kälte schneller. Zwiebeln und Knoblauch solltest du ebenfalls besser bei Raumtemperatur lagern, weil sie im Kühlschrank schneller schimmeln und an Geschmack verlieren.
  • Überreifes Obst solltest du sofort verarbeiten. Ist das nicht möglich, kannst du es für kurze Zeit im Kühlschrank zwischenlagern
  • Lass keine geöffneten Wein- und Saftflaschen herumstehen, sondern verschließe sie sofort nach der Entnahme. 

Eine saubere Umgebung hilft, deine Küche dauerhaft vor einer Obstfliegen-Invasion zu schützen. Wasch die Früchte sofort nach dem Einkauf ab, um klebrige Stellen mit einem eventuellen Gelege zu entfernen. Das ist sinnvoll, damit die Larven nicht schlüpfen und sich nicht unkontrolliert vermehren. Auch vor dem Verzehr solltest du sicherheitshalber das Obst nochmals abspülen, falls Insekten in der Zwischenzeit neue Eier gelegt haben. Halte die Obstschale stets trocken und sauber. Stelle sie nicht neben eventuelle Nahrungsquellen, wie beispielsweise einen Müllbehälter oder die Sammelbox für den Kompost. Verschließe den Biomüll mit einem Deckel und leere ihn regelmäßig. Zudem solltest du Verschmutzungen sofort entfernen und den Behälter regelmäßig auswaschen. Spüle nach jeder Mahlzeit das gebrauchte Geschirr ab oder stelle die Teller und Gläser in die Spülmaschine. Wische mehrmals täglich Tische und Arbeitsflächen ab. Zur Vorbeugung solltest du regelmäßig die Abflüsse reinigen.

Weshalb solltest du nachhaltige Methoden bevorzugen?

Der Einsatz von Weinkorken und anderen Hausmitteln ist umweltfreundlich und wesentlich günstiger als chemische Mittel. Insektizide haben gravierende Auswirkungen auf die Natur, denn sie töten Bienen, Käfer oder andere Insekten. Auch die Lebewesen in Gewässern werden durch die Verwendung von Giftstoffen geschädigt. Die Folge eines übermäßigen Konsums ist ein deutlich spürbarer Artenrückgang, der das gesamte Ökosystem in Mitleidenschaft zieht. Blüten werden nicht mehr bestäubt und es kommt zu beträchtlichen Ernteausfällen. Lebensmittel wie Honig können mit Rückständen kontaminiert sein. Außerdem finden Tiere, die sich von Insekten ernähren, keine Nahrung mehr

Zudem sind durch den Einsatz von Pestiziden gesundheitliche Probleme bei Menschen und Haustieren möglich. Schwangere und Kinder sollten daher besonders vorsichtig sein und einen Kontakt vermeiden. Durch das Einatmen oder ein versehentliches Verschlucken drohen Atemprobleme oder Vergiftungserscheinungen. Bei einem länger andauernden Gebrauch werden Krebserkrankungen oder Nervenschäden gefördert. Auch Diabetes oder Asthma sind möglich. Insektizide werden mit Störungen im Hormonhaushalt und einer Einschränkung der Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Einige Chemikalien wie beispielsweise Permethrin gelten für Menschen als weniger toxisch, weil sie gezielt auf die Biochemie von Insekten abgestimmt sind. Dagegen drohen schwere Vergiftungen bei Mitteln, die Organophosphate und Carbamate enthalten. Zwar haben moderne Rezepturen eine spezifischere Wirkung und gelten als sicherer – dennoch bergen sie Gefahren. Verwende Insektizide deshalb nur in Ausnahmefällen und mit größter Vorsicht

Daneben gibt es noch die sogenannten Gelbfallen. Hierbei handelt es sich um Klebefallen, die zwar giftfrei sind, aber ebenfalls keine tierfreundliche Alternative darstellen. Die Tiere werden durch Pheromone oder andere Stoffe angelockt und bleiben am beschichteten Streifen haften. Diese Produkte gelten ebenfalls als brutal und nicht tierfreundlich, weil der Todeskampf bis zu mehrere Tage dauern kann. Meist haben die Klebefallen eine gelbe Farbe, durch die auch andere Insekten wie Bienen oder Schmetterlinge angelockt werden. Ferner solltest du darauf achten, dass Kleinkinder und Haustiere das Klebeband nicht erreichen können, um sich nicht zu verletzen