Macht Mohnkuchen wirklich dumm? Die Wahrheit hinter dem Mythos

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Dass Mohnkuchen dumm macht, ist ein verblüffender, aber dennoch hartnäckiger Mythos. Wir verraten, woher diese Behauptung kommt und was wirklich dahintersteckt.

  • Enthält Mohn berauschende Substanzen?
  • Woher kommt der Mythos, dass Mohnkuchen dumm macht?
  • Ist Mohnkuchen gesundheitlich unbedenklich?

Ob sonntags zum Kaffeekränzchen, als Dessert oder einfach mal zwischendurch: Mohnkuchen gehört zu den beliebtesten Nachtischen. Doch immer wieder taucht die Behauptung auf, dass Mohnkuchen dumm mache. Woher kommt dieser Mythos? Tatsächlich enthält Mohn von Natur aus Alkaloide, die in großen Mengen betäubend wirken können. Aber kann ein Stück Mohnkuchen Auswirkungen auf unser Gehirn haben und unsere Intelligenz beeinflussen? 

Enthält Mohn berauschende Substanzen?

Mohn enthält Alkaloide wie Morphin und Codein, die in der Medizin als Schmerzmittel eingesetzt werden. Diese Stoffe stammen aus dem Milchsaft des Schlafmohns, der zur Herstellung von Opium verwendet wird. Allerdings enthalten die in Lebensmitteln verwendeten Mohnsamen nur minimale Mengen dieser Substanzen, weil sie gründlich gereinigt und verarbeitet werden.

Da die im Mohnkuchen nachweisbaren Spuren von Morphin in solch geringen Mengen enthalten sind, können sie keine Auswirkungen auf deinen Körper haben. Lediglich bei übermäßigem Verzehr sehr großer Mengen Mohn innerhalb kürzester Zeit könnten messbare Mengen im Blut auftauchen. Für den normalen Konsum gibt es keinen Grund zur Sorge. Wenn du ganz sichergehen möchtest, kannst du auf speziell behandelten Mohn zurückgreifen, der nahezu frei von Alkaloiden ist.

Tatsächlich kann eine abwechslungsreiche Ernährung mit Mohn durchaus gesund sein, da die Samen wertvolle Nährstoffe enthalten: Ballaststoffe sind zum Beispiel gut für deine Verdauung und haben eine blutreinigende Wirkung. Zudem sind Mohnsamen reich an Eisen, das wiederum die Produktion roter Blutkörperchen fördert. Außerdem enthalten sie wertvolle Antioxidantien und Nährstoffe, die Entzündungen und Infektionen der Kopfhaut lindern und die Gesundheit von Haaren und Kopfhaut unterstützen können.

Woher kommt der Mythos, dass Mohnkuchen dumm macht?

Eine mögliche Erklärung ist die Verbindung des Mohns mit Opium und dessen bekannten Auswirkungen auf das Gehirn. Schlafmohn, aus dem Opium gewonnen wird, enthält Alkaloide wie Morphin und Codein, die schmerzlindernd und beruhigend wirken. Speisemohn, aus dem Mohnkuchen gemacht wird, enthält jedoch nur sehr geringe Mengen dieser Stoffe. Dennoch könnte diese traditionelle Verbindung dazu geführt haben, dass Mohnprodukte fälschlicherweise mit negativen Auswirkungen auf den Verstand in Verbindung gebracht wurden.

Ein weiterer Grund für den Mythos könnte im alten Volksglauben liegen. So wurde Mohn in vielen Kulturen aufgrund seiner beruhigenden Wirkung oft als mildes Schlafmittel oder bei nervöser Anspannung eingesetzt. Diese Anwendung könnte dazu beigetragen haben, dass die Vorstellung entstand, Mohn führe zu geistiger Trägheit.

Schließlich gibt es auch die Theorie, dass Mythen über Lebensmittel absichtlich verbreitet wurden, um das Verhalten von Kindern oder der Gesellschaft zu beeinflussen. Vielleicht wollten Eltern durch solche Geschichten den übermäßigen Konsum bestimmter Lebensmittel verhindern – oder auch fördern. Ein bekanntes Beispiel ist der Mythos, dass Spinat besonders viel Eisen enthält und deshalb gut für die Muskeln ist.

Ist Mohnkuchen gesundheitlich unbedenklich?

Die kleinen schwarzen Samen enthalten wertvolle Nährstoffe wie Calcium, Magnesium, Eisen und gesunde Fettsäuren, die zur allgemeinen Gesundheit beitragen können. Besonders der hohe Gehalt an ungesättigten Fettsäuren macht Mohn zu einem wertvollen Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Zudem ist Mohn eine gute pflanzliche Quelle für Proteine, was ihn für Vegetarier und Veganer interessant macht.

Fränkische Rezepte - Mohnkuchen selbst backen

Dennoch gibt es einige Punkte zu beachten: Da Mohnsamen von Natur aus Alkaloide enthalten, empfiehlt es sich, auf sorgfältig verarbeiteten Mohn zu achten, der speziell für den Verzehr aufbereitet wurde. Schwangere und stillende Frauen sollten grundsätzlich größere Mengen Mohn meiden, da die Wirkung von Spuren der Alkaloide auf das ungeborene Kind nicht abschließend geklärt ist.

Auch wenn du zu Allergien neigst, solltest du Mohn mit Vorsicht genießen: In seltenen Fällen können die Samen allergische Reaktionen auslösen, insbesondere bei Menschen mit einer Kreuzallergie zu Nüssen oder Samen. Zudem können sehr hohe Mohnmengen zu leichten Verdauungsproblemen führen, ähnlich wie bei anderen ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Haferflocken, Vollkornbrot oder Hülsenfrüchten.

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