Lecker und vielseitig einsetzbar: Worauf du bei Haselnüssen dennoch achten solltest
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Montag, 12. Februar 2024
Nüsse gelten als besonders gesund - darunter auch die Haselnuss. Doch bei der Herkunft der Nüsse solltest du aufpassen.
- Inhaltsstoffe der Haselnuss
- Empfohlene Menge
- Herkunft der Nuss
Im Supermarkt kannst du Haselnüsse geröstet, gemahlen, in Brotaufstrichen oder in Nussmischungen finden. Doch nicht immer lassen sie sich bedenkenlos essen. Wir werfen einen Blick auf die Schattenseite der kleinen, runden Nüsse.
So gesund sind Haselnüsse: Inhaltsstoffe der Nuss
Insgesamt gelten Haselnüsse als sehr gesund. Weshalb das so ist, offenbart ein Blick auf die Nährstoffe. Obwohl sie mit etwa 650 Kalorien pro 100 Gramm eine relativ hohe Energiedichte haben, sollten sie nicht gemieden werden. Haselnüsse liefern dir gesunde Fette, wichtige Vitamine, Mineralstoffe und gesundes Eiweiß.
Pro 100 Gramm befinden sich rund 63,30 Gramm Fett in den Nüssen sowie 16,25 Gramm Eiweiß. Beim Fett handelt es sich überwiegend um ungesättigte, langkettige Fettsäuren - also die guten. Diese sind für viele Vorgänge in unserem Körper wichtig. Bei den Vitaminen stechen besonders Vitamin K und die Vitamine der B-Gruppe hervor. Zudem enthalten sie wichtige Spurenelemente wie Zink und Kupfer sowie Kalzium, Kalium und Magnesium.
Aufgrund der gesunden Inhaltsstoffe wird Haselnüssen nachgesagt, vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen zu können, das Gehirn und die Nerven zu stärken und die Verdauung positiv zu beeinflussen. Von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) wird im Sinne einer gesunden Ernährung empfohlen, täglich eine Handvoll Nüsse zu essen. Des entspricht etwa einer Menge von 25 Gramm.
Herkunft der Nüsse: Das solltest du beachten
Haselnüsse können auch in Deutschland wild wachsen und in der Regel ohne aufwendige Pflege angebaut werden. Demzufolge könnte vermutet werden, dass viele der hier verkauften Haselnüsse aus der Region stammen. Doch dies ist ein Irrtum. Ein Großteil der Haselnüsse, die in Deutschland verkauft werden, kommen aus der Türkei, Italien oder den USA. Hier müssen immer auch weite Transportwege nach Deutschland bedacht werden, wobei zusätzliche Energie verbraucht und viel CO₂ emittiert wird. Für die Ökobilanz ist dies natürlich schlecht.
Wirft man den Blick auf ein Anbaugebiet in der Türkei, welche eines der führenden Erzeugerländer ist, wird ersichtlich, dass es sich oft um Monokulturen handelt. Dies bedeutet, dass über mehrere Jahre hinweg auf derselben Fläche nur eine einzige Pflanzenart angebaut wird. Im Hinblick auf die Umwelt zeigt sich, dass Monokulturen durch ihre einseitige Nutzung von Nährstoffen im Boden kaum nachhaltig sind. Da Monokulturen als anfälliger für Schädlinge gelten, kommen häufig Pflanzenschutzmittel und Pestizide zum Einsatz. Ziel dessen ist, den Bedarf dennoch abzudecken. Eingesetzte Düngemitteln schädigen den Boden und das Grundwasser in den Regionen. Zudem ist die Haselnussernte Handarbeit. Dies bedeutet, dass die Haselnüsse einzeln und von Hand gepflückt werden. Fehlen Hilfsarbeiter*innen, arbeiten zusätzlich häufig Kinder ab 10 Jahren bereits in den türkischen Plantagen. Insgesamt zeigt sich damit, dass die Haselnüsse in unserem Gebäck und unseren Süßigkeiten häufig unter ökologisch und sozial kritisch zu betrachtenden Bedingungen produziert werden. Wichtig ist es demzufolge, beim Kauf genau auf die Herkunft zu achten und lieber den biologischen und fairen Anbau von Haselnüssen zu unterstützen.