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Knoblauch pflanzen: Warum der Herbst ideal ist


Autor: Andrea Baumann

Deutschland, Montag, 20. Oktober 2025

Knoblauch im Herbst pflanzen? Warum jetzt der perfekte Zeitpunkt für eine künftig reiche Ernte ist und wie du gesunden, aromatischen Knoblauch ganz einfach selbst anbauen kannst.
Vor allem frischer Knoblauch ist besonders wertvoll für die Gesundheit.


  • Wann ist die beste Zeit, um Knoblauch zu pflanzen?
  • Wie pflanzt man Knoblauch im Herbst an?
  • Warum ist selbst angebauter Knoblauch so gesund?

Knoblauch gehört zu den ältesten Heil- und Kulturpflanzen und ist aus der gesunden Küche kaum wegzudenken. Seine schwefelhaltigen Verbindungen wirken antibiotisch, antiviral und antimykotisch. Studien zeigen zudem, dass Knoblauch das Herz-Kreislauf-System stärkt, Blutdruck und Cholesterin senkt und die Verdauung unterstützt. Zudem stärkt er das Immunsystem, schützt die Leber und kann das Risiko für bestimmte Krebsarten senken. Hier erfährst du, warum der Herbst ideal ist, um Knoblauch zu pflanzen, und wie du dabei am besten vorgehst, um im nächsten Sommer eine gesunde und reiche Ernte einzufahren.

Wann ist die beste Zeit, um Knoblauch zu pflanzen?

Wer im Herbst Knoblauch setzt, nutzt die natürlichen Wachstumszyklen der Pflanze optimal aus: So profitiert der Winterknoblauch vom Kältereiz, der im Boden über den Winter wirkt, und treibt im Frühling besonders gut aus. Bereits ab Mitte Oktober ist der richtige Zeitpunkt zum Knoblauchsetzen gekommen – also dann, wenn der Boden noch frostfrei, aber nicht mehr sommerlich warm ist. Die Zehen haben dann genug Zeit, erste Wurzeln zu bilden und sich zu etablieren, bevor der Winter einsetzt. Das fördert ein kräftiges Wachstum und sorgt im Sommer für größere Knollen.

Ein weiterer Vorteil der Pflanzung im Herbst: Die Konkurrenz durch Unkraut ist deutlich geringer. In der kühlen Jahreszeit keimen nur wenige Wildpflanzen, sodass der junge Knoblauch weniger um Nährstoffe und Licht kämpfen muss. Dadurch kann er sich ungestört entwickeln – eine gute Grundlage für gesunden Knoblauch mit hohem Wirkstoffgehalt. Auch viele Schädlinge und Pilzkrankheiten sind im Herbst seltener aktiv, was das Risiko für Pflanzenkrankheiten reduziert.

Wer keinen Garten hat, kann auch auf den Balkon in großen Pflanzkübeln oder Hochbeeten Knoblauch pflanzen. Wichtig ist dabei ein durchlässiger, lockerer Boden mit guter Drainage, damit sich keine Staunässe bildet.

Wie pflanzt man Knoblauch im Herbst an?

Zunächst gilt es, die passende Knoblauch-Sorte auszuwählen: Beliebte Sorten wie "Messidrome", "Germidour" oder "Flavor" sind besonders robust und frostverträglich und für den Herbstanbau bestens geeignet. Achte beim Kauf darauf, dass die Knollen fest und trocken sind und möglichst aus biologischem Anbau stammen. Vermeide Supermarkt-Knoblauch, da dieser oft aus wärmeren Ländern stammt und nicht für unser Klima geeignet ist.

Bevor es ans Pflanzen geht, sollte der Boden vorbereitet werden. Knoblauch liebt durchlässige, humusreiche Erde und sonnige Standorte. Der Boden sollte zunächst tiefgründig gelockert und bei Bedarf mit Kompost angereichert werden. Vermeide frische Mistgaben, da viel Stickstoff zwar das Blattwachstum fördert, gleichzeitig aber die Knollenbildung hemmen und Fäulnis begünstigen kann. Ideal ist ein leicht sandiger Lehmboden, der gut Wasser hält, aber nicht vernässt. Die Zehen werden mit der Spitze nach oben etwa 5 cm tief in die Erde gesetzt. Der Abstand zwischen den Zehen sollte etwa 10 cm betragen, zwischen den Reihen 20 bis 30 cm. Achte darauf, nur gesunde, unbeschädigte Zehen zu verwenden. Drücke sie leicht in die Erde und bedecke sie anschließend locker mit Erde. Eine Mulchschicht aus Laub oder Stroh schützt den Boden vor Frost und Austrocknung, hält Unkraut fern und fördert das Bodenleben.

Nach dem Pflanzen ist keine intensive Pflege nötig: Der Knoblauch übersteht den Winter in der Regel problemlos. Nur bei extrem trockener Witterung kann im Spätherbst noch einmal sparsam gegossen werden. Auch das Anhäufeln der Reihen im November kann helfen, die Knollen zusätzlich zu schützen. Sobald im Frühjahr die ersten grünen Triebe erscheinen, beginnt die eigentliche Wachstumsphase. Dann sollte regelmäßig auf ausreichende Feuchtigkeit und Nährstoffversorgung geachtet werden. Es empfiehlt sich übrigens, den Standort des Knoblauchs jedes Jahr zu wechseln. Auch solltest du Knoblauch nicht dort pflanzen, wo zuvor Zwiebeln, Porree oder Schnittlauch standen. Das beugt Krankheiten vor und sorgt langfristig für gesunde Pflanzen. Eine Mischkultur mit Möhren, Erdbeeren oder Salat kann sich ebenfalls positiv auf das Pflanzenwachstum auswirken.

Warum ist selbst angebauter Knoblauch so gesund?

Knoblauch aus eigenem Anbau ist besonders wertvoll für die Gesundheit: Er enthält über 200 bioaktive Substanzen, darunter Allicin – eine schwefelhaltige Verbindung, die für seine markante Würze, aber auch für viele seiner gesundheitlichen Wirkungen verantwortlich ist. Allicin entsteht beim Zerkleinern der frischen Zehen und wirkt nachweislich antibiotisch, antiviral und antimykotisch – ideal zur Stärkung des Immunsystems, besonders in der Erkältungszeit.

Knoblauch hat außerdem eine stark antioxidative Wirkung, schützt unsere Zellen vor freien Radikalen und kann damit Alterungsprozesse und Entzündungen im Körper verlangsamen. Besonders wertvoll ist seine Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System: Studien zeigen, dass regelmäßiger Knoblauchverzehr den Blutdruck senkt, den Cholesterinspiegel reguliert und die Elastizität der Blutgefäße verbessert. Damit reduziert er das Risiko für Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall.

Auch die Leber profitiert vom Knoblauchanbau im eigenen Garten: Die enthaltenen Schwefelverbindungen fördern die Entgiftungsfunktion der Leber und können chronischen Lebererkrankungen vorbeugen. In der Naturheilkunde wird Knoblauch auch zur Unterstützung der Verdauung eingesetzt, da er die Gallenproduktion anregt, Blähungen lindert und sanft gegen Darmparasiten wirkt. Zudem gilt Knoblauch als potenzieller Schutzfaktor gegen bestimmte Krebsarten. So sollen seine Inhaltsstoffe unter anderem das Risiko für Brustkrebs verringern. Auch bei der Vorbeugung chronischer Entzündungen und degenerativer Erkrankungen wie Alzheimer werden ihm positive Effekte zugeschrieben. Wichtig dabei ist: je frischer der Knoblauch, desto stärker seine Wirkung. Auch das ist ein klarer Vorteil des eigenen Anbaus.