"Killer Nummer eins": So reduzierst du Salzkonsum ohne harten Verzicht
Autor: Andrea Baumann
Deutschland, Donnerstag, 17. Juli 2025
Zu viel Salz belastet Herz und Kreislauf, oft unbemerkt. Wir erklären, warum Salz ein Gesundheitsrisiko ist und wie du im Alltag deinen Salzkonsum reduzieren kannst.
- Warum ist Salz ein Gesundheitsrisiko?
- Welche Alternativen gibt es zu Salz?
- Wie kannst du deinen Salzkonsum reduzieren?
Viele streuen täglich Salz auf ihr Essen, ohne über die gesundheitlichen Folgen nachzudenken. Doch wie gefährlich Salz wirklich sein kann, verdeutlicht der bekannte Ernährungswissenschaftler Bas Kast und bezeichnet Salz als "Killer Nummer eins". So steht ein dauerhaft hoher Salzkonsum im Verdacht, Bluthochdruck, Herzinfarkte und Schlaganfälle zu begünstigen. Für Kast ist Salz eine oft unterschätzte Gesundheitsgefahr, weil es in so vielen Alltagsprodukten steckt und kaum bewusst wahrgenommen wird. Wer seinen Umgang mit Salz bewusst anpasst, kann die Risiken aber deutlich reduzieren. Hier erfährst du, warum Salz ein Gesundheitsrisiko ist, welche Alternativen es gibt und wie du im Alltag weniger Salz verwenden kannst, ohne auf Geschmack zu verzichten.
Warum ist Salz ein Gesundheitsrisiko?
Salz ist lebensnotwendig, doch in zu großen Mengen kann es der Gesundheit schaden. Während Zucker und Fett oft im Mittelpunkt stehen, bleibt Salz als stiller Mitverursacher vieler Erkrankungen häufig unbeachtet. Dabei liegt der durchschnittliche Konsum in Deutschland bei 8 bis 10 Gramm Salz pro Tag, obwohl der menschliche Körper nur etwa 1,5 bis 2 Gramm benötigt. Das ist mehr als das Vierfache der empfohlenen Menge. Laut Bas Kast gehört genau das zu den Hauptursachen für die hohe Zahl an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Weil wir Salz im Alltag meist unbewusst in zu großen Mengen aufnehmen, bezeichnet der Ernährungsexperte Salz in der Berliner Morgenpost auch als "Killer Nummer eins".
Ein dauerhaft hoher Salzkonsum kann zudem den Blutdruck erhöhen: Denn Salz bindet Wasser im Körper, wodurch das Blutvolumen steigt und damit auch der Druck auf die Gefäße. Ein zu hoher Blutdruck belastet nicht nur das Herz, sondern fördert die Arterienverkalkung und erhöht das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Ein weiteres Problem: Viele nehmen das meiste Salz nicht über das Nachsalzen von Speisen auf, sondern über verarbeitete Lebensmittel. Fertiggerichte, Brot, Wurst, Käse oder Snacks enthalten oft versteckte Salzquellen. Wer hier nicht aufmerksam ist, überschreitet die empfohlene Tagesdosis schnell und unbemerkt.
Auch für die Nieren ist zu viel Salz problematisch: Die Organe müssen überschüssiges Natrium ausscheiden, was bei dauerhafter Belastung zu Nierenschäden führen kann. Langfristig steigt das Risiko für chronische Nierenerkrankungen. Neben körperlichen Erkrankungen kann ein hoher Salzkonsum auch das Hungergefühl beeinflussen: Stark gesalzene Speisen regen den Appetit an. Wer seine Salzaufnahme reduziert, fördert also nicht nur die Herzgesundheit, sondern kann auch die Gewichtskontrolle und ein bewussteres Essen unterstützen.
Welche Alternativen gibt es zu Salz?
Der Verzicht auf Salz bedeutet nicht, dass das Essen fad schmecken muss. Es gibt viele natürliche Möglichkeiten, Speisen zu würzen und dabei gleichzeitig etwas für die Gesundheit zu tun. Frische Kräuter wie Petersilie, Basilikum, Thymian oder Dill bringen nicht nur Geschmack, sondern auch gesunde sekundäre Pflanzenstoffe mit.
Auch getrocknete Kräuter und Gewürze wie Kurkuma, Kreuzkümmel, Zimt oder Paprika können deine Gerichte geschmacklich verfeinern. Besonders Gewürzmischungen ohne Salz sind eine gute Alternative. Achte beim Einkauf auf Produkte mit der Kennzeichnung "ohne Zusatz von Salz" oder stell dir einfach deine eigene Gewürzmischung zusammen. Zitronensaft oder Balsamicoessig können ebenfalls sehr gute und vor allem natürliche Geschmacksgeber sein: Ihre Säure betont den Eigengeschmack vieler Gerichte und ersetzt so den Wunsch nach Salz. Auch ein Spritzer Sojasoße mit reduziertem Salzgehalt oder Miso-Paste können helfen, den Umstieg auf eine salzarme Ernährung zu erleichtern.