Cola, Grüner Tee, Energy Drinks: Alternativen zu Kaffee - was können sie und wie wirken sie?
Autor: Andrea Blatzky
Deutschland, Montag, 20. Januar 2025
Getränke mit Koffein sind ideale Wachmacher, um ein Leistungstief zu überwinden. Neben Kaffee oder Tee gibt es weitere Alternativen, die den belebenden Wirkstoff enthalten.
- Warum sind Getränke mit Koffein so beliebt?
- Welche Lebensmittel haben einen hohen Koffeingehalt?
- Was musst du bei der konsumierten Menge beachten?
- Wie viel Koffein dürfen Kinder und Jugendliche verzehren?
Eine heiße Tasse Kaffee am Morgen gehört für viele Menschen zu einem gelungenen Start in den Tag, denn das darin enthaltene Koffein belebt und macht wach. Daneben stehen weitere koffeinhaltige Getränke, wie beispielsweise Tees oder Energydrinks, ganz oben auf der Beliebtheitsliste. Oftmals werden sie gleichzeitig konsumiert. Welche Getränke haben einen hohen Koffeingehalt und wie viel des Wachmachers ist unbedenklich?
Warum sind Getränke mit Koffein so beliebt?
Zu den bekanntesten Koffeinlieferanten gehören Kaffee oder Tee. Einige Früchte, wie beispielsweise Guarana-Beeren oder Kolanuss, enthalten ebenfalls Koffein. Diese werden häufig in Nahrungsergänzungsmitteln verarbeitet. Beispielsweise werden Abnehmprodukte häufig mit Guarana angereichert. Ein Gramm Guarana-Pulver enthält etwa die Koffeinmenge einer Dose Cola. Auch Produkte, die speziell für Sportler angeboten werden, werden mit einer Extraportion Koffein aufgepeppt. Die Erzeugnisse werden oft als "Pre Workout Ernährung" oder "Energie-Kick" bezeichnet. Einige Produkte – insbesondere Fatburner, die den Stoffwechsel ankurbeln – enthalten Bitterorangen-Extrakt (Citrus aurantium-Extrakt) als Synephrin-Quelle, die die Wirkung verstärken soll.
Außerdem hat der Wirkstoff im medizinischen Bereich einen festen Platz. Hier werden nicht verschreibungspflichtige Medikamente mit Koffein angereichert, um die Wirksamkeit zu verbessern. Tabletten mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Ibuprofen enthalten durchschnittlich 50 bis 75 Milligramm (mg) Koffein. Patienten, die unter krankhaften Ermüdungserscheinungen leiden, werden mit Präparaten behandelt, die bis zu 200 mg Koffein enthalten. Koffeinhaltige Medikamente stimulieren die Atmung von frühgeborenen Babys, die intensiv behandelt werden müssen. Allerdings verwenden Pharmaunternehmen sowie Hersteller von Erfrischungsgetränken häufig synthetisches Koffein.
Bei Koffein handelt es sich um eine natürliche chemische Verbindung, die zu den psychoaktiven Substanzen gehört. Diese Stoffe beeinflussen nach der Einnahme das Bewusstsein und folglich auch das Denken und Fühlen. Dazu zählen unter anderem Alkohol, Cannabis sowie die sogenannten Designerdrogen, wie beispielsweise Ecstasy. Im Betäubungsmittelgesetz wird genau definiert, ob die Stoffe legal oder illegal sind. Koffein stimuliert das Zentralnervensystem, macht wach und hebt die Stimmung. Zudem wird die Durchblutung angeregt, was zu einer Steigerung der Konzentration sowie der Lern- und Merkfähigkeit führt. Ferner steigt der Sauerstoffanteil in den Muskeln und somit die Leistungsfähigkeit. Deshalb ist der Konsum bei Sportlern äußerst beliebt. Die Höhe und Darreichungsform der eingenommenen Menge hat dabei einen maßgeblichen Einfluss auf die Wirkung. Besonders schnell wirkt Koffein in Tabletten- oder Pulverform.
Welche Getränke haben einen hohen Koffeingehalt?
In vielen Lebensmitteln ist von Natur aus Koffein enthalten, wobei der Gehalt je nach Pflanzensorte und Zubereitung unterschiedlich hoch ist. Ideal ist der Verzehr von etwa 50 bis 200 mg pro Tag. Diese Menge entspricht etwa ein bis zwei Tassen Kaffee. Innerhalb von 30 bis 45 Minuten gerät der Wirkstoff in den Blutkreislauf, verteilt sich im Körper und entfaltet seine Wirkung. Nach etwa 4 Stunden wird das Koffein wieder ausgeschieden. Getränke zählen zu den beliebtesten Koffein-Lieferanten.
- Kaffee: Kaffee gehört zu den beliebtesten Getränken, um Müdigkeit zu vertreiben. Je nach Sorte und Zubereitungsart ist der Koffeingehalt unterschiedlich hoch. Arabica hat einen niedrigen Gehalt, der etwa bei 1 bis 1,7 % liegt. Robusta verzeichnet mit einem Wert zwischen 2 und 4,5 % einen höheren Koffeingehalt. Eine Tasse Kaffee macht mit durchschnittlich 80 bis 100 mg Koffein wach, ein kleiner Espresso mit etwa 60 mg Koffein. Kaffeespezialitäten, die mit Espresso zubereitet werden, haben einen ähnlichen Gehalt, beispielsweise Cappuccino oder Latte Macchiato.
- Kakao und Schokolade: Diese Lebensmittel werden nur selten mit Koffein in Verbindung gebracht. Das in Schokolade enthaltene Theobromin ähnelt Koffein und hat ebenfalls eine belebende Wirkung. Der Gehalt schwankt je nach Sorte und Kakaoanteil. In 100 Gramm Milchschokolade sind etwa 15 mg Koffein zu finden, in der gleichen Menge Zartbitterschokolade etwa 88 mg.
- Tee: Schwarz-, Grün- oder Matetee zählen zu den koffeinhaltigen Teesorten. Viele Teetrinker greifen zu dem Heißgetränk, weil sie es besser vertragen als Kaffee. Auch hier ist der Gehalt je nach Sorte unterschiedlich hoch. 100 ml Schwarztee hat ungefähr 35 mg Koffein, die gleiche Menge Matetee enthält zwischen 15 und 25 mg. Grüntee enthält lediglich 10 mg des Wirkstoffs und Matcha-Tee schlägt mit 70 mg Koffein zu Buche. Bezieht man den Koffeingehalt auf die Trockenmasse, liegt der Gehalt von Schwarz- und Grüntees zwischen 2,5 und 4 % Koffein. Daraus lässt sich ableiten, dass eine Tasse Matcha-Tee aufgrund der besonderen Zubereitungsart mehr Koffein enthält als Schwarztee. Ferner beeinflusst die Länge der Ziehzeit den Koffeingehalt. Lässt du einen Teebeutel länger ziehen, steigt die Koffeinhöhe. Mixgetränke mit Tee, wie beispielsweise Eistee, sind ebenfalls koffeinhaltig.
- Energydrinks: Diese Trendgetränke sind für ihren hohen Koffeingehalt bekannt und wirken sehr schnell. 250 ml enthalten im Durchschnitt 80 und 120 mg des Wachmachers. Dennoch zählen sie nicht zu den Getränken mit dem höchsten Gehalt. Der genaue Wert variiert je nach Hersteller. Häufig werden Energydrinks zusätzlich mit Guarana oder Taurin aufgepeppt, die die Wirkung von Koffein verstärken können. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat eine Studie in Auftrag gegeben, die den Verdacht bestätigt, dass der Wirkstoffmix das Herz stärker belasten kann. Die Gefahr von Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck sind höher als bei einem alleinigen Koffeinkonsum.
- Cola: Das Erfrischungsgetränk enthält mehr Koffein als Energydrinks. 330 ml der zuckerhaltigen Limonade werden etwa 30 bis 40 mg Koffein zugesetzt. Zero- oder Light-Varianten können sogar einen höheren Gehalt haben. Daneben gibt es eine Sorte mit einem außergewöhnlich hohen Koffeingehalt, der bei etwa 320 mg pro Liter liegt. Ein Glas Cola hat dabei schon erhebliche Auswirkungen auf deinen Körper, vor allem, wenn du täglich Cola trinkst.
Was passiert bei einer Überdosierung?
Bis heute liegt noch kein wissenschaftlicher Beweis vor, dass Kaffee süchtig macht. Der deutsche Kaffeeverband erklärt auf seiner Homepage zahlreiche Fakten über das Heißgetränk. Auch die Frage, ob du von Kaffee abhängig werden kannst, wird ausführlich beantwortet. Bei einem regelmäßigen Konsum von Kaffee tritt zwar ein Gewöhnungseffekt auf. Allerdings ist dieser nicht mit einer Sucht vergleichbar. Koffein ruft keine Persönlichkeitsveränderungen oder Organschäden hervor, wie sie von der Einnahme von berauschenden Substanzen, wie beispielsweise Nikotin oder andere Drogen, bekannt sind. Zudem wird die Gehirnaktivität durch den Wirkstoff nicht beeinflusst. Trinkst du gewohnheitsmäßig Kaffee oder andere Getränke mit dem Wachmacher, kannst du unter Kopfschmerzen leiden, wenn du plötzlich kein Koffein zu dir nimmst. Auch ein generelles Unwohlsein ist durch den Verzicht möglich. Diese Symptome ähneln Entzugserscheinungen und klingen nach wenigen Tagen wieder ab.