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Kann und sollte man auch nassen Rasen mähen? Experten geben Tipps


Autor: Andrea Blatzky

Deutschland, Mittwoch, 25. Sept. 2024

Ein gepflegter Rasen muss regelmäßig gemäht werden. Regnerische Tage können dabei zum Hindernis werden: Denn ein nasser Rasen lässt sich schwerer mähen, als ein trockener. Wir haben Tipps von den Profis zusammengetragen.
Mähst du nassen Rasen, solltest du die Tätigkeit vorsichtig ausführen, denn die Feuchtigkeit kann die Arbeit erschweren - und auch den Rasen schädigen, wenn du Fehler dabei machst.


Längere Regenperioden lassen den Rasen im Garten in rasantem Tempo wachsen. Doch auch bei hohen Niederschlägen gilt: Das Grün sollte ab und zu gekürzt werden. Das gilt insbesondere im Herbst, in dem es wichtig ist, den idealen Zeitpunkt für den letzten Rasenschnitt nicht zu verpassen. Ist das Mähen von nassem Gras also eine gute Idee? Hier erfährst du, was du beachten musst, damit dein Rasen bei jeder Witterung gepflegt aussieht. 

Grundsätzlich ist das Schneiden von feuchtem Gras möglich, allerdings solltest du ein paar Dinge beachten. Zu diesem Ergebnis kommen die Experten Harald Nonn, Vorsitzender der Deutschen Rasengesellschaft, und Martin Degenbeck von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), die vom Magazin Öko-Test zu diesem Thema befragt wurden. 

Was solltest du beim Mähen von nassem Rasen beachten?

Beginne mit dem Mähen am besten erst nach dem Regen. Dennoch solltest du nicht gleich loslegen. Warte ab, bis der Boden etwas abgetrocknet ist. Um Schäden zu vermeiden, solltest du die Halme nur mit dem Rasenmäher vorsichtig abschneiden und auf das Mulchen verzichten. Denn der Schnitt, der während des Mulchens auf der Fläche verbleibt, kann sich zu einem glitschigen Film entwickeln. Dieser verhindert die Durchlüftung des Bodens, sodass eine Schimmelbildung begünstigt wird. Außerdem besteht die Gefahr, dass das unter der Schicht liegende Gras zu faulen beginnt.

Feuchten Rasen solltest du mit einer höheren Einstellung mähen. Schneidest du ihn zu kurz, wird das Gras ebenfalls anfälliger für Krankheiten oder Schädlinge. Typische Anzeichen können Flecken oder Schimmelbildung sein. Häufig wird ein Befall durch die Wiesenschnake (Tipula paludosa) oder den Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola) festgestellt.

Ein Auffangkorb am Rasenmäher erleichtert die Arbeit, weil der Abfall schon während des Schneidevorgangs gründlich entfernt wird. Den Behälter musst du gegebenenfalls häufiger leeren, denn die nasse Masse hat ein höheres Gewicht. Vermeide ein Betreten der Wiese vor dem Mähen, um die Halme nicht abzubrechen, da das Mähwerk in der Regel nur aufrecht stehende Halme erfasst. Ist dennoch ein Bereich platt gedrückt, kannst du das Gras vorsichtig mit einem Rechen aufrichten. Haben sich Pfützen auf dem Grundstück gebildet, solltest du warten, bis das Wasser versickert ist. Martin Degenbeck rät gegenüber Öko-Test davon ab, den Rasen trotz Wasseransammlung zu mähen, denn es kann zu unschönen Fahrspuren und eventuellen Verdichtungen kommen. 

Wie erleichterst du dir die Arbeit, wenn du nassen Rasen mähst?

Achte bei der Gartenarbeit auf deine Sicherheit. Das gilt insbesondere bei der Nutzung von gefährlichen Gartengeräten. Weil nasses Gras das Mähwerk verklebt, solltest du das Messer regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls säubern. Vor dem Putzen musst du den Rasenmäher ausschalten. Trage feste Handschuhe, um Verletzungen vorzubeugen. Beachte, dass das Mähen von nassem Gras deutlich anstrengender ist.

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Die Unfallgefahr steigt, denn durch die Feuchtigkeit kann der Boden rutschig werden. Grundsätzlich solltest du dir angewöhnen, den Rasenmäher nach jedem Schnittvorgang gründlich zu säubern. Das verhindert, dass Pflanzenreste antrocknen und das Gerät verkleben.

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Legst du großen Wert auf einen makellosen Rasen, bleibt dir nichts anderes übrig, als eine Trockenperiode abzuwarten. Denn nasses Gras wird durch das rotierende Messer weniger aufgerichtet als im trockenen Zustand. Deshalb lässt sich bei feuchter Witterung ein ungleichmäßiges Ergebnis kaum vermeiden. Harald Nonn hat gegenüber Öko-Test noch einen Profi-Tipp verraten: Du kannst mit einer weiteren Person den Rasen mithilfe eines Gartenschlauchs oder eines ähnlichen Hilfsmittels abziehen. Diese Tätigkeit befreit einen Großteil des Rasens vom störenden Wasser. Bei kleinen Flächen kannst du einen Besen nehmen. Diese Vorgehensweise ist im Profibereich weitverbreitet. Zudem erleichterst du dir die Arbeit, weil die gesamte Fläche trockener ist.

Übrigens lassen immer mehr Menschen den Rasen im Frühjahr stehen - und auch im Herbst ist dies sinnvoll.  Der Trend hat den Hintergrund, dass sich immer mehr Gartenfreunde am sogenannten "Mähfreien Mai" beteiligen. Diese Aktion hat ihren Ursprung erstaunlicherweise in Großbritannien, schließlich beherrscht in diesem Land ein akkurat geschnittener Rasen die Optik vieler Gärten. Der "No Mow May" erfreut sich steigender Beliebtheit, denn der Mähverzicht in diesem Zeitraum soll dazu beitragen, dass das Artensterben eingedämmt wird. Schließlich können sich in einem extrem kurzen Rasen keine Blühpflanzen ausbreiten, die für viele Insekten eine wichtige Nahrungsquelle sind. Auch die heimische Vogelpopulation leidet darunter, weil neben dem Futter sichere Nistmöglichkeiten fehlen. Lange Halme sind zudem für viele Tiere ein wichtiger Lebensraum, denn Laufkäfer und weitere Jäger können im Schutz des hohen Grases Spinnen und andere Beutetiere fangen. Zudem kannst du dich über den Anblick einer bunten Wiese freuen. Ferner wachsen auf der Fläche zahlreiche Wildkräuter, die ebenfalls blühen und die du sogar essen kannst. 

Nasser Rasen kann gemäht werden - es gibt nur ein paar Dinge zu beachten

Regnet es häufig, musst du aufgrund der schlechten Bedingungen keineswegs auf deinen gewohnten Rasenrückschnitt verzichten. Allerdings solltest du einige Vorbereitungen treffen und die Arbeit sorgfältig ausführen, damit dein Rasen nicht beschädigt wird und sich zu einer teppichähnlichen Fläche entwickelt. Um die Natur zu unterstützen, kannst du zwischen Frühjahr und Herbst immer wieder einen Teil des Rasens aussparen

Bevor der Winter einbricht, solltest du ein letztes Mal den Rasen mähen. Wir verraten dir den optimalen Zeitpunkt. Jetzt ist die richtige Zeit, um Hecken zu pflanzen und zu schneiden. Experten empfehlen besondere Vorsichtsmaßnahmen bei sinkenden Temperaturen. Zum Herbst gehört auch die Vorbereitung des Gartens für den Winter. Einige Pflanzen solltest du zwischen September und November pflanzen, damit sie über den Winter anwurzeln. Wenn die Tage kürzer werden, sollten zudem die Gräber winterfest gemacht werden. Durch eine entsprechende Grabbepflanzung sehen sie auch im Herbst und Winter schön aus. Eine Folge unseres Podcasts 'Franken erleben' beschäftigt sich damit, welche Gartenanlagen in Franken sehenswert sind. Ebenso haben wir den ein oder anderen Tipp für den heimischen Garten in petto. Eine Studie zeigt die beliebtesten Marken von Gartenprodukten auf Amazon. Highlights sind Gardena, Kärcher und Neudorff

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