Fressen Eichhörnchen Vögel? Fakten rund ums Nagetier
Autor: Susi Geus
Deutschland, Dienstag, 20. Juni 2023
Im Allgemeinen hält man das Eichhörnchen für ein putziges Nagetier, dass sich hauptsächlich von Nüssen ernährt. Aber stimmt das auch wirklich? Die Antwort ist leider nicht so niedlich, wie man denkt.
Jeder kennt Eichhörnchen. Oft sind sie in Parks oder sogar deinem Garten unterwegs. Generell werden sie als sehr niedlich empfunden. In manchen Parks sind sie handzahm: Du kannst sie füttern und aus nächster Nähe beobachten.
Fakten rund ums Eichhörchen
In Deutschland lebt hauptsächlich das Eurasische Eichhörnchen. Das Nagetier ist ca. 20 cm lang und ca. 30 cm groß. Der lange, buschige Schwanz hat Körperlänge und trägt bei waghalsigen Kletteraktionen zur Balance bei. Kennzeichnend für die geschickten Baumbewohner sind die pinselartigen Ohren. Die Farbe des Fells variiert von dunkelrot bis dunkelbraun. Der Bauch ist immer weiß. Das Eichhörnchen passt sich sowohl farblich als auch mit der Felldichte seiner Umgebung an: In kälteren Gebieten wächst das Fell der Nagetiere dichter. Außerdem wechselt es zwischen Sommer- und Winterfell.
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Das Eichhörnchen lebt in einem sogenannten Kobel, den es, ähnlich wie ein Vogelnest, aus Reisig in geeignete Bäume baut. Gepolstert wird das Nest mit Moos und ähnlichem, sodass eine Art Isolationsschicht entsteht. Da das Tier ein sehr großes Revier (4-5ha, oder größer) hat, bewohnt es oft mehrere Nester. Es bevorzugt Mischwälder, fühlt sich aber auch in Parks und menschennahen Siedlungen wohl. Eigentlich ist das Eichhörnchen ein Einzelgänger, da sein natürlicher Lebensraum aber immer kleiner wird, teilen sich, bei entsprechendem Nahrungsangebot, mehrere Tiere ein kleineres Gebiet.
Paarungszeit ist von Dezember bis weit in den Sommer hinein. Männchen und Weibchen jagen sich unter heftigem Gekecker um die Baumstämme. Bemerkenswert ist, dass das Männchen ein paarungsbereites Weibchen über einen Kilometer weit riechen kann. Kommt es zur Befruchtung, werden nach 38 Tagen 2 bis 5 nackte Jungen mit geschlossenen Augen geboren. Erst nach vier Wochen ist das Fell gewachsen und die Augen sind geöffnet.
Was fressen Eichhörnchen?
Eichhörnchen sind tagsüber aktiv und ganzjährig unterwegs. Um den Winter zu überstehen, vergraben sie Nahrung, meist Nüsse, in der Erde. Ihr außerordentlich guter Geruchssinn ermöglicht es den Tieren, die Nahrung wiederzufinden. Vergessene Samen keimen und sorgen für neuen Baumwuchs. Je nach Witterung sind die Tiere ganztags oder nur stundenweise unterwegs. Im Sommer halten sie einen Mittagsschlaf, im Herbst sind sie lang unterwegs, um Vorräte zu sammeln. Im Winter halten sie sich, außer zur Nahrungssuche, hauptsächlich im Kobel auf.
Der Speiseplan des Eichhörnchens richtet sich nach dem saisonalen Angebot. Im Frühjahr sind es Knospen und junge Triebe, im Sommer und Herbst die Früchte der Bäume, wie z. B. Bucheckern, Nüsse und Tannen- oder Kiefernzapfen. Pilze, Obst, Insekten, Larven und Schnecken werden ebenfalls nicht verschmäht.