Ständig schlägt das Wetter um, das ist des Aprils Privilegium. Jetzt hat das Aprilwetter mit Hagel, Regen und Sonnenschein, im Wechsel oft innerhalb weniger Minuten, so richtig angefangen. Die Feuchtigkeit ist aber bitter notwendig.
Empfindliche Kübelpflanzen wie Engelstrompeten sollten erst Mitte Mai ins Freie kommen. Weniger sensible Pflanzen wie Feigen- und Olivenbäume dürfen schon raus aus dem Winterquartier. Das bekommt ihnen meist besser, als der längere Aufenthalt im Hause. Da die Pflanzen im Freien sich erst langsam an die Sonne gewöhnen müssen, ist der Kellereingang ein guter Platz zum akklimatisieren.
Basilikum wird am besten in kleine Gefäße auf dem Fensterbrett ausgesät und nach den Eisheiligen ins Freie gepflanzt. Ebenso gehört Majoran zu den wärmeliebenden Gewürzpflanzen. Bei genügend erwärmten Boden können aber Dicke Bohnen, Radieschen, Frühmöhren und etwas später Kopfsalat, Schnitt- und Pflücksalat, Spinat und Salatrauke angebaut werden.
Stöcke der Canna in der Blaumenerde antreiben
Die Stöcke der Canna können jetzt in Blumenerde mit viel Wärme antrieben werden. Man muss aber vorsichtig mit dem Gießen sein, da sich sonst, ähnlich wie bei den Knollenbegonien, Fäulnis bilden kann.
Die Schnittmaßnahmen an Obstgehölzen sollten langsam abgeschlossen sein, da sonst der Baum geschwächt wird. Da die Rinde jetzt voll im Saft steht, kommt es am Stamm leicht zu Eingerissen beim Absägen von Ästen. Solche hässlichen Wunden heilen nur sehr schlecht. Bei stark wachsenden Bäumen ist überhaupt der Sommerschnitt zu empfehlen, da dieser das Wachstum bremst. Bei den Pfirsichbäumen aber ist jetzt deutlich zu erkennen, was echte und falsche Fruchttriebe sind.
An einigen Apfelbaumtrieben ist schon der erste Mehltau auf den frischen Blättern zu entdecken. Eine biologische Bekämpfung wäre an das ständige herausschneiden der kranken Teile. Somit wird eine weitere Vermehrung eingedämmt.
Himbeeren spät mulchen
Besonders empfindlich gegen Bodenbearbeitung sind Himbeeren. Sehr dankbar sind aber für ein späteres Mulchen mit einer fortlaufenden dünnen Schicht aus Rasenschnitt. Dies ist dann auch gleichzeitig eine Volldüngung. Auch die Feuchtigkeit bleibt weitgehend im Boden. Die Flächen unter Beerensträuchern dürfen höchstens flach gehackt werden. Sonst werden die vielen Saugwurzeln verletzt, da diese hauptsächlich direkt unter der Erdoberfläche wachsen.
Himbeeren sollten möglichst im Block gepflanzt werden. Erfahrungsgemäß gedeihen sie in mehreren Reihen zusammengefasst besser. Der Boden sollte aber immer mit Mulchmaterial abgedeckt seien. Dazu eignen sich am besten dünne Schichten mit angetrockneten Rasenschnitt. Als Waldpflanzen sind Himbeeren an eine Abdeckung des Bodens gewöhnt. Außerdem sollten sie nicht zu tief gepflanzt werden. Am besten ist es, die Himbeeren ganz flach einzubauen. Bei einem lehmigen Boden sind sogar Hügel anzulegen. Ein zu hoher Kalkgehalt führt zum Gelbwerden der Blätter, der sog. Chlorose. Am besten ist deshalb, wenn der Boden schwach sauer ist und einen pH- Wert von optimal 5 bis 6 hat. Zu viel Kalk bindet Eisen. Eisenmangel ist auch bei anderen Gartenpflanzen wie Rhododendron und Rosen häufig fest zu stellen.
Löwenzahnblätter entgiften die Leber
Aus dem Löwenzahn kann man schmackhafte Wildsalate machen. Er gehört wie die Endivie, Kopfsalat und Chicoree zur Familie der Cichoriqceen. Nicht nur die Blätter, auch die Blütenknospen sind essbar. Aus den Knospen, wenn sie ganz fein geschnitten sind, kann man mit etwas Zitrone, Zucker und Öl einen tollen Salatdressing zaubern. Der Löwenzahn kommt auf Standorten vor, die nährstoffreich sind. Bei Abmagerung einer Wiese oder eines Rasens, wird der Löwenzahn immer weniger. Die "Blüte" besteht aus vielen Einzelblüten. Wenn der Samen zu reifen beginnt und noch weich ist, wird er gern von Finken zur Aufzucht der Jungen genommen. Ein Salat aus Löwenzahnblättern entgiftet die Leber. Übrigens, Löwenzahnblüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Hummeln, Honig- und Wildbienen. Den Nektar geben sie aber nur zu bestimmten Tageszeiten ab. Darauf haben sie die Insekten eingestellt.
Quitten sind ein Blickfang
Die Zier-, oder auch Scheinquitten genannt, haben sehr dankbare und attraktive Blüten, die jetzt ein Blickfang im Hausgarten sind. Sie gehören zu den schönsten frühjahrsblühenden Sträuchern. Von den Scheinquitten gibt es Sorten, die nur etwa einen Meter hoch werden und somit in jeden Garten passen. Warum pflanzt man nicht für einen Rhododendron, der in Böden mit hohem Kalkgehalt nicht richtig gedeiht, einen solchen Strauch? Die leuchtenden, duftenden Früchte halten sich zudem bis zu vier Monaten am Strauch. Leider ist die Zierquitte in den letzten Jahren aus der Mode gekommen. Es ist kaum bekannt, dass deren Früchte essbar sind. Sie haben einen besonders hohen Gehalt an Vitamin C, Pektin und Aromastoffen. In nordischen europäischen Ländern wird die Scheinquitte in große Mengen angebaut und industriell verwertet. Sie dient als Ersatz für die echte Quitte, da diese dort nicht mehr ausreichend winterhart ist.
Spalierobst an Hauswänden
Leere Hauswände sollte man wieder viel öfter mit Spalierobst schmücken. Sogar Sauerkirschen eignen sich vortrefflich an Hauswänden. Pfirsichbäume werden weitgehend am Spalier von der gefürchteten Kräuselkrankheit verschont. Vor Allem gedeihen die sehr wärmeliebenden Aprikosen und natürlich der Wein an der Hauswand. Bei einem strengen Spalier ist der zusätzliche Sommerschnitt unerlässlich.
Wildbienen schlüpfen fast gleichzeitig
An Wildbienenkästen ist jetzt richtig was los. Einzelne Arten schlüpfen ziemlich gleichzeitig. Das Erstaunliche ist, dass die Wildbienen genau dann aus ihrem Puppenstadium aufwachen, wenn auch ihre Nährpflanzen blühen. Bestimmte Arten haben sich darauf eingestellt. So ist die Bestäubung durch Wildbienen ein wichtiger Faktor.
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