Buchsbaumblattfloh: Ein größerer Schädling als der Buchsbaumzünsler?

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Der Buchsbaumzünsler ist nicht die einzige Gefahr für die Pflanze.
Der Buchsbaumzünsler ist nicht die einzige Gefahr für die Pflanze.
CC0 / Pixabay / Didgeman

Neben dem Buchsbaumzünsler lauert mit dem Buchsbaumblattfloh eine weitere Gefahr in deinem Garten. Der Floh kommt aus Europa und hat sich sogar bis nach Nordamerika verbreitet.

Der Buchsbaumblattfloh und der Buchsbaumzünsler sind die häufigsten Schädlinge für Buchsbäume in Europa. Beide verursachen erheblichen Schaden, indem sie die Blätter fressen und ihre Eier in ihnen ablegen. Der Buchsbaumblattfloh ist durch löffelartig gekrümmte, klebrige Blätter erkennbar. Der Buchsbaumzünsler hinterlässt deutliche Fraßschäden und Gespinste.

Bei Befall sind präventive Maßnahmen wie regelmäßige Kontrollen, kräftiges Zurückschneiden der Pflanzen und das Abstrahlen mit einem Hochdruckreiniger empfehlenswert. Chemiefreie Alternativen zur Bekämpfung sind Neemölprodukte oder das Abwaschen der Blätter mit Seifenlauge.

Die beiden häufigsten Buchsbaumschädlinge

In Europa sind der Buchsbaumzünsler und der Buchsbaumfloh die beiden häufigsten Schädlinge des Buchsbaums. Der Buchsbaumzünsler ist ein kleiner Falter, der zu den Schmetterlingen gehört. Er hat sehr helle, fast weiße Flügel, die von einem breiten braunen Band umgeben sind. Die Flügelspannweite beträgt 40 bis 45 Millimeter. Er ist nachtaktiv und legt seine Eier in den Blättern des Buchsbaums ab. Die Raupen stürzen sich mit großem Appetit auf die Buchsbäumchen und fressen sie bis auf die Äste kahl. Der Kopf der Raupe ist schwarz, ihr Körper ist hell- bis dunkelgrün und besteht aus schwarzen Punkten und weißen Borsten. Die Raupen sind bis zu fünf Zentimeter groß und mit bloßem Auge gut zu erkennen. Der Schädling stammt aus Asien und gelangte wahrscheinlich 2006 über Pflanzenimporte nach Europa. Zunächst hatte er bei uns keine Fressfeinde, aber inzwischen steht er auf dem Speiseplan einiger heimischer Vögel und Insekten.

Ein weiterer Schädling, der sich auf Buchsbäume spezialisiert hat, ist der Buchsbaumfloh. Zu erkennen ist er an seinem etwa 3,5 Millimeter langen Körper mit Flügeln. Seine langen, kräftigen Beine verleihen ihm eine hohe Sprungkraft, sodass er sich leicht im Garten verbreiten kann.

Im Frühling frisst der Buchsbaumfloh die jungen, zarten Blätter der Pflanze und legt seine Eier in den Blättern ab. Dort überwintert die nächste Generation, um in der kommenden Gartensaison zu schlüpfen. Die flachen, grüngelben Larven siedeln auf der Pflanze und saugen den Blattsaft des Buchsbaums auf.

Wie erkennst du, welcher Schädling deine Pflanzen befallen hat?

Bereits im Frühling solltest du deinen Buchsbaum auf Schädlingsbefall untersuchen und Maßnahmen ergreifen, um eine Weiterverbreitung zu vermeiden. Wenn deine Pflanze befallen ist, erkennst du das an einer Veränderung der Blätter. Sie werden gelb, wirken vertrocknet oder krümmen sich. Jetzt gilt es herauszufinden, welcher Schädling hier am Werk ist.

Ein einfaches Unterscheidungskriterium ist die Größe. Die Raupen des Zünslers sind groß und leicht zu sehen. Die Larven des Buchsbaumflohs sind sehr klein, die ausgewachsenen Tiere nur 2 bis 3 mm groß und grün und ähneln den gewöhnlichen Blattläusen. Bei einem Befall durch den Buchsbaumblattfloh sind die Blättchen löffelartig gekrümmt und klebrig. Diese Ausscheidung des Buchsbaumflohs wird Honigtau genannt und begünstigt das Wachstum von schwarzem Sternrußtau. Der äußert sich durch schwarz gefärbte Blätter und schädigt die Pflanzen zusätzlich.

Der Buchsbaumzünsler hinterlässt deutliche Fraßschäden bis zum Kahlfraß. Charakteristisch sind außerdem Gespinste und Kotflecken auf den befallenen Pflanzen. Ein Befall findet hier von innen nach außen statt.

Gegenmittel und vorbeugende Maßnahmen

Bei einem Befall durch den Buchsbaumzünsler ist es hilfreich, die Raupen im Frühjahr abzusammeln. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Vögel in die Sträucher zu locken. Hierfür hängst du einfach einen Meisenknödel in das Bäumchen. Die Vögel kommen auch wieder, nachdem das Vogelfutter gefressen ist, und weichen dann auf die Raupen aus. Weiterhin empfiehlt sich ein kräftiger Rückschnitt der Pflanzen, im Frühjahr und Herbst, bevor die Larven schlüpfen oder Eier abgelegt werden.

Auch der Buchsbaumblattfloh lässt sich ohne Chemie bekämpfen. Schneide den Buchsbaum im Juli oder August nach der Eiablage wieder in Form. Die abgeschnittenen Blätter entsorgst du am besten gut verpackt mit dem Hausmüll, damit ein erneuter Befall vermieden wird. Weiterhin kannst du die Blätter mit Seifenlauge aus Schmierseife abwaschen, das mögen die Flöhe gar nicht.

Bei beiden Schädlingen ist das Abstrahlen mit einem Hochdruckreiniger möglich. Das entfernt bereits einen Teil der Flöhe oder Raupen. Am besten legst du eine wasserfeste Folie unter und entsorgst die heruntergefallenen Tierchen im Restmüll. Bitte stelle den Hochdruckreiniger nicht zu stark ein, sonst leidet dein Buchsbaum. Ebenfalls bei beiden ist der Einsatz von Neemölprodukten sinnvoll. Sie halten die Tierchen vom Fressen ab und nach einigen Tagen ist der Baum frei von den kleinen Schmarotzern.

Zusammenfassung

Ein Befall des Buchsbaums mit Schädlingen ist durch die schnelle Verbreitung von Buchsbaumzünsler und Buchsbaumfloh nahezu unvermeidlich. Manchmal befallen sogar beide denselben Baum. Umso wichtiger ist es, frühzeitig einzugreifen und am Ball zu bleiben. Kontrolliere deine Buchsbäume regelmäßig auf Befall und reagiere sofort. Natürlich kannst du auf chemische Insektenvernichtungsmittel zurückgreifen, diese schaden aber meistens auch den nützlichen Tieren und Pflanzen.

Wer von beiden Insekten den größeren Schaden anrichtet, lässt sich nicht eindeutig sagen. Der Buchsbaumzünsler sorgt mit seinen hungrigen Raupen mit Sicherheit für einen schnelleren Kahlfraß als der Buchsbaumfloh. Unerwünscht sind beide.