Hopfen kennen die meisten in Verbindung mit Bier. Die Hopfenpflanze macht sich allerdings auch sehr gut im eigenen Garten: Er eignet sich als Sichtschutz, als Insekten-Heim oder für leckere Gerichte.
- Der richtige Standort im Garten
- Pflanzzeit und Rankhilfen
- Hopfen richtig pflegen
- Dekorativer Sichtschutz
- Wertvoll für Insekten und Vögel
Jeder Bierfan kennt Hopfen als Zutat in seinem Lieblingsgetränk, nämlich als Bierwürze. Hopfen ist neben Malz, Hefe und Wasser eine der vier Hauptbestandteile, die im Bayerischen Reinheitsgebot niedergeschrieben sind. Bereits seit dem neunten Jahrhundert nimmt man Hopfen, um das Bier zu verfeinern. Doch die Kletterpflanze kann noch viel mehr. Sie ist eine äußerst dekorative Gartenpflanze, die beispielsweise am Rankgitter als zuverlässiger Sichtschutz eine deutlich schönere und ökologisch wertvollere Alternative zu Sichtschutzelementen aus Plastik, Holz oder Gabionen wäre. Als Fassadengrün schmückt der Hopfen malerisch die Dörfer. Zudem kennt man Hopfen als Schlaf- und Beruhigungsmittel. Hopfen kann auch im eigenen Garten gut gedeihen - wie, haben wir für dich zusammengefasst.
Der Hopfen als Gartenpflanze
Der Hopfen ist eine mehrjährige Kulturpflanze, die ihren Ursprung vermutlich im Mittelmeerraum oder in Asien hat. Da der Hopfen bereits längst verwildert ist, findet man ihn nahezu in ganz Deutschland auch als Wildpflanze. Der Hopfen bevorzugt sonnige Standorte mit wenig Schatten. Idealerweise ist der Boden nährstoffreich, tiefgründig, locker und feucht. Aus diesem Grund sollte man bei der Anpflanzung im eigenen Garten auf die Verwendung von stickstoffreichem Boden beziehungsweise spezieller Gartenerde* achten, die viel wertvollen Humus und Nährstoffe enthält.
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Da Hopfen jedoch sehr anpassungsfähig und pflegeleicht ist, kommt er auch mit anderen Bodentypen zurecht. Je nach den Bedingungen am Standort, wächst der Hopfen zwischen 2,5 und 7 Metern pro Jahr. Aufgrund der Höhe des Hopfens solltest du ihm unbedingt eine Rankhilfe* zur Verfügung stellen. Die Triebe des Hopfens wachsen rechts herum, also im Uhrzeigersinn. Orientieren sich die Triebe aus irgendeinem Grund nach links, wachsen sie irgendwann nicht mehr weiter und der Hopfen beginnt zu kümmern. Neben klassischen Rankhilfen eignen sich auch senkrechte Spanndrähte*, wie beispielsweise aus dem kommerziellen Hopfenanbau.
Vorsicht: Hopfen mag keine Staunässe, aber auch keine länger andauernde Trockenheit. Hopfen pflanzt man am besten im Frühjahr oder aber auch im Herbst. Ist die Pflanze nach etwa einem Jahr gut im Boden verwurzelt, schiebt sie sich im Pflanzenwachstum stark nach oben. Hopfen kann man sogar im Kübel pflanzen, wenn dieser groß genug ist. Meist bleibt Hopfen im Kübel jedoch kleiner, als Hopfenpflanzen, die frei eingesetzt werden. Möchte man den Hopfen im Kübel umpflanzen, sollte das allerdings im Frühjahr geschehen. Hopfen im Kübel braucht zudem einen Überwinterungsschutz. Der im Garten gepflanzte Hopfen kommt jedoch wunderbar mit winterlichen Minusgraden zurecht, da die Wurzeln tiefer liegen als im Kübel.
Ökologischer und dekorativer Sichtschutz
Möchtest du Hopfen als Sichtschutz pflanzen, solltest du pro laufendem Meter zwei Pflanzen einsetzen, um die gewünschte Blattdichte zu erlangen. Vorher solltest du eine passende Rankhilfe für die Pflanze setzen. Der Hopfen treibt sehr früh im Jahr aus und schiebt sogar bis zu einem Meter Wachstum pro Woche an. Da er dafür sehr viel Energie benötigt, solltest du auf die richtige Düngung* der Kletterpflanze achten. Ab dem Frühsommer ist die völlige Dichte des Blattwerkes des Staudenschlingers erreicht und bildet einen zuverlässigen Sichtschutz. Der Hopfen blüht von Juni bis September. Ab August kann man die Hopfenfrüchte ernten.
Vermehrt werden kann Hopfen durch das Einsetzen von Stecklingen oder durch das Aussähen von Samen, bei älteren Pflanzen ist die Teilung des Wurzelballens möglich. Nach dem notwendigen Kürzen im Herbst zieht sich die Kletterpflanze ein zum Überwintern. Das heißt, dass von Herbst bis zum Frühling kein Sichtschutz durch die Pflanze mehr besteht. Möchtest du einen ganzjährigen Sichtschutz, wäre es hier eine gute Alternative, ein Sichtschutzelement*, beispielsweise aus Holz, mit dem Hopfen zu begrünen. Das Sichtschutzelement dient dem Hopfen gleichzeitig als Rankhilfe.