Habichtskraut: Das "Marihuana des kleinen Mannes?" - so wirkt das Wildkraut
Autor: Jessica Helbig
Deutschland, Donnerstag, 23. Juni 2022
Kleine Pflanze mit großer Wirkung: Dem Habichtskraut wird nachgesagt, einen Rausch verursachen zu können - ganz ähnlich wie etwa Marihuana. Vom Konsum der Pflanze ist dennoch abzuraten.
- Habichtskraut soll stimmungsaufhellend wirken, wenn es geraucht wird
- Die Pflanze wächst auf trockenen und steinigen Böden
- Aber: Die Dosierung bereitet Schwierigkeiten
- Wer Habichtskraut raucht, riskiert Nebenwirkungen
Im heimischen Garten und in der freien Natur wachsen viele Pflanzen, deren Wirkung den meisten Menschen unbekannt ist. Manche haben heilende, andere giftige Wirkung - und manche können sogar einen Rausch auslösen. So wie das Habichtskraut.
Das kleine Wildkraut mit der gelben Blüte soll, wenn es geraucht wird, psychoaktiv wirken. Doch was genau hat es damit auf sich? Ist das Habichtskraut wirklich eine Art "kostenloser" Marihuana-Ersatz?
Habichtskraut: Geraucht kann es psychogene Wirkung haben
In Deutschland wachsen eine ganze Reihe von Pflanzen, die rauschähnliche Zustände auslösen können. Neben dem Schlafmohn und der Tollkirsche gehört dazu auch das Kleine Habichtskraut. Der Korbblütler wächst in Trockenrasen, Heiden, Felsspalten und auf trockeneren Waldwiesen.
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Seinen Namen trägt das Habichtskraut aufgrund der Legende, dass Habichte die Pflanze gefressen haben sollen, um ihren ohnehin scharfen Blick noch weiter zu schärfen. Doch tatsächlich scheint sie zumindest auf den Menschen eher die gegenteilige Wirkung zu haben und für Verneblung zu sorgen. Das Habichtskraut enthält nämlich Inhaltsstoffe, die psychoaktive Eigenschaften besitzen. Wird es getrocknet, zerkleinert und zu einem Joint gedreht, lässt es sich rauchen.
Wird das Kraut auf diese Weise konsumiert, soll es die Stimmung heben sowie entspannend und angsthemmend wirken. Suchtähnliche Symptome verursacht der Konsum der Pflanze nach Auffassung von Mediziner*innen nicht. Dennoch wird davon abgeraten, das Habichtskraut zu rauchen. Denn wie andere psychoaktive Rauchkräuter kann auch dieses Wildkraut sehr leicht die gewünschte Wirkung verfehlen und gleichzeitig Nebenwirkungen nach sich ziehen. Die Dosierung gestaltet sich zudem schwierig.
Die Polizei warnt außerdem: Auch wenn das Kraut und sein Konsum selbst nicht verboten sind, so ist es doch die Teilnahme am Straßenverkehr, wenn man halluzinogene Mittel wie das Habichtskraut konsumiert hat. Wer berauscht erwischt wird, muss mindestens mit einem Strafverfahren und dem Entzug der Fahrerlaubnis rechnen. Passiert ein Unfall oder werden andere infolge des Rausches gefährdet, drohen sogar Freiheits- und Geldstrafen.