Eine alte Bauernregel besagt: Es kündet die Elisabeth (19.11.), was für einen Winter vor uns steht. Aber eine so lange Voraussage kann man kaum machen.
In den letzen Jahren haben sich die kalten Tage ohnehin immer mehr zum Frühjahr hin verschoben. Das ist für die Pflanzen gar nicht gut, da sie mit zunehmendem Saftfluss bei höherer Sonneneinstrahlung immer frostempfindlicher werden.
Winterblühende Orchideen erheitern jetzt bei dem trüben Wetter das Gemüt. Neben den beliebten und robusten Phalaenopsis ist der Frauenschuh ein besonderer Winter-Glanzpunkt. Auch bunte Blumensträuße mit leuchtenden Farben wie die bunten Chrysanthemen wirken stimulierend.
Klivien brauchen jetzt eine Ruhepause von zwei bis drei Monaten. Während dieser Zeit soll sie kühl in einem unbeheizten Raum bei etwa 10 bis12 Grad stehen und kaum gegossen werden. Eine solche Auszeit ist für die Blütenbildung notwendig. Zeigt sich die Blüte, sind die Pflanzen dann wärmer zu stellen. Früher, als die Räume deutlich kühler und nicht so gut isoliert waren, blühten Klivien viel besser als heute.
Weil viele Gärtnereien und Gartencenter jetzt unbedingt ihre Blumenzwiebeln los haben wollen, winkt so manches Schnäppchen. Es ist durchaus noch möglich, die winterharten Blumenzwiebeln zu setzen. Diese Pflanzen bleiben natürlich etwas kleiner, als wenn sie früher gesteckt werden. Außerdem blühen sie später.
Das Pflanzen sollte man auf keinen Fall bei Schnee machen. Kommt dieser nämlich an die Wurzeln, und sei es auch nur in kleinen Mengen, so ist die Aussicht auf ein Anwachsen gering.
Radicchio kann bis zu - 6°C vorübergehend vertragen. Ein Abdecken mit einem Vlies schützte ihn vor weiteren kalten Temperaturen. Es gibt Winterradicchiosorten, die jetzt erst kleine rote Rosetten bilden, im Frühjahr aber weiterwachsen und dann erst zum Verzehr geeignet sind. Vom Winterspinat können laufend Blätter abgeschnitten werden kommen. Die Pflanzen sollten aber nicht mit Wurzel aus dem Boden kommen, da im Frühjahr, nach einem einigermaßen milden Winter, noch ein neuer Austrieb möglich ist.
Schwarzwurzeln lassen sich leichter ernten, wenn längs zur Reihe ein Graben ausgehoben wird. Dann werden sie mit der Grabgabel einfach weggedrückt. So lassen sich die Wurzeln leicht und ohne Beschädigung heraus nehmen.
Eine uralte Methode zum Haltbarmachen ist das Einsalzen. Noch können einige Kräuter wie Petersilie, Bibernelle, Oreganum, Thymian, Maggikraut und Stangensellerie geerntet werden. Es ist möglich, diese, mit zum Beispiel Möhren. Sellerieknollen und Porree zusammen einzusalzen. Alles wird sehr klein geschnitten, in einer Schüssel richtig mit Salz vermischt, in Gläser fest geschichtet und verschraubt. Im Kühlschrank hält sich diese Mischung circa ein Jahr. Zur Herstellung von Suppen, Saucen und anderen Speisen, kann dann, je nach Bedarf mit einem Teelöffel das fertige Produkt herausgenommen und zum Würzen in kleinen Mengen verwendet werden. Der hohe Salzgehalt ist zu berücksichtigen. Das Besteck zum Entnehmen sollte aus Plastik und immer sauber sein.
Hohe Gräser, wie Chinaschilf und Pampasgras, kann man als Schutz vor Kälte und dem Auseinanderfallen durch Schneelast im Winter, jetzt leicht zusammenbinden. Damit bleibt die Schönheit bis zum März erhalten. Dann erst werden sie, wenn die großen Fröste vorbei sind, zurückgeschnitten.
Bei Farnen bilden die Wedel, die sich im Winter herunter neigen, einen zusätzlichen Schutz vor Frost. Ein Herunterschneiden ist deshalb im Frühling besser. Das gilt besonders für immergrüne Farne. Der beste Winterschutz ist eine zusätzliche Laubdecke.
Ab jetzt ist keine gute Zeit mehr den Kompost-, Reisig- oder Laubhaufen umzusetzen. Dadurch werden viele Winterschläfer wie Igel, Blindschleichen und Amphibien Jahr für Jahr getötet. Es sollte gewartet werden, bis die Tiere im Frühjahr ihre Winterquartiere verlassen. Gerade Komposthaufen üben durch ihre Wärmeentwicklung eine magische Anziehungskraft auf viele Winterschläfer aus. Diese sind für das ökologische Gleichgewicht im Garten und Flur äußerst wichtig.
Die Wasseranschlüsse im Garten sind unbedingt winterfest zu machen. Wenn sich in Regentonnen Eis bildet, werden sie gesprengt. Das geschieht auch oft dann, wenn sich die Tonne nach oben hin konisch öffnet. Auch Gartenschläuche gehören entleert, da diese ebenfalls aufplatzen können. Im Gewächshaus kann eine Noppenfolie als Auskleidung auf der Innenseite eine gute Isolierung bewirken.