Wenn sehr stark wachsende Obtbaumsorten im ausgehenden Winter verjüngt werden, so drehen sie richtig durch. Auch ein Anschneiden der jungen Triebe ist hier unbedingt zu unterlassen.
Dadurch entsteht nämlich ein Besenwachstum. Dieses verhindert eine luftige lockere Krone, die nach einem Regen schnell wieder abtrocknen kann. Die unzähligen neuen Triebe muss der Baum aber auch versorgen. Somit entsteht Kalziummangel, der sich negativ auf die Früchte auswirkt. Er lässt diese frühzeitig faulen und auch nicht so richtig ausreifen. Das Schneiden ist dann in jedem Jahr mit einem ungeheuren Arbeitsaufwand verbunden. Besser wäre es, falls notwendig, hier den Sommerschnitt zu machen. Dieser bremst das Wachstum. Übrigens, je stärker ein Baum wächst, umso vorsichtiger sollte er beschnitten werden.
Rosen und viele Ziersträucher wie Flieder, Korkenzieherhasel und Mandelbäumchen sind auf Unterlagen veredelt. Wenn die Wurzel verletzt wird oder es durch einen starken Rückschritt im ausgehenden Winter einen starken Saftstau gibt, so kommen unterhalb der Veredlungsstelle Wildtriebe. Diese müssen immer möglichst bald entfernt werden.