Der Bienenbalkon: Eine Mini-Bienenweide in Kästen
Autor: Mona Bolkart
Bamberg, Donnerstag, 22. April 2021
Mit bunten, nektar- und pollenreichen Blüten locken Wildblumen fleißige Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Auch auf dem Balkon kann man eine Bienenweide anlegen. Michael Böhmer von Blumen Hohe bietet seinen Kunden und den hübschen Nützlingen mit vorgepflanzten Kästen die Möglichkeit einer Mini-Blumenwiese. Er erklärt uns, worauf es ankommt, und welche Pflanzen bei den Insekten besonders gut ankommen.
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Insekten wie Bienen, Hummeln, Schmetterlinge oder Schwebfliegen lieben heimische Wildblumen. Leider sind diese in unserer Landschaft und in unseren Gärten immer seltener geworden. Nun geht der Trend wieder mehr zu heimischen Pflanzen, an denen auch heimische Insekten Nahrung finden. Viele Gartenbesitzer legen Wildblumenwiesen an. Doch auch ohne Garten kann man etwas für die kleinen Lebewesen tun und sie unterstützen: mit einer Mini-Blumenwiese im Kasten.
Naturnah gestaltete Flächen sind vor allem in der Stadt eine Chance den Lebensraum und das Nahrungsangebot für Insekten zu vergrößern.
Doch nicht nur selbst ausgesäte Wildblumen können dazu beitragen, sondern auch Kräuter und Blumensorten, die eine offene Blüte haben. „Ein gutes Beispiel sind Blumen, wie die Margerite. Sie hat eine offene Blüte und ist daher gut zugänglich für jegliche Insekten“ erklärt Michael Böhmer. „Hingegen nicht so gut geeignet sind manche gefüllte Geranien- oder Petuniensorten. Da kommen die Bienen einfach nicht an die Pollen ran“ so Böhmer weiter.
Die Mini-Blumenwiese im Kasten: Schritt für Schritt
Damit Ihnen der Anbau einer eigenen kleinen Blumenwiese auf dem Balkon auch gelingt, haben wir Ihnen eine Schritt-für-Schrittanleitung zusammengestellt.
Schritt 1: Der richtige Balkonkasten
Grundsätzlich ist es egal welche Art von Balkonkasten verwendet wird. Michael Böhmer rät zu praktischen Bewässerungskästen aus Kunststoff. Diese sind zum einen leicht im Gewicht, zum anderen besitzen Bewässerungskästen neben dem Bewässerungssystem auch mehr Erdvolumen und einen Überlaufschutz. Bei Bewässerungskästen ist zudem keine Drainage mehr nötig.
Schritt 2: Die richtige Pflanzenerde
„Es ist sehr wichtig, dass die Erde bereits vorgedüngt ist, so kann man über den Sommer weniger und organisch düngen. Zudem vermeidet man Brandflecken an den Blättern der Pflanze“ verrät Michael Böhmer.
Schritt 3: Die Aussaat
Nun kann man entweder Saatgutmischungen für Wildblumen gleichmäßig aussäen und mit dem Daumen festdrücken oder bienenfreundliche Topf- und Balkonpflanzen in den Kasten setzen. Es bietet sich an, die Kästen mit verschiedenen Pflanzen zu mischen, dass möglichst lang und bei jeder Temperatur etwas blühen kann. Ein guter Zeitraum für die Saat sind die Monate März bis Mai, bei Wildblumen ist auch eine Aussaat im Spätsommer möglich.
Schritt 4: Die richtigen Pflanzen
Setzt man lieber gleich Topf- oder Balkonpflanzen, ist es wichtig, den Pflanzen etwas Platz zu geben. Etwa 10-15cm pro Pflanze rät Michael Böhmer.Wer sich bei der Auswahl der Bienenweidenpflanzen unsicher ist, sollte sich an der Standardauswahl für Pflanzen orientieren: Soll die Pflanze an einen sonnigen oder eher schattigen Standort? Wie viel Platz und Wasser benötigt die Pflanze usw.