Bäume im Herbst richtig gießen: Worauf du unbedingt achten solltest
Autor: Andrea Blatzky
Deutschland, Mittwoch, 30. Oktober 2024
Neben allen anderen Pflanzen, die deinen Garten verschönern, solltest du zusätzlich die Bäume gießen. Im Herbst musst du unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.
Das regelmäßige Gießen von Blumen, Büschen und Stauden gehört bei den meisten Gartenbesitzerinnen und -besitzern zur Routine. Doch auch die Bäume müssen ausreichend mit Wasser versorgt werden.
Der Herbst gehört zu den wichtigsten Jahreszeiten, um die Bäume nochmals kräftig zu wässern. Hier erfährst du, wie du diese Tätigkeit richtig ausführst.
Warum solltest du regelmäßig Bäume gießen?
Ab Herbst bereiten sich Laubbäume auf den kommenden Winter vor, weil sie in der kalten Jahreszeit eine Ruhephase einlegen. Das Laub verfärbt sich in kräftiges Rot und Gelb und fällt ab. Damit möchte sich der Baum vor einem Feuchtigkeitsverlust schützen, da eine Verdunstung über die Blätter erfolgt. Gerade jetzt benötigen die Bäume viel Wasser, um sekundäre Pflanzenstoffe bilden zu können, mit denen sie sich gegen Schädlinge und Krankheiten wappnen. Im Herbst solltest du Bäume nicht mehr düngen, um einen Wachstumsschub zu vermeiden. Stattdessen solltest du sie in Wurzelnähe mulchen. Durch die Dämmung werden die Wurzeln vor Frost geschützt und die Feuchtigkeit bleibt im Boden. Die Schicht sollte nicht allzu dick sein, damit Schädlinge keine Unterschlupfmöglichkeit finden. Dazu gehören unter anderem Wühlmäuse, die die Wurzeln schädigen.
Bevor die Bäume ihren Stoffwechsel verlangsamen, solltest du sie vor Frostbeginn nochmals ausgiebig wässern. Allerdings darfst du nur in frostfreien Perioden gießen. Liegt Schnee oder ist der Boden vereist, warte damit, bis alles abgetaut ist und die Temperaturen etwa fünf Grad erreichen. Um das richtige Maß zu ermitteln, solltest du die Wetterbedingungen beobachten. War es in den vergangenen Monaten extrem trocken, musst du schon ab September mit der Wasserversorgung beginnen. Obst- oder Nussbäume solltest du während längerer Dürreperioden ohnehin gießen, damit die Ernte nicht ausfällt. Doch wie stellst du fest, ob der Baum überhaupt Wasser benötigt? Diese Frage kannst du mit einem einfachen Test beantworten: Grabe in Wurzelnähe ein Loch mit einer Tiefe von 10 bis 15 Zentimetern. Ist die Erde in diesem Bereich trocken, musst du tätig werden.
In der Regel haben Bäume, die jünger als fünf Jahre sind, einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf. Das liegt daran, dass die Wurzeln noch nicht so weit ausgebildet sind, um Wasser aus tieferen Erdschichten zu holen. Da sie empfindlicher als ältere Bäume sind, bekommen sie schneller Trockenschäden. Gieße sie in regenarmen Zeiten und im Herbst ausreichend. Ideal ist eine Menge von etwa 150 bis 200 Litern pro Gießgang. Diese Aufgabe solltest du ein- bis zweimal wöchentlich erledigen. Übrigens ist der Herbst ideal, um zahlreiche Baumarten einzupflanzen. Dazu zählen eher unempfindliche Obstbäume (Apfel, Birne oder Pflaume), Zierbäume (Flieder oder Magnolie) sowie heimische Laubbäume, wie beispielsweise Buchen oder Linden. Neueinpflanzungen musst du ebenfalls stets gut angießen.
Wie gießt du richtig?
Wann und wie viel du gießt, hängt von Faktoren ab, die sich ständig ändern. Zum einen gehört die Niederschlagsmenge dazu, wobei die zunehmenden Extremwetterereignisse eine bedeutende Rolle spielen. In manchen Gegenden regnet es übermäßig viel, während andere Regionen unter wochenlanger Trockenheit leiden. Beobachte deine Bäume, wie sie mit der Witterung und einer ergänzenden Bewässerung klarkommen, und passe die Gießgewohnheiten an deren Bedürfnisse an. Allerdings kannst du oftmals nur schwer unterscheiden, ob der Baum unter Trockenheit leidet oder die Wurzeln sehr nass sind. Vor allem im Herbst ist eine Diagnose schwierig, weil dann die meisten Bäume sowieso ihre zuvor verfärbten Blätter verlieren. Eine Trockenphase, die nicht länger als vier Wochen anhält, macht den meisten gesunden Bäumen nur wenig aus. Dauert die Periode mehrere Monate, leiden viele Bäume unter dem Wassermangel. Je häufiger und öfter der Regen ausbleibt, desto weniger können sich die Bäume vom Stress erholen. Wässerst du den Baum, verbessert sich sein Zustand meistens innerhalb kurzer Zeit. Entdeckst du unerklärliche Schäden, kannst du dich an einen Baumpfleger wenden. In vielen Regionen gibt es Experten, die sich mit heimischen Baumarten und deren Bedürfnissen auskennen. Der Verdacht, dass deine Bäume unter Trockenheitsstress leiden, bestätigt sich mit folgenden Symptomen:
- ausgetrocknete Blätter hängen herunter und rollen sich zusammen
- auffälliges Blattwedeln oder -zittern
- Laub oder Zweige fallen ab
- Blätter und Früchte sind sehr klein