Karfreitag verstehen: Ursprung, Bräuche und gesetzliche Regelungen
Autor: Alessa Waltz, Stefan Lutter
Deutschland, Donnerstag, 17. April 2025
Der Freitag vor der Osterwoche gilt als wichtigster Feiertag in der christlichen Kirche. Warum feiern wir Karfreitag und was bedeutet die "Karwoche"?
- Karfreitag: Welche Bedeutung hat der Feiertag?
- Bräuche in der Karwoche
- Gesetzliche Regelungen zum Feiertag in in Deutschland
Der Karfreitag bildet den Höhepunkt der Karwoche und wird als wichtigster Feiertag in der christlichen Kirche angesehen. Laut den Überlieferungen starb an diesem Tag Jesus für die Sünden der Menschen und wurde somit zum Erlöser. Hier erklären wir, welche Bedeutung hinter diesem Feiertag steckt, welche Karfreitags-Bräuche es gibt und welche gesetzlichen Regelungen du beachten solltest. Besonders das Tanzverbot wird immer wieder zum Thema gemacht.
Welche Bedeutung steckt hinter dem Karfreitag?
Karfreitag gilt als wichtigster Tag des Kirchenjahres und wird in Erinnerung an den Tod Jesu gefeiert. Dabei handelt es sich immer um den Freitag der Osterwoche - nach Gründonnerstag und vor Ostersonntag. Der Tag steht laut der Evangelischen Kirche Deutschland für die Kreuzigung Jesu auf dem Hügel Golgatha bei Jerusalem. Des Weiteren bildet er den Abschluss der Passionszeit - auch Fastenzeit genannt -, die insgesamt sechseinhalb Wochen dauert. Diese Passion beschreibt den Leidensweg sowie das Sterben Jesu.
Für Christen ist der Tod Jesu deshalb so bedeutend, weil so die Ablehnung des "Aufrührers" Jesu durch die Welt verdeutlicht wird. Denn er vertrat religiöse, politische sowie gesellschaftliche Einstellungen, die zu der Zeit unter römischer Herrschaft nicht akzeptiert waren. Zudem wird der Tod Jesu als Erlösung der Welt gesehen - Jesus sei somit für die Menschen und deren Sünden gestorben.
Die Osterwoche, in der auch der Karfreitag liegt, wird ferner auch "Karwoche" genannt und beruft sich auf mehrere wichtige Stationen in den letzten Tagen Jesu. Die Woche startet mit dem Palmsonntag, genau eine Woche vor dem Ostersonntag, und geht über den Gründonnerstag zum Karfreitag über. Samstags folgt Karsamstag, an dem der Grabesruhe gedacht wird. Mit diesem Tag endet auch die Karwoche und es wird an Ostern Jesu Auferstehung gefeiert.
Karfreitag: Das gilt am stillen Feiertag
Karfreitag ist ein gesetzlicher stiller Feiertag in Deutschland. Das bedeutet, dass jegliche Unterhaltungsveranstaltungen verboten sind, wenn sie nicht dem ernsten Charakter des Feiertags entsprechen. Auch Geschäfte sind an Karfreitag geschlossen.
Big Ideas - das Religionen-Buch: Große Ideen leicht erklärt bei Amazon ansehenBekannt ist das Tanzverbot an Karfreitag, über das mittlerweile jedes Bundesland selbst verfügt. In Bayern sind laut dem Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration des Weiteren "öffentliche bemerkbare Arbeiten" verboten, die womöglich die Feiertagsruhe stören könnten. Auch öffentliche Musikdarbietungen sind tabu. Schaut man sich die Unterschiede zwischen den Bundesländern an, fällt auf, dass Bayern die mit am strengsten Regelungen bezüglich der stillen Feiertage hat.