Nur wahre Deutsch-Profis kennen diese 10 vergessenen Wörter
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Artikel von:
Rebecca Fuchs
Die deutsche Sprache hat sich über Jahrhunderte stark entwickelt und verändert. Einige Begriffe sind heute fast vergessen – wer sie kennt, gilt als echtes Sprachgenie.
Die deutsche Sprache ist über die Jahrhunderte immer weiter gewachsen. Durch kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen verändern sich Wörter auch immer wieder. So kommt es, dass einige auch wieder ihre Bedeutungen verlieren oder ganz in Vergessenheit geraten.
Besonders alte Begriffe und Redewendungen erzählen von vergangenen Zeiten und tragen dazu bei, das kulturelle Erbe lebendig zu halten. In einer Zeit, in der sich Sprache durch Globalisierung und Digitalisierung rasant verändert, ist es umso wichtiger, diese Schätze zu bewahren und ihren Wert zu erkennen.
10 fast vergessene Wörter in Deutschland - kennst du sie?
Einige der "alten" Wörter zu kennen, hilft aber nicht nur bei Kreuzworträtseln, sondern es macht auch einen guten Eindruck. Mit diesen zehn Wörtern wirst du zum Sprachgenie:
1. "Hagestolz"
Da früher nur immer der älteste Sohn den Hof erbte, bekamen die jüngeren Söhne Nebengüter. Diese reichten aber nicht aus, um eine Familie zu ernähren. Deshalb blieb ein solcher "Hagestolz" gezwungenermaßen Single, erklärte Lifta. Oft wird das Wort für einen schon etwas älteren, kauzigen Junggesellen verwendet.
2. "Langmut"
Dieses Wort beschreibt eine besondere Art der Geduld, die mit Beharrlichkeit, Ruhe und Toleranz verbunden wird. "Langmut" geht über reine Geduld hinaus, weiß der Duden. Eine langmütige Person bewahrt selbst in herausfordernden Momenten ihre Ruhe und reagiert milde und besonnen.
3. "Gepränge"
Damit wird eine prunkvolle Prachtentfaltung bezeichnet. Als "Gepränge" kann beispielsweise prachtvolle KIeidung, ein luxuriöses Fest oder auch ein pompöses Bauwerk bezeichnet werden. Wichtig ist, dass damit nicht nur der Reichtum und Luxus beschrieben wird, sondern auch protzige Erhabenheit und Maßlosigkeit.
4. "Honett"
Das Adjektiv bezeichnet eine ehrenhafte und anständige Person, erklärt Lifta. Wenn jemand auf eine eher biedere Art rechtschaffen ist, dann kann man diese als "honett" bezeichnen. Oft wird diese Person von vielen geachtet. Das Wort kommt laut Duden vom französischen "honnête", was ehrlich bedeutet.
5. "Grimbart"
So wurde in mittelalterlichen Fabeln ein Dachs bezeichnet. Allerdings wurde dieser Begriff nicht ausschließlich in Fabeln verwendet, so wie bei anderen Tieren, sondern auch von Jägern als Fachjargon. So war "Grimbart" auch eine volkstümlichen Bezeichnung, erläutert wortwuchs. Heute wird dieses poetische und literarische Wort allerdings kaum noch verwendet.
6. "Zehnmond"
Damit ist der Monat Dezember gemeint. Das Wort lässt sich auf den alten römischen Kalender zurückführen, welcher erst mit März begann, berichtet pons. Und da der Dezember damit der Monat mit dem zehnten Mond ist, wird es auch "Zehnmond" genannt. Allerdings steht auch dieser Begriff seit den 1960ern nicht mehr im Deutschen Wörterbuch.
7. "Linde"
Dabei denkt man heutzutage wohl zuerst an einen Baum, aber "linde" wurde früher auch als Synonym für sanft oder mild verwendet. Damit kann sowohl das Wetter als auch andere Personen oder Gesten beschrieben werden. Auch die Farbbeschreibung "lindgrün" stammt von diesem Adjektiv, erläutert der Duden.
8. "Blümerant"
Den Ursprung hat dieses Wort im Französischen. Mit den eng geschnürten Korsetts fielen die Damen früher in Ohnmacht. Dabei wurde ihnen "bleu-mourant" vor Augen. Daraus entwickelte sich das deutsche Wort "blümerant". Damit beschreibt man, dass einem schlecht ist, man sich also unwohl fühlt.
9. "Defraudant"
Damit wird ein Betrüger oder Ganove bezeichnet. Früher wurde dieses Wort in Rechtstexten verwendet. Im Duden wird ein "Defraudant" als "männliche Person, die eine Defraudation begeht" bezeichnet. Dieses beschreibt laut Duden einen Betrug, eine Unterschlagung oder Hinterziehung von Zollabgaben.
10. "Saumselig"
In den meisten Fällen hat dieses Adjektiv eine eher negative Bedeutung. So ist ein saumseliger Mensch laut Lifta nachlässig und träge. Er tagträumt oft, ist eher langsam und arbeitsscheu. Das Wort kommt aus dem Mittelhochdeutschen "sümesal", was Versäumnis bedeutet. Darauf leitete sich auch das Wort versäumen ab.