Im Stress des Alltags kann die Kommunikation innerhalb der Familie schnell in den Hintergrund geraten. Eine direkte und klare Kommunikation ist allerdings sehr wichtig.
Wir Menschen kommunizieren jeden Tag. Ob auf der Arbeit, mit Freunden und Freundinnen oder in der Familie: Wir kommunizieren immer, unbewusst oder bewusst.
Um eine harmonische Stimmung in der Familie beizubehalten und die Beziehung zueinander zu stärken, ist eine gute Kommunikation wichtig. Doch was fördert sie?
Kommunikationsregeln in der Familie
Ob wir wollen oder nicht: Wir kommunizieren durchgehend, ob bewusst oder unbewusst. Wie man mit seinen Mitmenschen kommuniziert, hat einen großen Einfluss auf die Beziehungen zueinander. Eine schlechte Kommunikation kann beispielsweise in der Familie zu Unruhen, Streitigkeiten und Missverständnissen führen.
Um dies zu vermeiden und eine gute Kommunikation innerhalb der Familie zu fördern, können einige Kommunikationsregeln helfen. Diese gelten für alle Familienmitglieder gleichermaßen. Wichtig ist, die Regeln gemeinsam zu besprechen und abzustimmen. Vor allem den Kindern sollte erklärt werden, warum die Regeln wichtig sind. Denn: Eine gute Kommunikation bringt Menschen zusammen und stärkt das Vertrauen ineinander sowie die Bindung als Familie. Wir haben verschiedene Kommunikationsregeln, unter anderem von der Techniker Krankenkasse, dem Blog Gedankenwelt und der AOK für dich zusammengefasst:
- Der Ton macht die Musik: Achtet darauf, immer respektvoll und freundlich miteinander umzugehen. Gerade dann, wenn es einmal richtig kracht, sollte der Ton dennoch respektvoll bleiben. Nur so kann Streit konstruktiv gelöst werden.
- Den anderen zuhören: Natürlich möchte jeder seine eigene Meinung mitteilen. Noch wichtiger als das ist es jedoch, den anderen auch zuzuhören. Gerade bei leisen oder schüchternen Kindern kann es sein, dass sie sich im Gespräch eher zurückziehen. Als Elternteil kannst du hier aktiv nach der Meinung des Kindes fragen und es ermutigen, an Gesprächen teilzunehmen.
- Kommuniziert Wünsche und Erwartungen offen: Teilt einander mit, worin eure Wünsche und Erwartungen liegen. So könnt ihr in der Familie schnell feststellen, wo es Überschneidungen gibt und wo gegebenenfalls ein Kompromiss gefunden werden muss.
- Findet den richtigen Zeitpunkt: Ist eine Person gerade sehr gestresst, müde oder abgelenkt, sollte ein wichtiges Gespräch lieber verschoben werden. So könnt ihr sichergehen, dass alle sich fair am Gespräch beteiligen können. Auch bei Gesprächen, die sich unerwartet stark emotional aufladen, kann es helfen, sie auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Der neue Termin sollte allerdings möglichst eingehalten werden.
- Ruft eine wöchentliche Familienkonferenz ein: Sucht euch einen Tag beziehungsweise Abend aus, an dem alle Familienmitglieder Zeit haben. Dann können alle Angelegenheiten besprochen werden, für die es unter der Woche im Stress des Alltags oft keine Zeit gibt. So geht ihr sicher, dass alle Themen innerhalb der Familie einen Raum finden.
- Redet persönlich miteinander: Durch die digitalen Medien ist es mittlerweile sehr einfach geworden, mit anderen Menschen zu kommunizieren. Allerdings sollten E-Mail, Messenger oder Telefonate nicht als Ersatz für die persönliche Kommunikation angesehen werden. Sie können sie zwar ergänzen und teilweise erleichtern, allerdings solltet ihr als Familie auch immer wieder persönlich miteinander agieren. So symbolisiert ihr einander Nähe und zeigt euch, dass ihr einander zuhört.
- Richtet einen Kummerkasten ein: Immer wieder kann es Themen geben, die für Kinder schambehaftet sind. In dem Fall kann eine Art kleiner Kummerkasten helfen. Hier können die Kinder kleine Zettel mit ihren Anliegen einwerfen. Du als Elternteil könntest dann das offene Gespräch aufsuchen oder ebenfalls einen kleinen Zettel als Antwort auf die Box legen.
Wichtigkeit einer guten Kommunikation für Kinder
Ist eine gute Kommunikation Bestandteil der Erziehung, prägt dies auch die Kinder nachhaltig. Sie beeinflusst maßgeblich, wie die Kinder zukünftig mit anderen reden, interagieren und umgehen. Auch das Bild, das ein Kind von sozialen Beziehungen bekommt, wird durch die Kommunikation innerhalb der Familie geprägt.
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Kinder übernehmen später oft unbewusst den Kommunikationsstil, den sie in ihrer Kindheit erfahren und gelernt haben. Hat das Kind also schon früh gelernt, über Probleme zu reden und Streit auszudiskutieren, wird es dies später vermutlich auch machen. Hat es allerdings häufiger erfahren, dass Konflikten aus dem Weg gegangen wird, kann auch das übernommen werden. Als Elternteil ist es deshalb wichtig, sich auch selbst immer wieder zu reflektieren und den eigenen Kommunikationsstil gegebenenfalls anzupassen.