Präventionsprogramm zur Gesundheitsförderung älterer Menschen der BZgA
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat ein Präventionsprogramm zur Gesundheitsförderung älterer Menschen gestartet. Ziel des Programms "Älter werden in Balance" ist es, die Lebensqualität von Senioren zu fördern und eine etwaige Pflegebedürftigkeit so weit wie möglich hinauszuzögern.
Hintergrund für die BZgA-Kampagne ist die demografische Entwicklung der deutschen Bevölkerung: Derzeit sind bereits mehr als 16,5 Millionen Menschen - das ist rund ein Fünftel der Bevölkerung - 65 Jahre und älter.
Bis zum Jahr 2050 werden es nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes etwa 23 Millionen sein. Die Erkrankungen nehmen mit dem Alter signifikant zu.
Das betrifft vor allem Herz-Kreislauf- und Skelett- und Muskel-Leiden, Diabetes, Lungenkrankheiten, Demenz und Depressionen.
Verbreitet werden soll die Erkenntnis, dass die Gesundheit älterer Menschen durch Bewegung maßgeblich positiv beeinflusst werden kann - und zwar unabhängig davon, ob sie bereits unter Vorerkrankungen leiden. So können bereits 2,5 Stunden moderater körperlicher Aktivität pro Woche den Blutzuckerwert entscheidend senken. Auch das Risiko, an Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Schlaganfall oder Altersdiabetes zu erkranken, ist bei bewegungsaktiven Personen deutlich geringer. Körperlich aktive Menschen haben laut BZgA ein um etwa 25 Prozent reduziertes Risiko, "den Verlust der Selbstständigkeit im täglichen Leben zu erfahren."
Aber vier von fünf Senioren in Deutschland bewegen sich laut aktuellen Erhebungen zu wenig - deutlich unterhalb der erforderlichen 2,5 Stunden pro Woche oder 20 Minuten am Tag.
Um sie zu aktivieren, hat die BZgA unter anderem Professor Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln als Programmbotschafter gewonnen. "Auch im höheren Alter lassen sich Muskeln aufbauen und trainieren - denn Muskeln haben keine biologische Uhr" lautet eine der wichtigsten sportmedizinischen Erkenntnisse, die er an die über 65-Jährigen herantragen will. Dabei geht es keineswegs nur darum, zu wandern, zu tanzen oder Rad zu fahren, sondern auch darum, den "Alltag als Trainingstätte" zu nutzen. Denn selbst Treppensteigen, längere Spaziergänge oder gemeinsame Unternehmungen mit den Enkelkindern sind als Bewegungsvarianten für den Muskelaufbau geeignet.
Weitere Informationen unter www.aelter-werden-in-balance.de.
Andreas Brate/be.p