Selbst als Senior kann man noch Muskelmasse aufbauen
Wenn man nichts dagegen tut, verwandeln sich bis zum 70. Lebensjahr nach und nach etwa 40 Prozent der Muskeln in Fett- oder Bindegewebe. Das hat Folgen: Die Treppe in den dritten Stock kann nur noch mühsam bezwungen werden. Das Aufstehen aus einem niedrigen Sessel fällt schwer. Die Einkaufstaschen lassen sich kaum noch tragen. Doch zum Muskelaufbau ist es nie zu spät. Das zeigt auch eine amerikanische Studie, bei der 70- bis 100-jährige Frauen und Männer an einem achtwöchigen Krafttraining teilnahmen.
Der Kraftzuwachs betrug im Durchschnitt 50 Prozent. Früher warnte man ältere Menschen noch vor einem Krafttraining - insbesondere dann, wenn sie unter Bluthochdruck, Diabetes, Arthrose, Osteoporose oder anderen chronischen Erkrankungen litten.
Inzwischen ist wissenschaftlich belegt, dass sportliche Aktivität im Alter - wie moderates Krafttraining, Ausdauer- und Gleichgewichtstraining - nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Lebensdauer erhöht.
Wer erst "in den besten Jahren" mit Sport beginnt, sollte es aber gemütlich angehen lassen. Als Faustformel für die maximale Herzfrequenz gilt: 180 minus Lebensalter. Bei dem 50-jährigen Familienvater wären das 130 Schläge pro Minute. Die Herzfrequenz findet man auch ohne Pulsuhr heraus, wenn man den Pulsschlag neben dem Kehlkopf am Hals 15 Sekunden lang zählt und mit vier multipliziert.
Birgit Malchow/ be.p