Gefährliche Sonnencreme-Inhaltsstoffe und entlarvte Sonnenschutz-Mythen: Worauf Eltern achten sollten
Sonnenbrand ist eine Entzündung der Haut und kann sehr schmerzhaft sein, doch die UV-Strahlung bringt noch einige andere Gesundheitsrisiken mit sich. Foto: AdobeSTock/ronstik/Syda Productions
Die häufig vergessenen Stellen beim Eincremen: Ohren, Nacken und Füßrücken. Foto: AdobeStock/godfer
Sonnencreme mit LSF 50 ist für Kinderhaut der beste Schutz – auch im Schatten. Foto: AdobeStock/nadezhda1906
Ein Sonnenhut schützt nicht nur vor Sonnenstich, sondern auch vor UV-Strahlung im Gesicht. Foto: AdobeStock/New Africa
Je jünger das Kind, desto wichtiger ist konsequenter Sonnenschutz. Foto: AdobeStock/Halfpoint
Wasserfeste Sonnencreme ist ein Muss bei einem Ausflug an den See, ans Meer oder auch ins Freibad. Foto: AdobeStock/ShunTerra
Achtung: Sonnencreme hat auch ein Haltbarkeitsdatum, viele Cremes verlieren nach 12 Monaten an Wirksamkeit. Foto: AdobeStock/sosiukin
Wie schön es ist, wenn die Sonne scheint! Sonnenbrand hingegen ist ein lästiger Begleiter in der warmen Sommerzeit. Wir verraten dir, wie du die empfindliche Haut deiner Kinder schützen kannst und räumen mit den größten Sonnenschutz-Lügen auf.
UV-Strahlung kann Augen und Haut schädigen, sie ist nachweislich krebserregend. Deshalb ist es wichtig, auf effektiven Sonnenschutz zu achten – besonders bei empfindlicher Kinderhaut. Leider gibt es immer noch gängige Irrtümer, die die Gesundheit gefährden. Wir klären auf und geben dir hilfreiche Tipps für heiße Tage.
Good to know: Der UV-Index gibt an, wie stark die UV-Strahlung ist. Den Wert kannst du ganz einfach in deiner Wetter-App auf dem Handy oder auch online nachschauen. Ab einem UV-Index von sechs besteht hohe Sonnenbrand-Gefahr.
Warum sind Kinder eigentlich besonders sonnenbrandgefährdet? Die Haut eines Kindes ist anders strukturiert und viel sensibler als die eines Erwachsenen. Sie ist noch nicht voll entwickelt: Die Oberhaut ist viel dünner, weshalb Blutgefäße und Hautstammzellen viel weiter an die Hautoberfläche reichen.
Hinter einem Sonnenbrand steckt aber noch eine versteckte Gefahr: UV-Strahlung schädigt das Erbgut in allen Hautzellen, auch denen der Hautstammzellen. Stammzellen geben ihr Erbgut immer an neue Zellen weiter, sind diese geschädigt, erhöht sich das Risiko für Hautkrebs, erklärt das Bundesamt für Strahlenschutz.
Gefährliches Halbwissen: Die größten Sonnenschutz-Mythen entlarvt
Sonnencreme, Eis und ein Ausflug ins Freibad – obwohl sich viele Eltern gut auf die Herausforderungen des Sommers vorbereiten, halten sich einige Irrtümer rund um den Sonnenschutz hartnäckig. Auch wenn manche Tipps zuerst plausibel klingen, entpuppen sie sich später als riskante Fehlinformationen. Zeit, mit den geläufigsten Mythen aufzuräumen.
Mythos 1: Einmal eincremen reicht für den ganzen Tag
Es ist früh am Morgen, das Kind wird noch schnell im Flur zwischen Brotdose und Sandalen eingecremt – und ab in den Kindergarten. Wird schon passen, oder? Schließlich steht auf der Sonnencreme "extra langanhaltender Schutz". Leider darf diese Verpackungs-Aufschrift nur relativ verstanden werden: UV-Schutz ist nichts, was den ganzen Tag hält. Vor allem nicht dann, wenn auf dem Spielplatz getobt und geschwitzt wird. Deshalb gilt: Alle zwei Stunden nachcremen, im Freibad und auf dem Spielplatz am besten noch öfter.
Mythos 2: Im Schatten ist man sicher vor Sonnenbrand
Schatten schützt vor Sonne – klingt logisch, ist aber nur die halbe Wahrheit. Auch wenn es im Schatten deutlich kühler ist als in der prallen Sonne, findet die UV-Strahlung trotzdem einen Weg hindurch. Besonders tückisch: Deine Umgebung reflektiert die Sonnenstrahlen, besonders effizient sind dabei helle Flächen wie Sand oder Beton. So kann die UV-Strahlung auch an lichtgeschützte Orte kommen. Schatten ist also keine Garantie für Sonnenschutz, kann aber die UV-Belastung reduzieren.
Mythos 3: Bei bewölktem Himmel muss man keine Sonnencreme benutzen
Die UV-Strahlung auf der Erde hängt vom Breitengrad, vom Höhenmeter, von der Jahreszeit und von der Tageszeit ab. Aber auch die Bewölkung beeinflusst, wie stark die Strahlung ist. Eine geschlossene, dicke Wolkenschicht kann bis zu 90 Prozent der UV-Strahlung abhalten.
Aber Achtung: Dünne Wolkenschichten sind kein Sonnenschutz und leichte Bewölkung kann UV-Strahlung sogar verstärken. Die UV-Belastung wird durch sogenannte Streustrahlung erhöht, das kann übrigens auch bei Nebel der Fall sein.
Mythos 4: Dunkle Kleidung schützt besser vor UV-Strahlen
Dunkle Farben schlucken Licht, also auch UV-Strahlung, oder? Ja und nein. Dunkle Stoffe absorbieren tatsächlich mehr UV-Strahlung als helle – entscheidend ist aber, woraus die Kleidung besteht und wie dicht sie gewebt ist. Viel wichtiger sind also Materialien und Stoffdicke.
Übrigens: Nasse Kleidung verliert an Schutz, also beim Baden lieber direkt zu UV-Shirts greifen. Diese sind, ähnlich wie Sonnencreme, mit einem UPF-Wert gekennzeichnet und schützten sehr gut vor Sonnenstrahlung.
Mythos 5: Kinder brauchen keine Sonnenbrille
Kinderaugen sind besonders empfindlich für UV-Strahlung, das liegt daran, dass die Linsen noch sehr klar und durchlässig sind, ähnlich wie auch bei der Haut. Die Sonnenstrahlen können langfristige Schäden anrichten wie etwa Linsentrübung oder auch Netzhauterkrankungen. Auch bei Sonnenbrillen gibt es Unterschiede: Achte auf Sonnenbrillen mit CE-Zeichen und dem Aufdruck 100 UV-Schutz oder UV 400.
Hinzu kommt: Kinder verbringen in der Regel mehr Zeit im Freien als Erwachsene und sammeln damit über die Zeit mehr UV-Dosis auf. Studien zeigen, dass du bis zu 80 Prozent deiner lebenslangen UV-Dosis noch vor dem 18. Lebensjahr erhältst.
Tipps: Effektiver Schutz vor Sonnenbrand und UV-Strahlung
Trotz all der Risiken: Die Sonne ist überlebenswichtig. Nicht nur für uns, sondern auch Pflanzen, Tiere und den Planeten. Und UV-Strahlung bringt nicht nur Schlechtes: In den Strahlen enthalten ist auch die UV-B-Strahlung. Sie sorgt dafür, dass in unserem Körper Vitamin D gebildet wird. Das Vitamin ist gesundheitsfördernd und für den Knochenaufbau zuständig. Hier findest du einige Tipps, die dir helfen dich und deine Liebsten zu schützen und nur das Beste aus der Sonne zu holen.
Tipp 1: Kleidung clever wählen – Der beste und einfachste Schutz ist mit Kleidung und einer Kopfbedeckung zu erreichen
Tipp 2: Schattenpausen – Zwischen 11 und 15 Uhr ist die Sonne in der Regel am stärksten
Tipp 3: Sonnencreme richtig anwenden – am besten trägst du sie etwa 30 Minuten vor dem Herausgehen auf und nachcremen nicht vergessen. Auch wenn sie bei Vielen unbeliebt ist, eignet sich weiße Sonnencreme am besten für zuverlässigen Schutz. Diese wirkt am schnellsten und sind besonders hautverträglich.
Tipp 4: Beobachten – Blässe, Reizbarkeit und Müdigkeit können erste Warnzeichen für Überhitzung sein
Tipp 5: Keine Medikamente oder Kosmetika – Achte auf die Nebenwirkungen im Zusammengang mit Sonnenlicht
Schädliche Inhaltsstoffe in der Sonnencreme: Das müssen Verbraucher wissen
Sonnencreme sollte im Sommer Grundausstattung sein. Die Auswahl an Sonnencreme im Drogeriemarkt ist groß, aber welche ist am besten für die empfindliche Kinderhaut geeignet? Es gibt große Unterschiede in der Wirkung, den Inhaltsstoffen und der Verträglichkeit, wie die Verbraucherzentrale erklärt.
Für Kinder gilt grundsätzlich: Je höher, desto besser – greife also am besten zu einem LSF 50 und achte darauf, dass die Creme wasserfest ist. Hier erfährst du, welchen Sonnencremes du im Regal stehen lassen solltest.
Mineralisch oder chemisch – Was ist besser?
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten von UV-Filtern: mineralische und chemische. Mineralische Filter, zum Beispiel Zinkoxid oder Titandioxid, reflektieren UV-Strahlen direkt an der Hautoberfläche und schützen so vor Sonnenbrand und UV-Strahlung. Sie wirken direkt nach dem Auftragen und sind besonders gut verträglich für sensible Haut. Einziger Nachteil: Sie können einen weißen Film auf der Haut hinterlassen.
Chemische Filter hingegen ziehen in die Haut ein und wandeln die UV-Strahlung in Wärme um. Deshalb müssen sie etwa 20 bis 30 Minuten vor dem Herausgehen aufgetragen werden. Einige der Inhaltsstoffe sind aber nicht für jeden gut verträglich und stehen im Verdacht hormonell zu wirken, weshalb du hier vorsichtig sein solltest.
Achtung: Diese Inhaltsstoffe können schädlich sein
Einige chemische Lichtschutzfilter geraten wegen möglicher Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt immer wieder in die Kritik. Obwohl einige Studien diese Risiken aufzeigen, findet man sie immer noch in Drogerien.
Ein Tipp: Achte auf die Kennzeichnung. Wenn "Für Kinder" auf der Flasche steht, dann ist die Sonnencreme dermatologisch für Kinderhaut getestet.
UV-Filter Octocrylen: Dieser UV-Filter kann sich mit der Zeit in Benzophenon umwandeln. Benzophenon kann allergische Hautreaktionen auslösen und über die Haut aufgenommen werden. Benzophenon wurde als vermutlich krebserzeugend beim Menschen eingestuft und kann aufgrund seiner hormonähnlichen Wirkung die Schilddrüse und Fortpflanzungsorgane schädigen.
UV-Filter DHHB (Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoat): Dieser UV-Filter ist teilweise mit einem Weichmacher verunreinigt, der das Hormonsystem schädigen kann.
UV-Filter Homosalat: Dieser Inhaltsstoff steht im Verdacht, wie ein Hormon zu wirken und Leber, Nieren und Schilddrüse zu schädigen.
UV-Filter Ethylhexylmethoxycinnamat: Der chemische UV-Filter mit dem schwierigen Namen steht ebenfalls unter Hormonverdacht.
UV-Filter Benzophenon-3: Dieser UV-Filter ist ein Derivat des bereits genannten Benzophenons. Es wird davon ausgegangen, dass Benzophenon-3 ebenfalls hormonell wirkt.
Übrigens: In Untersuchungen wurde bewiesen, dass chemische Inhaltsstoffe sich auch im Meer ablagern und dort zum Korallensterben und weiteren Umweltbelastungen beitragen. Deshalb sind Octinoxate und Benzophenon-3 in Hawaii verboten. Viele Stimmen sprechen sich auch für ein globales Verbot aus. Aber du kannst schon jetzt nach dem Aufdruck "korallenfreundlich" Ausschau halten.
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